VORARLBERG 1938
Geschichte Vorarlbergs | Unterrichtsmaterial
Bild 11
Reichsfinanzschule und Reservelazarett
im ehemaligen Jesuiten-Gymnasium in Feldkirch
Überblick
Nach dem Anschluss erwarb die Reichsfinanzverwaltung von den Jesuiten den als Schulgebäude und Internat funktionslos gewordenen Gebäudetrakt und errichtete hier noch 1938 die erste „Reichsfinanzschule der deutschen Ostmark“.
Aus dem „stärksten Bollwerk des politischen Katholizismus“ vor 1938, von dem nur „unheilvolle Wirkung“ ausgegangen sei, wurde eine „Massenschule der politischen Soldaten Adolf Hitlers“.
1. Jesuiten als Hauptgegner
Die Feldkircher Jesuiten gehörten in der Tat zu den Hauptgegnern der Vorarlberger Nationalsozialisten, da ihre Schule enge Beziehungen zu Otto Ender, Dollfuß und Schuschnigg besessen hatte, und da auf ihrem Areal am 11. März 1938 die Frontmiliz an bewaffneten Widerstand gegen die Feldkircher SA dachte.
2. Hirtenbrief der Bischöfe
Die österreichischen Bischöfe hatten den „Anschluss“ in einem Hirtenbrief 1938 begrüßt und versuchten, sich mit dem NS-Regime zu arrangieren. Die herausragende Stellung, die das austrofaschistische Regime der katholischen Kirche zugestanden hatte, verlor der Kirche allerdings.
3. Verbot von Klöstern imd Jugendorganisationen
Die ersten harten Maßnahmen der Nationalsozialisten gegen die Kirche richteten sich jedoch nicht gegen ihre Klöster und Orden, sondern zeigten sich 1938 vorerst im Verbot von kirchlichen Vereinen und Jugendorganisationen.
4. Schließung konfessioneller Schulen
Im September 1938 erfolgte dann die Auflösung konfessioneller Schulen, wovon 6 Höhere Schulen, 3 Hauptschulen, 8 Fachschulen, 5 Volksschulen und 3 Kindergärten betroffen wurden.