1. Koalitionskrieg:1792 - 1797
2. Koalitonskrieg:1799 - 1804
3. Koalitionskrieg:1805 - 1806
Bayernherrschaft:1806 - 1814
1. Politische Ereignisse in Frankreich und Österreich (1789 bis 1806)
2. Erster Koalitionskrieg (1796)4. Vorarlberg unter den Bayern (1806 bis 1814)
3. Zweiter Koalitionskrieg (1799 bis 1804)5. Zusatzbilder (Personen und Dokumente)
4. Dritter Koalitionskrieg (1805 bis 1806) 
  
  • Politische Ereignisse
  • in Frankreich
  • 1789

    Ausbruch der Revolution

  • 1792

    Abschaffung des Königtums

  • 1793

    König Ludwig der XVI. wird hingerichtet.

  • 1795

    Direktoralregierung

  • 1799

    Napoleon wird für zehn Jahre erster Konsul.

  • 1802

    Napoleon wird Konsul auf Lebenszeit.

  • 1804

    Napoleon wird Kaiser der Franzosen.

  • Politische Ereignisse
  • in Österreich
  • 1790

    Kaiser Joseph II. stirbt.
    Sein Nachfolger ist Leopold II.

  • 1792

    Tod Kaiser Leopolds II.
    Ihm folgt Kaiser Franz II.

  • 1804

    Der römisch-deutsche Kaiser Franz II. nimmt den Titel eines Kaisers von Österreich an. Als Kaiser von Österreich ist er Franz I.

  • 1806

    Nach der Gründung des Rheinbundes mit Napoleon als Protektor legt Franz als römisch-deutscher Kaiser die deutsche Kaiserkrone nieder. Durch den Beitritt vieler deutscher Fürsten zum Rheinbund erhält das deutsche Kaisertum den Todesstoß.

  • Erster Koalitionskrieg (1792 bis 1997)
  • Vorgeschichte

    Infolge der Französischen Revolution kommt es zum ersten Koalitionskrieg (1792 bis 1797) gegen Frankreich. Dieser geht hauptsächlich von Österreich aus. So wird auch Vorarlberg in den Krieg hineingezogen.

  • 1796
  • 29. August 1796

    Kämpfe bei Dornbirn, am 16. September bei Lauterach, am 19. September bei Hörbranz und Lochau

  • August/September 1796

    Im Laufe der Kämpfe Ende August und September, an denen die Vorarlberger Milizen den größten und verdienstvollsten Anteil haben, werden die Franzosen nach Bregenz zurückgetrieben und verlassen am 21. September das Land.

  • 17. Oktober 1797

    Der Friede zwischen Österreich und Frankreich zu Campo Formio vom 17. Oktober 1797 bringt unserem Land wieder Ruhe.

    Das linke Rheinufer wird an Frankreich abgetreten.

  • Zweiter Koalitionskrieg (1799 bis 1804)
  • Hintergrund

    Russland, Österreich, England, Portugal, Neapel und die Türkei kämpfen gegen Frankreich. Preußen hält sich abseits.

  • 1799
  • Krieg in Europa

    Als Vorarlberg 1806 mit dem Frieden von Preßburg an Bayern fiel, befand sich Europa mit Unterbrechungen bereits seit 16 Jahren im Krieg. Vorarlberg war in diesen Jahren von Kriegshandlungen weitestgehend verschont geblieben. Eine Ausnahme stellt die Schlacht bei Feldkirch im Rahmen des Zweiten Koalitionskrieges am 22. und 23. März 1799 dar.

  • 7. März 1799

    Die Franzosen rücken von der Schweiz her an. Es gilt die Befestigungen von und um Feldkirch zu stärken. Es folgen Kämpfe in Tisis bei Feldkirch. Die Franzosen werden abgewehrt und besiegt.

    Landammann Hauptmann Battlog macht sich dabei auf der Letze bei Feldkirch besonders verdient.

  • 21./25. März 1799

    Sieg des Erzherzogs Karl über die Franzosen bei Ostrach und am 25. März bei Stockach im Bodenseeraum. Wegen französischer Erfolge außerhalb Vorarlbergs kann dies nicht ausgenützt werden.

  • 20. Mai 1799

    Erzherzog Karl rühmt in einem Schreiben an die Landstände in Vorarlberg die „besondere Tapferkeit der Landesschützen sowie die treue Mitwirkung der Einwohner von Vorarlberg und dem Montafon“.

  • 4. Juni 1799

    Sieg Erzherzog Karls über die Franzosen bei Zürich

  • 14. bis 29. Oktober 1799

    General Suworow ist mit seinen russischen Truppen in Vorarlberg.

  • 1800
  • Anfang Mai 1800

    Die Franzosen dringen in Süddeutschland vor.

  • 11. Mai 1800

    Bregenz wird von den Franzosen besetzt.

  • Mitte Juli 1800 bis März 1801

    Die Franzosen besetzen Vorarlberg. Durch die vergangenen Kriege wirken sich die die Kontributionen(Zwangseinhebung von Geldbeträgen im feindlichen Gebiet)besonders schwer auf das Vorarlberger Volk aus.

  • 25. Oktober 1800

    Landammann Hauptmann Batlogg stirbt bei der Grenzwacht in den Montafoner Bergen bei St. Anton i. M.

  • 1801
  • 9. Februar 1801

    Einem zweiten Vordringen französischer Truppen nach Vorarlberg kommt der Friede von Lunéville 1801 zuvor. Es zieht wieder Friede in Vorarlberg ein. Die Gebiete links des Rheins werden abermals an Frankreich abgetreten und der Frieden von Campo Formio wird bestätigt.

  • 1803
  • 25. Februar 1803

    Die Beschlüsse der Reichsdeputation vom 26. September 1802 und vom 8. Oktober 1802, wonach die weingartische Herrschaft Blumenegg an das Haus Oranien-Nassau und die Herrschaft St. Gerold, welche dem Stift Einsiedeln gehörte, an das Haus Oranien-Dillenburg abgetreten wurden, werden bestätigt.

  • 1803
  • 23. Juni 1804

    Österreich kauft die beiden Herrschaften Blumenegg und St. Gerold.

  • Dritter Koalitionskrieg (1805 bis 1806)
  • Dritter Koalitionskrieg

    Der Frieden hielt nicht lange. Rund zwei Jahre nach Lunéville begann der Dritte Koalitionskrieg,

  • Schlacht von Austerlitz - Drei-Kaiser-Schlacht

    Der Dritte Koalitionskrieg wurde in Mitteleuropa mit der Schlacht von Austerlitz, der „Drei-Kaiser-Schlacht“ entschieden. Auch dieser Krieg wurde von den Gegner Frankreichs verloren.

    Neben dem Franzosen Napoleon I. waren auch der österreichische Kaiser Franz I. und der russische Zar Alexander I. anwesend. 

     

  • 25./26. Dezember 1805 | Friede von Pressburg

    Im Frieden von Preßburg musste Österreich weitreichende Gebietsverluste hinnehmen, unter anderem war es gezwungen Tirol und Vorarlberg an das mit Frankreich verbündete Bayern abzutreten.

    Bayern wird von Napoleons Gnaden ein Königtum.

  • Weihnachten 1805

    Um Weihnachten 1805 waren die ersten bayerischen Truppen in Bregenz eingerückt, im Monat darauf empfing König Maximlian I. eine Vorarlberger Delegation zur Huldigung in München.

  • 1806
  • Vorarlberg unter den Bayern (1806 bis 1814)
  • Landesidentität

    Vorarlberg – dessen Bewohnerinnen und Bewohner gerade erst in den vorangegangenen Jahrzehnten eine gewisse Landesidentität entwickelt hatten – verschwand wieder von der Landkarte.

  • Negative Darstellung der Bayernherrschaft

    Die Bayernzeit wird in der klassischen Vorarlberger Geschichtsschreibung meist negativ betrachtet. Ein Grund dafür mag der Umstand spielen, dass die katholische Kirche durch die Bayern in ihren Rechten stark beschnitten wurde, die Bücher der Stiftsbibliothek des Klosters Mehrerau verbrannt, Prozessionen oder althergebrachte Traditionen verboten wurden. Die österreichische Herrschaftsausübung war bis dahin vergleichsweise milde gewesen, Wien war weit weg. Die bayerische Herrschaft war eher strikt und direkt in der Umsetzung der Vorschriften.

  • 1806
  • Juni 1806

    Die 24 Gerichtssprengel des Landes wurden aufgehoben. Sie stellten bis dahin die kleinste Verwaltungseinheit dar, waren jedoch mit unterschiedlichen Kompetenzen ausgestattet. Das Land wurde in sieben neue Landgerichte eingeteilt. Verwaltung, Rechtssprechung und Wohlfahrt wurden professionalisiert und von nun an durch Beamte bestellt. Durch die Schaffung der Gemeinden wurden Verwaltung und Rechtsprechung getrennt.

  • 1. August 1806 | Kloster Mehrerau

    Das Kloster Mehrerau wurde aufgehoben und deren Kirche zerstört. Die Steine von Kirche und Kirchturm wurden beim Bau der Lindauer Hafenmauer eingesetzt.

  • 15. November 1806 | Wehrpflicht

    Die bisherige Wehrverfassung wurde aufgehoben und die allgemeinen Wehrpflicht eingeführt. Dies lag bis dahin in der Zuständigkeit der Landstände, die 1808 aufgelöst wurden.

  • 1806 | Verfassung - Gleichheit aller Bürger

    1806 wurde zudem eine für damalige Verhältnisse äußerst fortschrittliche Verfassung eingeführt, die etwa die Gleichheit aller Büger vor dem Gesetz garantierte.

  • 1806 | Österreichisches Strafgesetz von 1803

    Die bayerische Verwaltung ließ das fortschrittlichere österreichische Strafgesetz von 1803 in Kraft, bis 1813 ein ähnlich geartetes neues bayerisches Strafgesetz verabschiedet wurde.

  • 1807
  • 1808
  • 1. Mai 1808

    Auflösung der Vorarlberger Landstände

  • 1809
  • 1809

    Die Maßnahmen werden von bestechlichen bayrischen Beamten vollzogen. Tradition, althergebrachte Überlieferungen, Rechte und Bräuche werden von der an sich gut durchdachten Staatsordnung der Bayern ignoriert. Die Hauptverantwortlichen, Landeskommissär Merz und der Generallandeskommissär vom Illerkreis, Graf von Reisach, werden vor einem Gericht in Lindau teilweise überführt. Viel Unrecht kann nicht mehr ungeschehen gemacht werden.

    Das bereits durch die Franzosenkriege geschwächte und arme Land ist nach drei Jahren reif zum Aufstand.

  • 1809 | Fünfter Koalitionskrieg

    Europa befand sich im Fünften Koalitionskrieg. Dabei fand sich Österreich Frankreich und seinen Verbündeten im Grunde alleine gegenüber.

  • 9. April 1809

    Gegen den Willen Erzherzog Karls kommt es am 9. April 1809 zum Kampf gegen Bayern und Frankreich.

  • 24. April 1809

    Österreichische Truppen rücken unter Hauptmann Camihel über den Arlberg in Bludenz ein. Diesen mehr als 100 Mann schließen sich freiwillige Schützenkompanien aus dem Klostertal unter Hauptmann Burtscher, aus Bludenz unter Hauptmann Riedmiller und Montafoner verstärkt durch Tiroler Schützen an.

  • 25. April 1809 | Bregenz von Österreich besetzt

    Die Österreichischen Truppen unter Hauptmann Johann Camichel zogen am 25. April 1809 in Bregenz ein. Bregenz wurde wieder von Österreich besetzt.

  • 9. Mai 1809 | Kampf gegen Bayern

    Die wiedereinberufenen Vorarlberger Landstände beschlossen den Kampf gegen die Bayern. Noch im Mai 1809 wählten sie den Advokaten Anton Schneider zum Landeskommissär.

  • 1809 | Aktivierung der Milizstrukturen

    Es handelte sich beim Vorarlberger Aufstand um keinen Volksaufstand, sondern die Aktivierung der althergebrachten Milizstrukturen.

  • 13. bis 22. Mai 1809

    Ausfälle der Vorarlberger Landesverteidiger bis Ludwigshafen und Immenstadt. Die Bayern versuchen eine große Menge von Ausrüstungsgegenständen und Munition von Lindau über Konstanz nach Ulm zu bringen. Dies nützen die Vorarlberger Hauptleute Riedmiller, Ellensohn und Walser. Sie fahren über den See und erobern den größten Teil des Frachtgutes. Auch eine Beutefahrt nach Friedrichshafen bringt guten Erfolg.

  • 21./22. Mai 1809

    Napoleon wird von Erzherzog Karl bei Aspern besiegt.

  • Mai 1809

    Die österreichischen Truppen werden im Unterinntal geschlagen. Kommissär Dr. Schneider beruft die außer Landes stehenden Schützenkompanien zurück. Der Kommandant der österreichischen Truppen in Vorarlberg, Hauptmann Camihel, flüchtet. Auch österreichische Infanteristen und Reiter lassen Vorarlberg im Stich. Nicht die Städte Vorarlbergs, sondern vor allem die Bauern rufen zur Verteidigung.

  • 25. Mai 1809

    Bregenz, Lauterach, Dornbirn und das übrige Unterland werden neuerdings von den Franzosen unter Oberst Grouvel besetzt. Die Oberländer Schützen unter Führung von Bernard Riedmiller, Siegmund Nachbauer und Johann Ellensohn ziehen sich nach Rankweil zurück.

  • 29. Mai 1809 | Nachbauer, Riedmiller und Müller

    Bayerische, württembergische und französische Truppen antworteten auf die Aktionen der Österreicher und Vorarlberger mit einem eigenen Vorstoß in das Rheintal, wo sie von den Landesverteidigern um Josef Sigmund Nachbauer, Bernhard Riedmiller und Josef Christian Müller besiegt wurden.

  • Juni 1809

    Da nach dem missglückten Einfall der Franzosen in Vorarlberg am 29. Mai der württembergische König von Napoleon direkt eine Verstärkung der französischen Truppen an der Nordgrenze unseres Landes verlangte, mussten auch die Vorarlberger ihre Truppen weiter verstärken. Der Landsturm wird einberufen. Die Zahl der Landesverteidiger steigt auf etwa 10.000 Mann. Die Truppen sind aber nicht ausreichend bewaffnet.

  • 5./6. Juli 1809 | Niederschlagung des Aufstands nach Schlacht bei Wagram

    Die Landesverteidiger blieben zwar unbesiegt, Österreich musste nach der verlorenen Schlacht von Wagram jedoch in einen Waffenstillstand einwilligen.

  • 12. Juli 1809

    Der Waffenstillstand von Znaim wird beschlossen. Es hat keinen Sinn mehr, dass die Vorarlberger Freiheitskämpfer Widerstand leisten.

  • Juli 1809

    Bei Wangen beginnen die Majore Nachbauer, Riedmiller und Ellensohn mit etwa 2.000 Mann den Kampf. Sie werden durch feindliche Truppenverstärkungen zurückzutrieben und bis an die Leiblach verfolgt.

  • 6./7. August 1809

    Durch den Waffenstillstand nach der Schlacht von Wagram wurden Truppen frei. 10.000 Württemberger und Franzosen marschierten in Vorarlberg ein und schlugen den Aufstand nieder. Württembergische Truppen rücken in Bregenz ein, französische tags darauf über den Arlberg. 

  • 6./7. August 1809 | Gefangenschaft und Flucht

    Anton Schneider begab sich freiwillig in württembergische Gefangenschaft, wodurch ihm wohl das Schicksal Andreas Hofers erspart blieb. Er blieb ein Jahr lang inhaftiert. Riedmiller und Müller verließen das Land auf Dauer. 177 Geiseln aus allen Landesteilen wurden nach Belgien verbracht, wo sie als Pfand für den Frieden dienten. Nachbauer kehrte nach dem Friedensschluss wieder zurück.

  • 14. Oktober 1809 | Friede von Schönbrunn

    Der Fünfte Koalitionskrieg endete mit dem Frieden von Schönbrunn, der für Österreich äußerst ungünstige Konditionen enthielt. Vorarlberg und Tirol verblieben weiterhin bei Bayern.

  • nach 1809 | Sanitätssprengel

    Nach 1809 setzten die Bayern auf Entspannung. Es wurden beispielsweise Sanitätssprengel mit jeweils 3.000 Einwohnerinnen und Einwohnern eingerichtet und diesen wiederum eine bestimmte Anzahl Ärzte und Hebammen zugeteilt. Den Landgerichten wurden etwa gewählte Deputierte als Vertrauenspersonen beigeordnet.

  • 1812 | Blutzoll im Russlandfeldzug

    Bis zum Ende Napoleons 1814/15 blieb es weitestgehend ruhig in Vorarlberg. Zuvor mussten die Vorarlberger jedoch einen hohen Blutzoll entrichten, als hunderte der im bayerischen Heer dienenden wehrpflichtigen Landessöhne im Rahmen des französischen Russlandfeldzuges zu Grunde gingen.

  • 1813
  • 1814
  • 1814

    Mit der Rückkehr zu Österreich verliert Vorarlberg das Westallgäu. Dieser Teil blieb als Landgericht Weiler bei Bayern.

  • Zusatzbilder (Personen und Dokumente)
  • Personen
  • Dokumente
  • Das Erbe Bayerns

    Einige der Reformen der Bayern waren wegweisend und wurden von der zurückkehrenden österreichischen Verwaltung übernommen. Die Bayern führten einen Kataster, die Besitzaufnahme aller Grundstücke, und eine Feuerversicherung nach Objektwert ein. Sie führten die Gemeinden als kleinste Verwaltungseinheit ein und trennten so Verwaltung und Gerichtsbarkeit.

    Die Opfer, die von den Vorarlbergern gebracht wurden, fanden nicht den erwarteten Dank durch den Kaiser. Die von den Bayern geschaffenen Verhältnisse blieben im Großen und Ganzen aufrecht. Die Stände wurden nur zum Schein wieder geschaffen, aber nie einberufen und verloren jegliche Bedeutung. Erst die Revolutionen und Bestrebungen im 19. Jh. konnten im Nachhinein manche Wünsche des Landes erfüllen.

  • Was uns bleibt
  • Das Erbe Frankreichs

    Ein Großteil der Uniformen der Hörbranzer Fronleichnamsschützen errinnert heute noch an die der Napoleonischen Armee. 

  • Kollektives Gedächtnis Vorarlbergs

    Während in Tirol die Mannen um Andreas Hofer den bayerischen und französischen Truppen bis 2009 Paroli boten, am Berg Isel einen bis in die Gegenwart vielgerühmten Sieg errangen und für das Tiroler Selbstverständnis noch heute eine zentrale Rolle spielen, hat sich der Aufstand in Vorarlberg weit weniger stark in das kollektive Gedächtnis eingeprägt. Während sich die bayerische Herrschaft bzw. die Erhebung gegen eben jene 1809 in Tirol zu einem Landesmythos entwickelte, fristete das Gedenken an die Aufständischen in Vorarlberg in den folgenden Jahrzehnten eher ein Schattendasein.

    Nichtsdestotzrotz entwickelte sich die Bayernzeit zu einer der identitätsstiftenden Facette des konservativen Vorarlberger Selbstbildes.

  • 100-Jahr-Feier der Erhebung gegen Bayern

    Umfangreichere Feierlichkeiten fanden lediglich 1909 statt, zu denen bis zu 70.000 Menschen in das zu dieser Zeit 8.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählende Bregenz strömten.

  • Unterschiede in der Interpretation der Bayernherrschaft

    Die unterschiedliche Interpretation der bayerischen Herrschaft führte über die Jahre wiederholt zu teils hitzigen Auseinandersetzungen zwischen Christlichsozialen und Deutschnationalen bzw. Liberalen.

    Während sich das offizielle christlichsoziale Vorarlberg in erster Linie der kirchenfeindlichen bayerischen Reformen erinnerte, gedachte man im liberalen Lager des Landes vor allem der fortschrittlichen Reformen, die dem Land den Weg in die Moderne geebnet hatten.

  • Denkmal Anton Schneider

    Musterbeispiel für diese unterschiedlichen Blickwinkel ist der anlässlich des einhundertjährigen Jubiläums des Aufstandes 1909 ausgetragene Streit über die Errichtung eines Denkmals Anton Schneiders in Bregenz. Schneider war den Konservativen als „Josephiner“ – also als Anhänger der teils kirchenfeindlichen Reformen Josephs II. – ein Dorn im Auge, während ihn die Vorarlberger Deutschnationalen zum antiklerikalen „Nationalhelden“ zu verklären versuchten.

  • Impressum

    Diese Zusammenstellung basiert aus den Bilder der Bildergalerie und dem Begleittext der Basisinformationen. Diese finden Sie inkl. des Impressums unter Material bzw Bildergalerie, wo weitere Bilder und ergänzende Informationen enthalten sein können.