Gemeinden:(Bludenz (Bings, Außerbraz), Dalaas (mit Wald am Arlberg), Innerbraz, Klösterle (mit Langen am Arlberg, Stuben), Stallehr (siehe Montafon)
Bevölkerung:3.375 (2023) ohne Bludenz
Fläche:160 km2
im Bezirk:Bludenz
Hauptfluss:Alfenz

Verwendungshinweis

1. Übersicht3. Innerbraz | Bludenz5. Verkehr
2. Klösterle | Dalaas4. Berge und Gebirge | Gewässer6. Wirtschaft | Tourismus
   
  7. Geschichte des Klostertals
  • Übersicht
  • Zahlen und Daten
     Ortsteile:
    Gemeinden:DalaasWald
    Innerbraz
    KlösterleDanöfen, Stuben, Langen
    Fläche:160 km2
    Bevölkerung:3.375 (2023)ohne Bludenz-Außerbraz und -Bings
    Bezirk:Bludenz
    Hauptfluss:Alfenz
  • Geschichte

    Die Geschichte des Tales ist geprägt vom Bergbau und der verkehrspolitischen Lage zwischen Bodensee und Tirol. Dabei spielen die Arlbergpassstraße und die Arlbergbahn eine bedeutende Rolle.

  • Klima

    Durch die Öffnung nach Westen ist die Talschaft dem ozeanischen Klimaeinfluss ausgesetzt. Der Arlbergstock staut die feuchten Westwinde. Daher hat Langen z.B. rund um die Hälfte mehr Niederschläge im Jahr (2.000 mm) als Feldkirch (1.200 mm) oder als St. Anton an der Ostseite des Arlbergs.

    Vom Taleingang bei Stallehr (596 m ü.d.M.) bis zum Arlberg (1.800 m) beträgt der Höhenunterschied rund 1.200 m. Daher hat der innere Teil des Tales den Charakter eines Hochgebirgstales. Das bedeutet: raues Klima, lange, schneereiche Winter, weder Garten- noch Obstbau, kurze Vegetationszeit, geringe Graserträge, langsames Wachstum der Flora, geringe Siedlungsdichte.

  • Besiedelung

    Wegen der Gefahr von Muren und Lawinen war es schwierig das Tal zu erschließen und zu besiedeln. Seine Erschließung ist auf den Bergbau ab dem 8. Jh. und die verkehrsgeographische Lage zwischen Tirol und dem Bodenseeraum zurückzuführen. Walser Familien besiedeln das Tal im 14. Jh.

    Seine Besiedlung verdankt es nicht der landwirtschaftlichen Nutzbarkeit wie die meisten anderen Talschaften des Landes. Dazu war es wegen des fehlenden Talbodens kaum geeignet.

  • Namensgebung

    Bis ins 13. Jh. hieß das Tal Mariental. Der Name bezieht sich auf eine kleine Bergknappenkapelle im hinteren Teil des Tales. Seit der Gründung eines Johanniterhospizes bekam dieser Ort den Namen Klösterle und das Tal den Namen Klostertal.

  • Klösterle
  • Langen

    Langen gehört zur Gemeinde Klösterle. Es wird oft als Langen am Arlberg bezeichnet. Sein Bahnhof ist der höchstgelegene der Arlbergbahn auf der Vorarlberger Seite. Die Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit der besonderen Lage als Verkehrsknotenpunkt. Sowohl das Tunnelportal der Arlbergbahn als auch das des Arlbergstraßentunnels liegen in Langen. Der Tourismus spielt eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben des Ortes.

  • Dalaas
  • Innerbraz
  • Stallehr
  • Bludenz
  • Berge und Gebirge
  • Übersicht

    Die natürlichen Begrenzungen sind im Norden das Lechquellengebirge, im Osten der Arlbergstock, im Süden die Verwallgruppe. 

    Zwei deutlich unterscheidbare geologische Formationen prägen die Landschaft des Tales: Die südliche Talflanke von Lorüns bis zum Kristbergsattel und die ganze nördliche Talseite gehören der ostalpinen Decke an (Kalkgestein), die südliche Talflanke vom Kristberg bis zum Arlberg gehört zum Kristallin der Zentralalpen (vorwiegend Gneise).

  • Berge und Pässe
    NameHöheGemeindeGebirge
    Roggelskopf2.284 mInnerbraz | DalaasLechtaler Alpen
    Burtschakopf 2.244 mKlösterleVerwall
    Trittkopf2.720 mKlösterle | LechLechtaler Alpen
    Valluga2.811 mKlösterle | Lech | TirolLechtaler Alpen
    Schindlerspitze2.648 mKlösterleLechtaler Alpen
        
    Kristbergsattel1.479 mDalaas | Silbertal (Montafon)Verwall
    Arlbergpass1.793 mKlösterle | TirolLechtaler Alpen | Verwall
  • Lawinen- und Murengefahr

    Weil das Gestein des Verwalls viel härter ist, widersetzt es sich einer schnellen Verwitterung. Daher zeigt die Südseite des Tales weniger steile Hänge, kaum Verwitterung, starke Bewaldung, Hochmähder bis in ca. 1.500 m und Almen bis 2.100 m Seehöhe. Die geschlossene Walddecke in dieser Region ist der beste natürliche Schutz für die Siedlungen gegen Lawinen und Vermurungen.

    Die Bahnverwaltung und die Lawinen- und Wildbachverbauung unternahmen vielerlei Anstrengungen die Bahn und die Siedlungen abzusichern. Zahlreiche Tunnelbauwerke, Galerien, Schneerechen, Schutzwände, Stützmauern und Erdwälle wurden errichtet. 

  • Gewässer
  • Flüsse

    Das Klostertal wird von der Alfenz entwässert. Sie mündet bei Lorüns in die Ill. Der Rauzbach und der Stubenbach vereinigen sich bei Stuben zur Alfenz.

  • Formarinsee

    Von den im Lechquellengebirge gelegenen Seen Formarin-, Spuller-, Körber- und Kalbelesee ist der Formarinsee in 1.918 m Seehöhe wegen seiner herrlichen Lage der bekannteste und von Touristinnen und Touristen viel besucht. Er liegt in einem kleinen Kessel und sammelt so die ihm zufließenden Schmelz- und Regenwässer. Ein Teil seines Wassers fließt unterirdisch in den Lech, ein Teil auf dieselbe Weise in das Klostertal ab.

  • Verkehr
  • Wirtschaft
  • Übersicht

    Durch Jahrhunderte war die Wirtschaft im Klostertal durch die Verbindung zwischen Österreich, dem Süden Deutschlands bzw. der Schweiz geprägt. Salzfuhren aus Hall, Militär, Handelswaren aus Norditalien oder Ungarn und Reisende kamen über den Arlberg. Die Talbevölkerung lebte vor allem von diesem Verkehr: Gastwirte, Schmiede, Seiler, Wagner, Brücken- und Wegmacher, Pferdeknechte, Säumer, Frächter und Zolleinheber. Sie siedelten deshalb entlang der Straße.

  • Tourismus
  • Schönster Platz Österreichs

    2015 wurden Formarinsee und Rote Wand in einer Fernsehsendung zum schönsten Platz Österreichs gewählt.

  • Römerzeit

    Bereits zur Zeit der Römer war das Klostertal Teil einer Verkehrsverbindung zum Arlberg. Ein Saumpfad führte taleinwärts über dem Talboden durch die Senke links vom Roggelskopf nach Formarin und durch das Lechtal in Richtung Lech und über Rauz zum Arlberg.

  • 700
  • ab dem 8. Jh. | Bergbau

    Die Erschließung des Tales ist u.a. auf den Bergbau zurückzuführen. Klösterle entstand wahrscheinlich im 9. Jh.

  • Beginn 10. Jh. | Kapelle in Klösterle

    Bereits im 10. Jh. soll in Klösterle eine der Jungfrau Maria geweihte Kapelle gestanden sein.

  • 1200
  • bis ins 13. Jh. | Mariental

    Bis ins 13. Jh. hieß das Tal nach einer kleinen Bergknappenkapelle im hinteren Teil des Tales Mariental. 

  • 1218 | Johanniterniederlassung

    Die in Feldkirch ansässigen Johanniter errichteten eine kleine Niederlassung zur Betreuung der Durchreisenden in Klösterle. Davon erhielt der Ort seinen Namen.

  • 1282 | Innerbraz

    Innerbraz wird erstmals urkundlich erwähnt.

  • 1300
  • 14. Jh. | Walser

    Walser Familien besiedeln das Tal.

  • ab dem 14. Jh.

    Der Warentransport über den Arlberg nimmt zu.

  • 1303 | Dalaas

    Dalaas wird erstmals urkundlich erwähnt und mit dem rätoromanischen Ortsnamen Talaus, 1386 Talas, bezeichnet.

  • 1386 | Hospiz

    Heinrich Findelkind gründete auf dem Arlberg ein Hospiz. Der Arlbergverkehr nimmt zu.

  • 1386 | Pfarre Dalaas

    Dalaas wird eine selbständige Pfarre und löst sich von Nüziders.

  • 1500
  • um 1500

    Die Kirche in Innerbraz wird gebaut und dem Hl. Nikolaus geweiht.

  • 16. | 17. Jh. | Zölle

    Nachdem Zölle eingeführt wurden, beruhigte sich der Warenverkehr über den Arlberg.

  • 1600
  • Ende 17. Jh. | Braz

    Ein angestrebter Zusammenschluss von Außerbraz (Bludenz) und Innerbraz scheiterte u.a. daran, dass Außerbrazer dadurch das Weiderecht auf den Bludenzer Allmeingründen verloren hätte.

  • 1700
  • 1728 | Kirche in Wald

    In Wald wird eine Kirche gebaut.

  • 1770 - 1780 | 1785 | Arlberg-Passstraße

    Unter Maria Theresia wird der Weg über den Arlbergpass verbessert und 1785 unter Joseph II. als für Wagen befahrbare Straße ausgebaut.

  • 1785 | Pfarre Innerbraz

    Die Loslösung von Innerbraz von der Mutterpfarre Nüziders begann bereits im 15. Jh. 1785 wurde die Pfarre per Dekret Josephs II. vollzogen.

  • 1796 | Poststationen

    In Stuben, Klösterle und Dalaas wurde eine Poststation eingerichtet. Dadurch gewinnt die Verkehrsverbindung über den Arlberg an Bedeutung.

  • 1800
  • 1824 | Arlbergstraße

    Der seit der Römerzeit bestandene Saum- und Karrenweg wird als Straße fertiggestellt.

  • Ende 19. Jh. | Schutzmaßnahmen

    Zur Sicherung des Siedlungsraumes und der Verkehrswege wurde die Wildbachverbauung vorangetrieben.

  • 1880 - 1884 | Arlbergbahn

    Als Verbindungsstück zur Vorarlbergbahn wurde die Arlbergbahn zwischen Bludenz und Landeck gebaut. Das Kernstück ist der Arlbergbahntunnel. Die Strecke wurde 1884 durch Kaiser Franz Josef I. eröffnet. Die Bahn brachte dem Tal und in weiterer Folge dem ganzen Land wirtschaftlichen Aufschwung.

  • 1890 | Schipionier

    Der Schipionier Hannes Schneider, Gründer der Arlberg-Schischule, wird in Stuben geboren. Er lebte später in den USA, wo er 1955 verstarb.

  • 1895 - 1897 | Flexenstraße

    Der Bau der Flexenstraße und das Aufkommen des Tourismus im Arlberggebiet fördern die Entwicklung des Klostertals.

  • 1900
  • Beginn 20. Jh. Schilauf

    Die Entdeckung des Schilaufs bringt den Fremdenverkehr in der Region.

  • 1912 | Freiburger Hütte

    Der Deutsche und der Österreichische Alpenverein erbauten gemeinsam nahe des Formarinsees die Freiburger Hütte.

  • 1921 - 1925 | Elektrifizierung

    Für die Elektrifizierung der Arlbergbahn wurde in den Jahren 1921 bis 1925 der Spullersee aufgestaut, eine Druckrohrleitung von der Grafenspitze nach Wald gelegt und dort ein Krafthaus errichtet. 

  • 1941 | Pfarre Wald

    Wald wird eine eigene Pfarre.

  • 1950
  • 1951 | Kavernenkraftwerk Braz

    Das abgearbeitete Wasser des Spullerseekraftwerks in Wald wird seit 1951 zusammen mit dem Wasser der Alfenz in einem Stollen nach Innerbraz geleitet und dort in einem weiteren Kraftwerk der ÖBB (Kavernenkraftwerk Braz) nochmals zur Stromerzeugung genutzt.

  • 1954 | Lawinen

    In diesem Lawinenwinter stürzten innerhalb einer Woche 120 Lawinen auf die Bahnstrecke ab und richteten arge Zerstörungen an.

  • 1954 | Muttentobellawine

    Ein schweres Unglück war der Lawinenabgang durch den Muttentobel am 12. Jänner 1954. Die verheerende Staublawine tötete zehn Menschen, warf einen Schnellzug über den Abhang, zerstörte das halbe Bahnhofsgebäude und richtete an den Bahnanlagen totalen Schaden an. An sie und alle anderen Opfer am Berg erinnert das Lawinengedenkkreuz am Bahnhof Dalaas.

  • 1974 - 1978 | Arlbergstraßentunnel

    Der Arlbergstraßentunnel wird gebaut. Seit 1978 stellt der mautpflichtige Arlbergstraßentunnel eine wintersichere Straßenverbindung nach Tirol dar.

  • 1979 | Arlberg-Schnellstraße

    Die Arlberg-Schnellstraße wird für den Verkehr freigegeben.

  • 1995 | Murenunglück

    Eine Mure riss bei Innerbraz einen Zug mit. Mehrere Personen starben.

  • 1999 | Bahnstationen

    Die Stationen der Arlbergbahn in Klösterle, Wald am Arlberg, Dalaas, Hintergasse und Braz werden nicht mehr angefahren. An die Stelle des Regionalzugsverkehr tritt der Landbus Klostertal.

  • 2000
  • 2005 | Arlberg-Schnellstraße

    Die Arlberg-Schnellstraße wird zwischen dem Dalaaser Tunnel und Klösterle vierspurig ausgebaut.

  • 2020
  • Impressum

    Diese Zusammenstellung basiert auf "Bilder aktuell! und dem Dokument Begleittext.pdf der Basisinformationen. Diese finden Sie inkl. des Impressums unter Material bzw. Multimedia, wo weitere Bilder und ergänzende Informationen enthalten sein können.