BREGENZERWALD
Vorarlbergs Städte und Talschaften | Unterrichtsmaterial
Marktgemeinden: | Bezau, Egg |
Gemeinden: | Alberschwende, Andelsbuch, Au, Bizau, Damüls, Doren, Hittisau, Krumbach, Langenegg, Lingenau, Mellau, Reuthe, Riefensberg, Schnepfau, Schoppernau, Schröcken (Tannberg), Schwarzenberg, Sibratsgfäll, Sulzberg, Warth (Tannberg) |
im Bezirk: | Bregenz |
Bevölkerung: | 30.704 (2023) |
Fläche: | 550 km2 |
Hauptfluss: | Bregenzerach |
Verwendungshinweis
Grundlagen
aktuelle Bilder
Früher-heute-Vergleich
Arbeitsmaterial
Gemeinden (Bilder)
Alberschwende
Andelsbuch
Au
Bezau
Bizau
Damüls
Doren
Egg
Hittisau
Krumbach
Langenegg
Lingenau
Mellau
Reuthe
Riefensberg
Schnepfau
Schoppernau
Schröcken (Tannberg)
Schwarzenberg
Sibratsgfäll
Sulzberg
Warth (Tannberg)
Wappen (Bilder)
Bregenzerwald
Alberschwende
Andelsbuch
Au
Bezau
Bizau
Damüls
Doren
Egg
Hittisau
Krumbach
Langenegg
Lingenau
Mellau
Reuthe
Riefensberg
Schnepfau
Schoppernau
Schröcken (Tannberg)
Schwarzenberg
Sibratsgfäll
Sulzberg
Warth (Tannberg)
Wappen (standardisiert)
Wappen (Wappenurkunden)
Medienpakete und Videos
MEDIEN
zum 'Bregenzerwald'
auf der Streaming-Plattform
medienverleih.vobs.at
Vorarlberg von oben, Alberschwende
1:09 min | 2017
Vorarlberg von oben, Andelsbuch
3:33 min | 2017
Vorarlberg von oben, Au
1:31 min | 2017
Wälderbähnle - Im Rhythmus der alten Zeit
4:56 min | 2017
Interaktive Lernspiele
Spielanleitung
Vorbereitung: | Klasse in Gruppen einteilen - Gruppennamen eintragen - auslosen, welche Gruppe mit der Wahl der Frage beginnt |
Spielablauf: | Es kann die Gruppe antworten, die am schnellsten ein bestimmtes Signal gibt, oder es antworten alle. |
Punktevergabe: | Drückt man bei den Gruppen auf + (richtig) oder - (falsch), wird die Punkteanzahl der jeweiligen Frage berücksichtigt. |
Spielende: | Die Mannschaft mit der höchsten Punkteanzahl gewinnt. |
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Puzzle
Bregenzerwald im Überblick
1. Überblick | 4. Natur | 7. Bsundrigs |
2. Gliederung | 5. Wirtschaft | |
3. Landschaft und Klima | 6. Verkehr | 8. Geschichte des Bregenzerwaldes |
- Die Talschaft
Übersicht Der Bregenzerwald ist mit rund 530 km² die zweitgrößte Talschaft Vorarlbergs. Er umfasst nahezu das ganze Einzugsgebiet der Bregenzerach, das ist rund ein Viertel des Landes. Die Bevölkerungsdichte liegt bei etwa einem Drittel des Vorarlbergdurchschnitts.
Die Gliederung in Vorder-, Mittel- und Hinterwald entspricht der Topografie der Talschaft. Die Landschaft geht vom hügeligen Norden zum Mittelgebirge und im Süden ins Hochgebirge über. Die Bregenzerach und deren Nebenflüsse Rotach, Weißach mit Bolgenach, Subersach prägen die Talschaft. Sie haben sich oft tief in die weiche Molasse eingeschnitten.
Waren früher Milch- und Holzwirtschaft zentrale Wirtschaftszweige, können heute der Tourismus und die Arbeit als Pendler v.a. ins Rheintal ergänzt werden. Im Norden bilden Landesstraßen Verbindungen ins Rheintal. Im Süden und Westen ist der Bregenzerwald über Passverbindungen erreichbar.Zahlen Gemeinden: Alberschwende, Andelsbuch, Au, Bezau, Bizau, Damüls, Doren, Egg, Hittisau, Krumbach, Langenegg, Lingenau, Mellau, Reuthe, Riefensberg, Schnepfau, Schoppernau, Schwarzenberg, Sibratsgfäll, Sulzberg Bevölkerung: 30.704 (2023) Fläche: 530 km2 Länge: 30 km (Sulzberg bis Au) Breite: 23 km (Schwarzenberg bis Sibratsgfäll) Bezirk: Bregenz Hauptfluss: Bregenzerach Besiedelung Besiedelt wurde das Gebiet um die erste Jahrtausendwende vom Rheintal und vom Allgäu her, worauf noch verschiedene Mundarten und Hausformen hinweisen. Es ist davon auszugehen, dass der Bregenzerwald bereits zur Römerzeit besiedelt war.
Die Siedlungen breiten sich weit verstreut auf den sonnigen Bergterrassen aus. Die steileren und abgelegenen Grünflächen in niederen Höhenlagen werden in der Vorsäßwirtschaft genutzt.
Im Mittelwald herrschen die Reihenhofsiedlungen vor. Im Vorderwald tritt der Charakter der Streusiedlungen besonders stark hervor. Nur in der Dorfmitte um die Kirche, meistens als Hof bezeichnet, stehen die Häuser dicht beieinander. Die Siedlungen im Mittelwald sind etwas geschlossener.
- Vorder-, Mittel- und Hinterwald
Übersicht Eine Einteilung des Bregenzerwaldes bedarf vieler Überlegungen. Dabei spielen vor allem geographische, aber auch sprachliche und geschichtliche Aspekte eine Rolle. Diese Informationen sind eine Annäherung, da auf keine eindeutige Grenzziehung zurückgegriffen werden kann.
Vorderwald Der Vorderwald ist geprägt von der Hügellandschaft der Molassezone mit den Terrassen und Streusiedlungen zwischen den eingefurchten Flussläufen von Bregenzerach, Bolgenach, Subersach oder Weißach. Die Hochbrücke Lingenau verbindet als Verkehrsweg den Vorder- und den Mittelwald.
Hier liegen die Gemeinden Doren, Hittisau, Krumbach, Langenegg, Lingenau, Riefensberg, Sibratsgfäll und Sulzberg (mit Thal).Mittelwald Der Mittelwald umfasst das Becken zwischen der Bergkette Niedere/Winterstaude und dem Höhenzug Brüggele/Hochälpele. Die Begrenzung zum Vorderwald bildet der tief eingekerbte Flusslauf der Subersach. Am Fuß der Niedere erstreckt sich die größte Ebene des Bregenzerwaldes mit Andelsbuch. Dies ist der älteste Siedlungsraum der Talschaft.
Zum Mittelwald gehören die Orte Alberschwende, Egg, Andelsbuch und Schwarzenberg. Die Gemeinde Alberschwende hat eine Sonderstellung, da das Ortszentrum dem Rheintal zugeneigt ist und der Ort bis zum Beginn des 19. Jhs. zum Gericht Hofsteig gehört hat.Marktgemeinde Egg Der Hauptort des Mittelwaldes ist Egg. Am 1. Jänner 2020 wurde mit Egg die zweite Bregenzerwälder Gemeinde zur Marktgemeinde erhoben. Nach Fläche und Einwohnerzahl ist sie der größte Ort des Bregenzerwaldes. Der Ortsteil Großdorf, eine eigene Pfarre, verfügt über eine eigene Volksschule.
Neben der intensiven Grünlandnutzung für Viehzucht und Milchwirtschaft gibt es im Ort auch gewerbliche und industrielle Betriebe wie das Einkaufszentrum KDW, eine Brauerei oder Sägewerke. In Egg befindet sich mit dem Oberstufenrealgymnasium die einzige allgemeinbildende höhere Schule der Talschaft. Am Fuße der Winterstaude liegt das Schigebiet Schetteregg.Hinterwald Der Bergrücken der Niedere bildet die Talenge, die Mittel- und Hinterwald, Andelsbuch und Schwarzenberg von Bezau trennt. Der Hinterwald hat Hochgebirgscharakter. Vom Hinterwald bestehen Verbindungen ins Laternsertal (Furkajoch), ins Große Walsertal (Faschinajoch) und auf den Tannberg (Hochtannbergpass).
Zum Hinterwald gehören die Orte Au, Bezau, Bizau, Damüls, Reuthe, Mellau, Schnepfau, Schoppernau. Der Walserort Damüls wird dem Bregenzerwald, die Walserorte Schröcken und Warth dem Tannberg zugeordnet. Unterlagen zum Tannberg finden Sie hier.Marktgemeinde Bezau In der ersten großen Auenebene des Hinterwaldes liegt die geschlossene Siedlung Bezau. Als Hauptort des Bregenzerwaldes, inbesondere des Hinteren Bregenzerwaldes, wurde sie 1962 zur Marktgemeinde erhoben und ist Sitz des Bezirksgerichtes. In Bezau gibt es neben drei Pflichtschulen die Bezauer Wirtschaftsschulen mit den Schwerpunkten Wirtschaft und Tourismus.
Neben Gewerbe und Kleinindustrie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten besonders der Tourismus entwickelt. Der Ort bietet renommierte gastronomische Betriebe und eine Kabinenseilbahn zur Bergstation Baumgarten (1.648 m) auf die Niedere (1.711 m).Talabschluss bei Schröcken Der Kessel von Schröcken (1.270 m) bildet den Talabschluss. Im Auenfeld befindet sich das Quellgebiet der Bregenzerache. Von hier aus führt die Hochtannbergstraße nach Warth, das im Bereich der Ortschaft Hochkrumbach auch durch die Bregenzerach entwässert wird.
Bis in 1.700 m Höhe gelegene Dauersiedlungen wurden inzwischen aufgegeben und werden heute als Alpen genutzt. Die in Nähe der Landesstraße gelegenen Ortsteile wie Neßlegg haben im Wintertourismus eine neue Existenzgrundlage gefunden.
- Landschaft und Klima
Landschaft Der Bregenzerwald hat Anteil am Hügelland (Molasse und nördliche Flyschzone zwischen Pfänderstock und Winterstaudenzug), am Mittelgebirge (Kreidekalke und südliche Flyschzone bis Schoppernau) und am Hochgebirge im Süden (Triaskalke bis zum Tannberg).
Das Landschaftsbild des Hinterwaldes hat Hochgebirgscharakter. Die Gebirgszüge stehen quer zur Ache. Sie hat diese „Riegel“ in engen Schluchten und Klausen durchbrochen. Dazwischen erstrecken sich die für den Bregenzerwald typischen Auen. Die steilen unwirtlichen Tobel sind meist bewaldet (Molasse).Klima Durch die Öffnung nach Nordwesten ist die am Nordrand der Alpen gelegene Talschaft überwiegend den ozeanischen Klimaeinflüssen ausgesetzt. Die querliegenden Bergketten zwingen die feuchten Westwinde zum Aufsteigen. So wirken sie als „Regenfänger“. Der Bregenzerwald zählt zu den niederschlagsreichsten Gebieten Österreichs.
- Natur
Wander- und Naturschutzgebiet Körbersee Der Bregenzerwald verfügt über zahlreiche reizvolle Landschaftsgebiete, die zu einem großen Teil unter Schutz gestellt sind. Oberhalb von Schröcken liegt der Körbersee, der 2017 zum schönsten Platz Österreichs gekürt wurde.
Besonders erwähnenswert sind auch der Lecknersee im Lecknertal, das Wandergebiet Schönenbach und Hochmoore wie das Fohra-Moos am Bödele, Rossbad Krumbach und das Kojen-Moos beim Hochhäderich.Quelltuff Lingenau Am Westende der Lingenauer Schotterterrasse liegt der Quelltuffhang. Der poröse Kalktuff ist leicht zu bearbeiten und wurde deshalb als Baustoff verwendet, insbesondere für Stall- und Gewölbebauten. Auch die naheliegende St. Anna-Kapelle wurde 1722 aus diesem Material errichtet.
Das Wasser nimmt auf seinem Weg durch den Schotter Kalk auf. Dieses kalkübersättigte („harte“) Wasser scheidet durch den Luftkontakt beim Austritt Kalksinter ab. Spezialisierte Moose, Algen und Bakterien entziehen dem Quellwasser Kohlendioxid. Dadurch entsteht echter Quelltuff.Schneckenlochhöhle Mit einer Länge von 3.558 m gilt die Schneckenlochhöhle als längste Höhle des Bregenzerwaldes und als zweitlängste Vorarlbergs. Sie wurde zu Beginn des 20. Jhs. erstmals erforscht. Sie wird von Interessierten meist unter fachkundiger Begleitung über den imposanten Höhleneingang bei Schönenbach erkundet.
Die Höhle befindet sich westlich des Gottesackergebiets. In solchen Karstgebieten versickert Niederschlagswasser in vielen Spalten und Klüften und kommt durch ein weitverzweigtes Höhlensystem erst im Tal wieder zum Vorschein.
- Wirtschaft
Übersicht Die mit der intensiven Grünlandnutzung (Heimgut im Tal, Vorsäß, Alpweide) verbundene Viehzucht und Milchwirtschaft sowie die Holzwirtschaft waren bis zum Aufkommen des Fremdenverkehrs die wesentlichen wirtschaftlichen Grundlagen der Talschaft. Der Tourismus brachte neue Verdienstmöglichkeiten. Viele Bewohnerinnen und Bewohner gehen außerhalb des Tales einer Arbeit nach (Pendler).
Landwirtschaft Mehrere Jahrhunderte lang ernährte die Land- und Forstwirtschaft fast die gesamte Bevölkerung des Bregenzerwaldes. Die Bauern bauten die Häuser in ihr Feld und zäunten dieses ein (Einödhof). Für die intensive Bewirtschaftung ist diese Einheit von Haus und Hof von großem Vorteil (Viehaustrieb, Düngung, Ernte, Fahrrechte). Zu diesem Grünlandbesitz gehört fast immer ein an den steilen Hängen erhalten gebliebenes Waldstück, dem Bau- und Brennholz entnommen wird.
Holzverarbeitung Die ausgedehnten Waldgebiete des Bregenzerwaldes bilden die Grundlage für eine intensive Wald- und Holzwirtschaft. Hier finden viele Menschen Arbeit. Das Bild zeigt das Sägewerk Hagspiel in Hittisau.
1952 wurde in Reuthe die Zimmerei Josef Kaufmann KG gegründet, ab 1979 hieß der Betrieb Kaufmann Holzbauwerk GmbH. Heute gehört das Werk zu den führenden Produzenten für Brettschichtholz, Schalungsträger sowie -platten und ist Teil der Mayr-Melnhof-Holz-Gruppe.Tourismus Der Tourismus ist neben der Landwirtschaft und dem Gewerbe die dritte tragende Säule der Wirtschaft. Zehn Gemeinden verfügen über ein größeres, gut erschlossenes Schigebiet. In der Region gibt es über 100 Bergbahnen und Lifte und ca. 320 km Langlaufloipen, was rund einem Drittel aller Wintersportanlagen Vorarlbergs entspricht.
Für die bis in Höhenlagen von 1.700 m besiedelte Berggemeinde Damüls spielt der Fremdenverkehr eine zentrale Rolle. Das Bild zeigt das Schigebiet Diedamskopf in Schoppernau.Stromerzeugung Lange Zeit war das Kraftwerk Andelsbuch das einzige der Talschaft. Es folgten die Kraftwerke Langenegg (mit dem Speicher Bolgenau) und Alberschwende.
Nach seiner Fertigstellung war das Kraftwerk Andelsbuch eines der bedeutendsten und größten der damaligen Monarchie. Der Speicher Bolgenach unterscheidet sich insofern von den bisher im Land gebauten Stauwerken, dass aus Landschaftsschutzgründen statt einer Betonstaumauer ein Schüttdamm errichtet wurde.Alpwirtschaft Mit der Aufhebung der Dreifelderwirtschaft unter Maria Theresia (Vereinödung) wurde die Grünlandnutzung besonders intensiviert. Der zunehmende Bedarf an Milch- und Fleischprodukten im industrialisierten Rheintal verbesserte den Absatz. Besonders rentabel wurde die Alpwirtschaft durch die Käseerzeugung und den Käse-Export.
Es wird zwischen Galtalpen (wenige Tiere, keine Milchwirtschaft) und Melkalpen (großer Viehbestand, mit Sennküche und Käsekeller) unterschieden. Der Aufenthalt des Viehs in diesen Höhenlagen wirkt sich positiv auf dessen Gesundheit aus, schützt die Alpregion vor Verwilderung, erhält ein wertvolles Erholungsgebiet, schafft Arbeitsplätze und vermindert die Lawinengefahr.Vorsäß Als Vorsäß bezeichnet man im Bregenzerwald den landwirtschaftlichen Besitz, der vorwiegend als Weideland genutzt wird und höhenmäßig zwischen dem Heimgut im Tal und den Alpweiden liegt. Zur intensiven Bewirtschaftung im Familienbetrieb wurden in diesen vom Dorf abgelegenen Weidegebieten einfache Wohn- und Stallgebäude errichtet. Hier wohnte früher während der Vorsäßzeit die gesamte Familie mit ihrem Vieh.
In den Sommermonaten wird dieses Vieh auf die Alpe aufgetrieben. Das Gras im Heimgut kann so zur Futtergewinnung für den Winter verwendet und dadurch ganzjährig ein größerer Viehbestand gehalten werden.
- Verkehr
Übersicht Verkehrsmäßig sind Vorder- und Mittelwald stark begünstigt. Auf Grund der landschaftlichen Gegebenheiten führen Verkehrswege in alle Himmelsrichtungen. Vom Hinterwald bestehen Verbindungen ins Laternsertal (Furkajoch), ins Große Walsertal (Faschinajoch) und auf den Tannberg. Durch die Auflassung der Wälderbahn (1981) ist die Eisenbahnverbindung mit der Landeshauptstadt verloren gegangen.
Nachteile der im Bregenzerwald üblichen Streusiedlungen sind ein weit verzweigtes Straßen- und Wegenetz, kostspielige Schneeräumung sowie weite Wege für Schülerinnen und Schüler, Pendlerinnen und Pendler.Hochbrücke Lingenau Die Lingenauer Hochbrücke ist eine Bogenbrücke über die Bregenzerach-Schlucht, 370 m lang und 90 m hoch. Sie führt von Müselbach (Alberschwende) nach Lingenau.
Mit dieser Brücke erhielt der Vorderwald eine Anbindung an die Bregenzerwaldstraße bei Müselbach. Dadurch fließt ein großer Teil des Reiseverkehrs über das Allgäu über die Grenzstellen Springen-Aach und Balderschwang.Holzbrücken Wie am Beispiel der alten Gschwendtobelbrücke zwischen Lingenau und Großdorf zu sehen ist, wurden im ausgehenden 18. Jh. und in der ersten Hälfte des 19. Jhs. bestehende Saumpfade zu Karrenwegen ausgebaut und die Überquerung der oft unpassierbaren Furten durch gedeckte Holzbrücken ermöglicht.
Durch den Ausbau des Straßennetzes mit großzügiger Überbrückung der Tobel und Schluchten verloren diese Holzbrücken oft an Bedeutung.Achraintunnel Dieser verbindet Dornbirn/Schwarzach und Alberschwende. Die durch den Tunnel führende Bregenzerwaldstraße (L200) schließt den vorderen Bregenzerwald an das nördliche Rheintal und die Rheintalautobahn (A14) an.
Die alte Strecke durch das Schwarzachtobel ist weiterhin nutzbar, aber häufig Murenabgängen und Schneerutschung ausgesetzt.Wälderbähnle Von 1902 – 1980 war der Bregenzerwald durch eine Schmalspurbahn mit Bregenz verbunden. Sie war für viele Bewohnerinnen und Bewohner der Talschaft die beste Möglichkeit, die 35 km entfernte Landeshauptstadt zu erreichen. Nach der Stilllegung musste der öffentliche Busverkehr im Bregenzerwald ausgebaut werden.
Heute ist ein rund fünf km langes Teilstück als Museumsbahn in Betrieb. Die restliche Strecke durch das Tal der Bregenzerach wurde in weiten Teilen als Radweg ausgebaut.- Pässe
Bödelestraße Der Blick geht über Schwarzenberg in Richtung Rheintal. Von der am Abhang des Hochälpele gelegenen Gemeinde führt die Bödelestraße auf den Losenpass (1.153 m) und in weiterer Folge nach Dornbirn. Vom Dorfkern nach links findet die Bödelestraße bei Bersbuch ihren Anschluss an die L200.
Der Mittelwald verfügt mit der über das Bödele führenden Passstraße über eine direkte Verkehrsverbindung zum Rheintal. Sie ist auch eine wichtige Zufahrtsstraße von Osten und Westen her in das Sommer- und Winterfremdenverkehrsgebiet Bödele - Hochälpele.Faschinastraße Die Faschinastraße reicht von Au über die Walsergemeinde Damüls bis nach Nüziders. Sie führt über das 1.486 m hoch gelegene Faschinajoch und verläuft zum Großteil im Großen Walsertal.
Sie verbindet den Bregenzerwald mit dem Walgau.Hochtannbergstraße Die Hochtannbergstraße über den Hochtannbergpass stellt eine Verbindung ins Lechtal und weiter zum Arlberg her.
An der Straße wurde mit einigen Unterbrechungen 25 Jahre lang gebaut. Von Schröcken-Neßlegg bis zur Passhöhe wurden acht Brücken mit einer Gesamtlänge von 715 m und zwei Tunnel mit mehreren hundert Metern Länge errichtet.
- Bsundrigs
Wäldertracht Zu den Besonderheiten des Bregenzerwaldes zählt neben der Mundart auch die Tracht. Die Bregenzerwälder Tracht gilt als die älteste im Alpenraum.
Die Frauentracht wird vor allem an Sonn- und Feiertagen getragen, die Männertracht hauptsächlich von Musikvereinen oder zu folkloristischen Anlässen. Die weiße Juppe sieht man bei Kindern und Jugendlichen zu festlichen Anlässen oder Folkloreveranstaltungen. Sie soll bei der sagenhaften Schlacht an der Roten Egg im Kampf gegen die Schweden eine Rolle gespielt haben (Sage: An der Roten Egg).Beschreibung Frauentracht Juppe (Hauptstück - von der Achsel bis zu den Knöcheln reichender Rock aus Glanzleinwand mit blauem Band), Mieder (gefütterter Samtstoff in schwarz oder rot der mit kunstvollen Gold- und Seidenstickereien sowie reich verziertem "Bleatz" oder Latz), Ärmel (hell oder dunkel - an "Lieble" oder "Gstalt" angenäht)
schwarze Spitzkappe (aus Schafwolle - an Fest- und Feiertagen), Strohhut (flach und schwarz - im Sommer) oder Brämokappa (Pelzkappe - im Winter)Männertracht schwarzer Hut, rotes Leibchen, Brusttuch, brauner Rock, schwarze Kniebundhose, blaue Strümpfe und schwarze Halbschuhe Mädchen weiße Juppe, Schappele (zum "Krönele" geformtes Drahtgestell mit Goldfäden und Goldplättchen verziert - bis zur Hochzeit) Bezeggsul Die Bezeggsul, eine Gedenksäule zwischen Andelsbuch und Bezau, erinnert an den ehemaligen Gerichtsraum, der die politische Eigenständigkeit der Region verdeutlicht. Hier haben der frei gewählte Landammann und der Rat beraten, beschlossen und verwaltet. Er wurde 1807 abgebrochen. Fast ein halbes Jahrtausend bestand diese demokratische Bauernrepublik.
Dieses Sonderrecht war einmalig in der Monarchie und kannte nur Gegenstücke in der freien Schweiz. Die lange politische Eigenständigkeit und die Abgeschiedenheit der Talschaft haben den Volkscharakter entscheidend mitgeprägt.Franz Michael Felder Als Sohn eines armen Bauern in Schoppernau eignete sich Franz Michael Felder im Selbststudium ein gediegenes Wissen an. In seinen Romanen „Nümmamüllers und das Schwarzokaspale“, „Sonderlinge“, „Reich und arm“ und seiner Autobiografie „Aus meinem Leben“ beschrieb er das damalige Leben im hinteren Bregenzerwald. Er starb bereits mit 29 Jahren.
Seine Absicht war es, das Volk zu Selbstbesinnung und Selbsthilfe zu ermuntern und so die kargen sozialen und wirtschaftlichen Lebensbedingungen zu verbessern. Als Bauer gründete er einen Käsehandelsverein und eine Viehversicherungsgesellschaft. Zur Hebung der Bildung richtete er eine Volksbücherei ein.Wälderhaus Das Bregenzerwälder Bauernhaus ist ein zweistöckiges Einheitshaus in Holzbauweise. Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude sind unter einem Dach. Küche und Stube sind meistens unterkellert.
Charakteristisch ist der traufseitige Eingang in den sogenannten Schopf (Laube), von wo man in die Küche gelangt. Der Schopf dient im Sommer als Aufenthaltsraum, zum Wäschetrocknen oder als Lagerraum. Diese Hausform wurde bis zur Jahrhundertwende im Hinter- und Mittelwald gebaut.Allgäuer Bauernhaus Im Vorderwald, nördlich der Subersach, liegt das Verbreitungsgebiet des Allgäuer Bauernhauses. Es ist ein vorwiegend aus Holz gebautes Einheitshaus. Dabei sind Wohnung und Wirtschaftsgebäude unter einem Dach. Der Wohnteil ist unterkellert.
Typische Merkmale sind der stirnseitige Eingang. Eine Einfahrt führt ins „Obertenn“, wo Futtervorräte und Streu gelagert werden sowie landwirtschaftliche Fahrzeuge Platz finden.Tanzhaus und Dorfbrunnen Am Dorfplatz von Schwarzenberg steht das sogenannte Tanzhaus. Es ist ein nach drei Seiten hin offener Holzbau, der als öffentlicher Treffpunkt der Dorfbewohner diente. Der im Zentrum gelegene Dorfbrunnen wurde zur öffentlichen Wasserentnahme und als Vieh- und Pferdetränke genutzt. Auf den früher nicht vom Straßenverkehr belasteten Dorfplätzen trafen sich vor und nach dem Sonntagsgottesdienst die teilweise weitab in den Weilern und Einzelhöfen lebenden Dorfbewohner.
Kloster Andelsbuch 1080 wurde in Andelsbuch ein Kloster gegründet, das nach wenigen Jahren nach Bregenz-Mehrerau verlegt wurde und somit als Vorläufer der Mehrerau gilt. Andelsbuch blieb in den folgenden Jahrhunderten das Zentrum der von der Mehrerau aus betriebenen Besiedlung des Mittel- und Hinterwaldes.
Kloster Bezau Das ehemalige Kapuzinerkloster in Bezau wurde zu einem Bildungszentrum umgebaut. Seit 1980 wird ein Teil des Hauses von Franziskanern als Kloster genützt.
Barockbaumeister Der Auer Michael Beer (1600 – 1666, Pfarrkirche Bludesch) begründete 1657 die „Auer Zunft“, die das „Vorarlberger Münsterschema“ entwickelte. Da in Vorarlberg die Auftraggeber fehlten, wirkten die Wälder Barockbaumeister in einer über 100 Jahre dauernden Bautradition in der Schweiz und im süddeutschen Raum bis ins Elsaß.
Die bedeutensten waren Franz Beer von Blaichten (z.B. Stift Weingarten, Adelserhebung durch Kaiser Karl VI.) und Kaspar Moosbrugger (Klosterbruder, Architekt des Klosters Einsiedeln). Peter Thumb (1681 – 1766) war wie sein Vater Michael erfolgreicher Barockbaumeister und Steinmetz (u.a. Kloster St. Gallen).
Geschichte
Geschichte des Bregenzerwaldes
- 0
Jahrtausendwende Untersuchungen weisen darauf hin, dass es im Bregenzerwald bereits zur Römerzeit Siedlungen gab.
- 1000
um 1000 Besiedelt wurde das Gebiet vom Rheintal und vom Allgäu her, worauf noch verschiedene Mundarten und Hausformen hinweisen.
1080 In Andelsbuch wird ein Kloster gegründet, das nach wenigen Jahren nach Bregenz-Mehrerau verlegt wurde und somit als Vorläufer der Mehrerau gilt.
- 1200
1284 Die Pfarrkirche Reuthe wird gebaut. Sie ist die älteste Kirche und Reuthe die älteste Pfarre im hinteren Bregenzerwald.
- 1400
1497 Die Kirche in Bezau wird zur Pfarrkirche, Bezau wird eigene Pfarre.
- 1500
1522 Erstmals wird urkundlich eine Sitzung im Rathaus der Wälder Bauernrepublik abgehalten. Das Rathaus stand am Passübergang Bezegg.
- 1600
1656 Das Kapuzinerkloster in Bezau wird gegründet.
1657 Der Auer Michael Beer begründete die „Auer Zunft“, die als Kern der Vorarlberger Bauschule das „Vorarlberger Münsterschema“ entwickelte und zahlreiche, bedeutende Barockbaumeister hervorbrachte.
- 1700
1741 Die berühmte klassizistische Malerin Angelika Kauffmann (gest. 1807) wird als Tochter des Schwarzenberger Portrait- und Freskenmalers Joseph Johann Kauffmann geboren. Sie wirkte vor allem in Italien.
1722 Die St. Anna-Kapelle in Lingenau wird gebaut - aus Quelltuff.
- 1800
1806-1814 Die Bayern herrschen über Vorarlberg. 1806 werden die 24 Gerichte aufgelöst, Vorarlberg in Gemeinden eingeteilt und sechs neue Landgerichte geschaffen, eines davon in Bezau.
1807 Das Rathaus in Bezegg wird während der Bayernherrschaft abgerissen.
1833 Wie viele andere wird die Gschwendtobelbrücke zwischen Lingenau und Großdorf (nach Plänen von Alois Negrelli) erbaut, um eine gefährliche Passage zu überbrücken.
1837 Die Schwarzachtobelstraße von Schwarzach nach Alberschwende wird eröffnet.
1839 Franz Michael Felder wird als Sohn eines armen Bauern in Schoppernau geboren. Er wird als Autor, Landwirt und Sozialreformer in Erinnerung bleiben (gest. 1969).
1871 Als Erinnerung an das Rathaus der Wälder Bauernrepublik wird die Bezegg-Sul errichtet.
1887 Der Bau der B 200 von Dornbirn bis Alberschwende wird fertiggestellt. Sie wird Wälder- oder Achrainstraße genannt.
- 1900
1902 Der Bregenzerwald bekommt eine Schmalspurbahn, die im Linienverkehr von Bezau bis Bregenz fährt. Der durchgehende Betrieb bis Bregenz wurde 1980 eingestellt, verbleibende Fahrten auf Teilstücken 1983.
1908 Das größte Kraftwerk der Monarchie wird in Andelsbuch fertiggestellt.
1945-1955 Vorarlberg ist französische Besatzungszone und wird von Innsbruck aus verwaltet.
- 1950
1952 In Reuthe wird die Zimmerei Josef Kaufmann KG gegründet, die später als Kaufmann Holzbauwerk GmbH bekannt wird und inzwischen zur Mayr-Melnhof Holz-Gruppe gehört.
1954 Der 1.676 m hohe Hochtannbergpass ist mit einer befahrbaren Straße erschlossen. Sie endete bis dahin in Schröcken.
1961 Bezau wird erste Marktgemeinde des Bregenzerwaldes.
1967 Die Hochbrücke Lingenau wird eröffnet. Sie verbindet Müselbach (Alberschwende) und Lingenau, den Mittel- und den Vorderwald.
1970 Der Güterweg auf den Furkapass wird zu einer befestigten Straße ausgebaut und zur Landesstraße erklärt. Jahrhundertelang führte nur ein Saumpfad über den Pass.
1970er-Jahre Die Hochtannbergstraße wird lawinensicher ausgebaut.
1977 Die Umfahrung von Schnepfau wird fertiggestellt.
1979 Das Kraftwerk Langenegg mit dem Speicher Bolgenach liefert erstmals Strom.
1985 Mit dem Bau der Hahnenköpfle-Galerie zwischen Faschina und Damüls entsteht eine Straßenverbindung ins Große Walsertal.
1987 Die Museumsbahn "Wälderbähnle" nimmt den Betrieb auf.
- 2000
2009 Der Achraintunnel wird eröffnet. Die Bregenzerwaldstraße verläuft nun zwischen Dornbirn und Alberschwende durch dieses Tunnel.
2017 Die Landschaft um den Körbersee wird in einer österreichweiten Fernsehsendung zum schönsten Platz Österreichs gekürt.
1. Jänner 2020 Egg wird zur Marktgemeinde erhoben.
Impressum Diese Zusammenstellung basiert auf "Bilder aktuell" und dem Dokument Begleittext.pdf der Basisinformationen. Diese finden Sie inkl. des Impressums unter Material bzw. Multimedia, wo weitere Bilder und ergänzende Informationen enthalten sein können.