Wien (APA) - Mit der Initiative "Forschung macht Schule" wollen Infrastruktur- und Unterrichtsministerium junge Menschen motivieren, eine naturwissenschaftlich-technische Ausbildung zu ergreifen. Mit verschiedenen, mit 5,3 Mio. Euro budgetierten Aktivitäten soll die Zahl der Studienanfänger im naturwissenschaftlich-technischen Bereich von derzeit rund 10.000 "um bis zu 20 Prozent in den nächsten drei Jahren" gesteigert werden, und dabei auch der Frauenanteil signifikant erhöht werden, erklärte Forschungsstaatssekretärin Christa Kranzl (S) am Mittwoch bei der Präsentation der Initiative gemeinsam mit Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S).
Hintergrund der Aktion ist einerseits der prognostizierte Mangel von jährlich rund 1.000 Absolventen in den 13 am meisten von Unternehmen nachgefragten Studienrichtungen, wie Maschinenbau, Elektrotechnik oder Werkstoffwissenschaften. Andererseits hat nicht zuletzt die jüngste PISA-Studie gezeigt, dass Österreichs Schüler den Wert der Naturwissenschaften für die Allgemeinheit und für sich persönlich nur gering einschätzen.
Um dem entgegenzuwirken, sollen sich im Programm "Forschung macht Schule" junge Menschen vom Kindergarten bis zum Schulabschluss mit den Themen Forschung, Innovation und Technologie auseinandersetzen.
Dazu sollen vorerst in Salzburg, Steiermark, Kärnten und Oberösterreich, später in allen Bundesländern "Pilotregionen" geschaffen werden, wo sich Schulen mit Forschungseinrichtungen und Unternehmen vernetzen. In "Leuchtturmprojekten" sollen einzelne Firmen und Forschungseinrichtungen intensiv mit Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten. Als Beispiel nannte Kranzl die Austrian Research Centers (ARC), die einen Betriebskindergarten mit naturwissenschaftlich-technischem Schwerpunkt einrichten und auch Partnerschaften mit Schulen der Region eingehen würden.
Ab Sommer 2008 soll qualifizierten Schülern ab 15 Jahren die Möglichkeit von Ferialpraktika in forschungsnahen Unternehmen oder Forschungseinrichtungen geboten werden, wobei sich die Institution zu einer qualifizierten Betreuung des Praktikanten verpflichten muss.
Dafür erhält das Unternehmen aus dem Programm bis zu 1.000 Euro pro Praktikant, der mindestens 700 Euro Lohn bekommen muss. Interessierte Unternehmen und Schüler können sich auf der Programm-Homepage http://www.forschungmachtschule.at/ anmelden.
Für die Durchführung von Projekten mit Forschungsbezug können Kindergärten und Schulen einmal pro Jahr unbürokratisch bis zu 1.000 Euro Förderung aus dem Programm erhalten, insgesamt stehen dafür eine Mio. Euro zur Verfügung. Zudem sollen die besten Projekt- und Facharbeiten aus dem Bereich Naturwissenschaft und Technik prämiert werden.
Zum Start des Programms findet vom 10. bis 13. März eine Eröffnungswoche im Wiener Museumsquartier statt, wo Kinder altersgerecht experimentieren können. Ältere Schüler können während dieser Zeit in einer Forschungseinrichtung arbeiten und ihre Erfahrungen dabei präsentieren.
(S E R V I C E - Internet: http://www.forschungmachtschule.at/ ; Die für das Programm eingerichtete Koordinationsstelle ist per mail unter office(at)forschungmachtschule.at bzw. telefonisch unter 01/7116265-8820 erreichbar)
(Schluss cm/aku/lm)