Forstwirtschaft
Wald in Vorarlberg | Unterrichtsmaterial
Waldfläche: | 974 km2 (36% des Landes) |
Bewirtschaftung: | 51% Wirtschaftswald, 14% Schutzwald mit Ertrag |
Gehölzanzteil: | 55% Nadel-, 27% Laubholz |
Holzmenge: | 83% Nadel-, 17% Laubholz |
Besitzstruktur: | 59% im Kleinbesitz (bis 0,2 km2) |
Verwendungshinweis
Materialien
Bilder und Videos
Links
Abteilung Forstwesen des Landes:
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Videos
LK Beratungsvideo Borkenkäfer
3:40 min | 2018
Bilder | Forstwirtschaft
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- Übersicht
Wald in Vorarlberg
Forstwirtschaft
Einleitung Ein Drittel der Vorarlberger Landesfläche ist mit Wald bedeckt. Dies entspricht etwa 97.400 Hektar oder 974 km2 . Die Waldfläche ist leicht im Steigen begriffen, ebenso die Wirtschaftsleistung des Waldes als Holzlieferant. Holz bindet CO2 langfristig und ist ein leistungsfähiger Werkstoff.
In Vorarlberg spielt der Mischwald eine besondere Bedeutung. Es wird sehr auf einen naturnahen Aufbau des Waldes geachtet, der Rückzugsort für viele Tiere und Pflanzen ist und uns Menschen als Erholungsgebiet dient. Die Waldgrenze bewegt sich in Vorarlberg zwischen 1800 und 2000 m.
Der weitaus verbreitetste Nadelbaum ist die Fichte. Man schätzt, dass mehr als die Hälfte der Bäume unserer Wälder Fichten sind. Da diese und andere Bäume mit wechselnden Klimabedingungen und Schädlingen zu kämpfen haben, werden sie bei Aufforstungen vermehrt durch andere Baumarten ersetzt. So befindet sich der Anteil an Laubhölzern im Steigen. Die Buche ist der häufigste Laubbaum.
Bäume, die mehr als 100 Jahre alt sind, gehören zu 90% zu den Nadelbäumen. Bei den bis zu 20 Jahre alten Bäumen dominieren die Laubbäume mit 60%.Forstwirtschaft Aufgabe der Forstwirtschaft ist die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes und die Bereitstellung von Holz als nachwachsenden Rohstoff. Holz dient v.a. als Bau- und Brennstoff.
Etwa die Hälfte des Vorarlberger Waldes dient als Schutzwald und bildet einen im Verhältnis kostengünstigen Schutz für etwa zwei Drittel der Landesfläche.
Dem Wald bereiten Trockenstress, Borkenkäferbefall, Waldbrandgefahr und Stürme Schwierigkeiten. Der Anteil an Schadholz lag 2018 und 2019 über 50 %.- Landkarten
a. Waldkarte Vorarlberg I
b. Waldkarte Vorarlberg II
- Grafiken
01a. Gehölzverteilung des Waldes Vorarlbergs nach beanspruchter Fläche
01b. Gehölzverteilung des Waldes Vorarlbergs nach Holzmenge (Vorrat)
02a. Waldverteilung nach Bewirtschaftung
02b. Waldverteilung nach Besitzstruktur
- Bilder
03. Waldbewirtschaftung Das Bild zeigt die Agrargemeinschaft Rankweil. Im Zuge der Bewirtschaftung von gemeinschaftlichen Waldflächen bietet sie Brennholz und Nutzholz (Bretter, Latten, Pfähle), aber auch Christbäume an. Ein mit Hackschnitzel betriebenes Heizwerk versorgt viele private Häuser und öffentliche Einrichtungen mit Energie.
04. Landesforstgarten Von ausgewählten Bäumen werden Samen entnommen und in einem Beet im Landesforstgarten ausgestreut.
Links etwa eineinhalb jährige Fichten-Keimlinge, die Tannen-Keimlinge auf der rechten Seite sind etwa ein halbes Jahr alt. Zwischendrin liegen nicht aufgegangene Samen.05. Aufforstung Das Bild zeigt einen Waldpädagogen und eine Schülerin beim „Pflänzlesetza“ und ein fertig aufgeforstetes Waldstück.
Werden einem Wald Bäume entnommen oder wird er durch Schadereignisse dezimiert, kommt es im Idealfall zu einer Naturverjüngung. Manuelle Aufforstung erfolgt mit gewünschten Jungpflanzen. Diese werden oft vor Verbiss- oder Fegeschäden geschützt.06. Kulturpflege Beim Pflanzen von Jungbäumen werden diese oft mit Pfosten gekennzeichnet, damit man sie beim Ausmähen des rundum aufkommenden Gestrüpps nicht übersieht.
Zum Ausmähen werden häufig benzin- oder akkubetriebene Trimmer verwendet.07. Durchforstung Im Bild ist ein ungepflegter Wald mit dichtem, aber infolge Lichtmangels nur eingeschränktem Wachstum, zu sehen. Der größere Teil des Bildes zeigt ein aufgelichtetes Waldstück, in dem einzelne Bäume genug Licht und Platz haben, um sich gut entwickeln zu können.
08. Wertastung Der Fichtenstamm auf dem Bild zeigt zuwachsende Astungswunden, die Skizze die richtige Technik der Wertastung.
Durch rechtzeitige Astung und Formschnitt kann der Wert des Stammholzes beträchtlich gesteigert werden.09. Dauerwald Verschiedene Laub- und Nadelpflanzen, dicke und dünne, junge und alte, bilden einen Plenterwald. Dieser naturnahe Wald wird so bewirtschaftet, dass stets nur einzelne Bäume entnommen werden. Er sichert den Waldbesitzerinnen und –besitzern eine kontinuierliche, wenn auch wenig rentable Holzentnahme.
10. Holzernte In den Baumstamm wird auf der einen Seite der Fällkerb gesägt, danach wird auf der gegenüberliegenden Seite der Fällschnitt gemacht. In der Mitte verbleibt die etwa ein Zehntel des Stammdurchmessers breite Bruchleiste. Durch das Einschlagen eines Spaltkeils in den Fällschnitt neigt sich der Baum in die Richtung der Einkeilung.
11. Forstwege Am Rand eines Forstweges haben Forstarbeiter Baumstämme für den Abtransport durch einen LKW vorbereitet. Sofern Äste nicht im Wald liegen bleiben, werden daraus mit einer Hackermaschine Holzschnitzel hergestellt.
Um unbefugtes Befahren der Forstwege zu verhindern, werden oft Schranken angebracht.12. Holzbahnen Eine Fichte kommt über ein Seil am Forstweg an und wird von einem Bagger mit dem „Prozessoraggregat“ geastet.
Fallen in einem unerschlossenen Waldgebiet größere Holzmengen zur Entnahme an, rentiert sich das Aufstellen einer Seilbahn.13. Historische Holzbringung: Pferderückung Mit Ketten werden Baumstämme an die Zugvorrichtung der Pferde angehängt. Für die schwere Waldarbeit der Holzrückung werden meist kräftige Noriker-Pferde eingesetzt.
14. Historische Holzbringung: Schlitten Der Holztransport erfolgte im Winter bei guter Schneelage mit Hornschlitten oder mit Pferden oder Ochsen als Zugtiere.
Die Kufen der Schlitten waren nach oben gebogen. Sie dienten zum Festhalten und Lenken. Diesen „Hörnern“ verdanken die Schlitten ihnen Namen: Horner oder Hornschlitten.
Der von Pferden gezogene kurze Schlitten wurde je nach Bauart als Hunt oder Has bezeichnet. Er verhinderte das Eingraben der Stämme in den Schnee oder den Boden.
Die Bilder wurden um 1920 in Dornbirn-Kehlegg aufgenommen.15. Historische Holzbringung: Trift Das Wasser wurde zum Triften und Flözen genutzt.
Das Bild zeigt in einer historischen Aufnahme einen Nenzinger Flözer-Trupp in der Meng. Das über die Meng angeflözte Holz kommt in Nenzing an, wo es den Besitzern zugeteilt wurde.
Um den Transport zu erleichtern und eine Verkeilung im Bach zu vermeiden, wurden die Stämme noch im Wald auf einen Meter zersägt.16. Querfällung Von Wurzelstöcken gehalten liegen Baumstämme quer zum Hang. Dadurch wird Schneeschub und Steinschlag verhindert.
Damit diese Stämme nicht als Brutstätten des Borkenkäfers dienen können, werden sie entrindet.17. Habitate Ein Totholzbaum überragt einen Jungwald. Im morschen Holz abgestorbener Baumstämme lassen sich von Spechten relativ leicht Bruthöhlen herauspicken.
Als Habitat werden typische Wohnstätten einer bestimmten Tier- oder Pflanzenart bezeichnet.18. Schädlingsbekämpfung Borkenkäfer werden durch einen Lockstoff unter dem feinen Netz angezogen und beim Kontakt mit dem mit Insektengift präparierten Netz abgetötet. Auf dem unter dem Netz ausgebreiteten Tuch wird ersichtlich, wie erfolgreich die „Käferjagd“ war.
19. Holznutzung als Klimaschutz In Bludesch-Gais errichtete die Vogewosi drei Baukörper mit je 10 Wohnungen in Holzmodulbauweise. Außer der Klimaschonung haben die vorgefertigten Holzmodule auch den Vorteil, dass sie eine rasche und kostengünstige Errichtung ermöglichen.
20. Holz als Brennstoff Das Bild zeigt das Hackschnitzel-Lager der Gemeinde Schnifis. Eine Reserve stellen die Baumstämme links im Bild dar. Solche Reserven können angelegt werden, wenn z.B. nach einem Windwurf sehr viel Schadholz anfällt oder der Brennholzpreis besonders niedrig ist.
- Impressum
Impressum Bildungsmedienzentrum Vorarlberg
Landesarbeitskreis Heimatkunde Vorarlberg
Zusatzinformation: Weiterführende Texte und weitere Bilder finden Sie unter Materialien und Bilder (oben).