MONTAFON
Vorarlbergs Städte und Talschaften | Unterrichtsmaterial
Gemeinden: | Bartholomäberg, Gaschurn (Partenen), Lorüns, St. Anton, St. Gallenkirch (Gargellen), Schruns, Silbertal, Stallehr, Tschagguns, Vandans |
im Bezirk: | Bludenz |
Bevölkerung: | 17.325 (2023) |
Fläche: | 560 km2 |
Hauptfluss: | Ill |
Materialien
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Beipielbilder
Verwendungshinweis
INTERAKTIVE LERNSPIELE
Spiele
Spielanleitung
Vorbereitung: | Klasse in Gruppen einteilen - Gruppennamen eintragen - auslosen, welche Gruppe mit der Wahl der Frage beginnt |
Spielablauf: | Es kann die Gruppe antworten, die am schnellsten ein bestimmtes Signal gibt, oder es antworten alle. |
Punktevergabe: | Drückt man bei den Gruppen auf + (richtig) oder - (falsch), wird die Punkteanzahl der jeweiligen Frage berücksichtigt. |
Spielende: | Die Mannschaft mit der höchsten Punkteanzahl gewinnt. |
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Arbeitsmaterial
Arbeitsblätter (PDF)
Landkarten (Bilder)
Wappen (Bilder)
Montafon im Überblick
in Arbeit
1. Übersicht | 4. Tschagguns | Vandans | 7. Wirtschaft und Tourismus |
2. Außerfratte: Bartholomäberg | Lorüns | St. Anton | 5. Innerfratte: Gaschurn | St. Gallenkirch | 8. Verkehr |
3. Schruns | Silberberg | Stallehr | 6. Gebirge und Gewässer | 9. Bsundrigs |
10. Geschichte des Montafons |
- Übersicht
Übersicht Das Montafon liegt im Südosten Vorarlbergs. Es gehört zum Bezirk Bludenz. Die Fläche beträgt mit 560 km2 fast ein Viertel der Landesfläche. Das Montafon umfasst den Oberlauf der Ill bis zu ihrem Eintritt in den Walgau von Südosten nach Nordwesten. Der Piz Buin, mit 3.312 m der höchste Berg Vorarlbergs, liegt im Süden des Montafons. Im Süden und Westen grenzt es an den Schweizer Kanton Graubünden, im Osten an das Österreichische Bundesland Tirol.
Zur Talschaft Montafon gehören die Marktgemeinde Schruns sowie die Gemeinden Bartholomäberg, Gaschurn, St. Anton, St. Gallenkirch, Silbertal, Tschagguns und Vandans. Der politische Stand Montafon umfasst weiters Lorüns (Walgau) und Stallehr (Klostertal).Zahlen und Daten Marktgemeinde: Schruns Ortsgemeinden: Bartholomäberg, Gaschurn (Partenen), Lorüns, St. Anton, St. Gallenkirch (Gargellen), Silbertal, Stallehr, Tschagguns, Vandans Fläche: 560 km2 Bevölkerung: 17.325 (2023) im Bezirk: Bludenz Hauptfluss: ILL höchster Berg: Piz Buin (3312 m) größter See: Silvretta-Stausee (1,3 km2) Einteilung Das Montafon besteht geographisch mit der Inner- und der Außerfratte aus zwei etwa gleich großen Teilen. Die Grenzlinie ist das Frattetobel hinter dem Schrunser Feld nach dem Maurenstutz. Hier verengt sich das Haupttal zwischen Zamangstock und Hora auf wenige Meter. Die Außerfratte weist einen weiten Talgrund auf. Sie ist klimatisch begünstigt und deshalb dichter besiedelt.
Übersicht Einteilung Außerfratte Innerfratte Bartholomäberg Gaschurn (Partenen) St. Anton St. Gallenkirch (Gortipohl, Gargellen) Schruns Silbertal Tschagguns Vandans Gebirge Nach seinem geologischen Aufbau wird das Montafon vom Kristallin der Silvretta, des Verwall und dem Kalk des Rätikon gebildet. Nördlich der Ill liegt die Verwallgruppe. Die Begrasung reicht hier fast bis zu den höchsten Gipfeln. Die Silvretta erstreckt sich über den Südteil der Talschaft bis zum Gargellental und ist durch ihre Gletscherwelt und durch ihre dunklen Felspyramiden gekennzeichnet. Der Rätikon mit seinen vorwiegend steilen, hellen Kalkwänden schließt im Westen an. Er ist das Kletterparadies des Montafon.
Klima Das Klima ist durch die gegen NW offene Lage ozeanisch beeinflusst. Durch den Föhn, der sehr häufig auftritt, wird die mittlere Jahrestemperatur sehr stark erhöht. Die Niederschläge liegen im Tal unter 1.200 mm und steigen in den Hochlagen der Silvretta über 2.500 mm pro Jahr an.
Besiedlung Bronzezeitliche Funde deuten auf eine Nutzung des Montafons in vorgeschichtlicher Zeit hin. Schon vor der Besiedlung im 9. und 10. Jh. wurde es als Alp- und Maisäßgebiet genutzt. Die ersten Siedler dürften Rätoromanen ohne grundherrliche Bindung gewesen sein.
In einer Urkunde von 1355 werden die „hofjunger ze Sanct Peteren“, die „frigen“ (Freien), die „Gottshußleüth“, die „Silberer“ und die "Walliser" als Bewohner genannt.Die Hofjünger waren Hofleute des Reichshofes St. Peter bei Bludenz.
Die Silberer müssen wohl Bergknappen gewesen sein, die der Bergbau nach Bartholomäberg und Kristberg gezogen hatte.
Die Walser siedelten sich in der ersten Hälfte des 14. Jhs. im Montafon an.
Im Montafon lebten zu dieser Zeit auch kleinere Gruppen von Vogt- und Edelleuten. Die bedeutendsten davon waren die der Gotteshausleute, die zu St. Gerold gehörten. Auch Sonnenberger werden in Urkunden öfters erwähnt.Namensgebung Der Name leitet sich vom rätoromanischen „Muntavun“ ab und dürfte Grubenberg bedeuten. Dies ist auf den Bergbau zurückzuführen. Auf die frühe Besiedlung der Außerfratte durch die Rätoromanen deuten die Ortsnamen Lorüns, Vandans, Tschagguns und Schruns hin. Auch Flurnamen Alpe Kapell (campo bello, Schönfeld Alpe), Brif (Schattenseite), Lifinar (Lawinenfeld) oder Montjola (das Bergle) errinnern an diese Zeit.
Stand Montafon Unter den Habsburgern entwickelte sich eine ständische Verfassung mit frei gewählten Ammännern und Landammännern. Das Montafon war der 8. Stand unter den 24 Ständen Vorarlbergs. Der Name Stand ist bis heute erhalten geblieben. Man unterscheidet den achtgliedrigen Forst-Stand (ohne Lorüns und Stallehr) und den zehngliedrigen politischen Stand. Der zehngliedrige Stand gleicht einem Gemeindeverband.
Bergbau Die erste Urkunde, die Silberabbau in Bartholomäberg erwähnt, stammt aus dem Jahre 1319. Er erreichte unter den Fuggern im 15. Jh. seinen Höhepunkt. In der ersten Hälfte des 17. Jh. zerfielen die Bergwerksbetriebe.
Eine Blütezeit erlebte Schruns in der Mitte des 14. Jh., als es Sitz eines kaiserlichen Bergamtes wurde. Weil an zwei flößbaren Flüssen gelegen, wurde es wohl wegen seiner verkehrstechnischen Lage dazu auserwählt. So wurde damals in Schruns am Kohlplatz Holzkohle erzeugt, die zum Betrieb von Schmelzwerken erforderlich war. Entlang der Litz standen Pochwerke zum Zerkleinern des Erzes, das dann im Schmelzofen verhüttet wurde. Die Bergrichter hatten die behördliche Oberaufsicht über die Gruben, waren Beamte der Regierung in Innsbruck und unterstanden dem Bergrichteramt in Schwaz.
- Außerfratte
Übersicht Die Außerfratte ist geprägt vom Flußlauf der Ill und dem Silbertal. Hier liegen die Marktgemeinde Schruns sowie die Gemeinden Bartholomäberg, Lorüns, St Anton, Silbertal, Stallehr, Tschagguns und Vandans Das Bild zeigt die Außerfratte gegen Südosten.
- Bartholomäberg
Bartholomäberg Der älteste Ort des Montafons ist Bartholomäberg. Auf dem sonnigen Abhang des Monteneu breitet sich die Streusiedlung aus. Zur 27,28 km2 großen Gemeindefläche zählen die Ortsteile Außerberg, Innerberg, Jetzmunt und Gantschier. Durch seine Südlage zählt Bartholomäberg zu den sonnigsten Gebieten des Landes.
Wegen seines Bergbaues war Bartholomäberg bereits um 850 bekannt. Die erste Urkunde, die den Silberabbau erwähnt, stammt aus dem Jahre 1319. In der ersten Hälfte des 17. Jh. zerfielen die Bergwerksbetriebe. Die Erzlager waren erschöpft. Die Landwirtschaft als Einnahmequelle reichte nicht aus. So mussten viele während des Sommers als Verputzer, Gipser und Stukkateure ins Ausland, um Geld zu verdienen.Zahlen und Daten Bevölkerung 2.414 (2023) Fläche 27,30 km2 Lage 1.087 m ü.A. Wappen von Bartholomäberg Am 17. August 1965 wurde Bartholmäberg ein Gemeindewappen verliehen.
Ein durch Deichselschnitt geteilter Schild, vorne in Silber schwarze gekreuzte Schlüssel, hinten in Schwarz silberne gekreuzte Hämmer und oben in Rot auf grünem Dreiberg goldener hl. Bartholomäus mit Heiligenschein, der in der rechten Hand ein silbernes Messer, in der linken ein Gebetbuch hält.Pfarrkirche Bartholomäberg Vermutlich war Bartholomäberg schon vor Ende des 13. Jh. eine eigene Pfarrei. Die Mutterkirche St. Peter bei Bludenz war weit entfernt. Die heutige Barockkirche wurde 1743 über einer alten gotischen erbaut. Besonders wertvoll sind das romanische Vortragskreuz aus dem Jahre 1150, die einmanualige Orgel, die als eine der klangschönsten Österreichs gilt, und der spätgotische Knappenaltar.
Knappen- oder Anna-Altar Bartholomäberg Zu Beginn des 16. Jh. wurde besonders die Mutter Mariens, die heilige Anna, verehrt. 1517 wurde in Bartholomäberg eine St. Anna-Kaplanei gegründet. Auf dem erhaltenen, spätgotischen Flügelaltar ist die Jahreszahl 1525 vermerkt. Er soll von Bergknappen gestiftet worden sein. Über die Altarweihe am 3. August 1644 ist ein Weihebrief erhalten. 1729 wurde die Kirche vergrößert und der Anna-Altar im Vorraum der Kirche aufgestellt. Nach einer Renovierung durch die Schrunser Künstler Josef Anton Bertle und Söhne wurde er an der Südseite des Kirchenschiffes aufgestellt.
In der Mittelnische befindet sich eine fünfteilige Reliefgruppe. Die Hauptfigur in der Mitte ist St. Anna Selbdritt mit der Muttergottes. Maria wird links als Mädchen dargestellt und rechts mit dem Jesukind auf dem Arm. Vermutlich wollte hier der Künstler die drei Generationen um Jesus darstellen.
- Lorüns
Lorüns Die Gemeinde Lorüns liegt am Eingang ins Montafon. Bezogen auf die Einwohner:innenzahl ist sie mit 299 (2023) etwa gleich groß wie Stallehr. Sie liegt an der Ill zwischen den Gebirgen des Rätikons und des Verwalls. Lorüns ist über die Montafonerbahn an das Vorarlberger Schienennetz angebunden und grenzt an die Bludenzer Parzelle Brunnenfeld.
Zahlen und Daten Bevölkerung: 299 Fläche: 8,36 km2 Lage: 298 m.ü.A. Wappen von Lorüns Der Gemeinde Lorüns wurde am 29. August 1967 dieses Wappen verliehen.
In Blau ein silberner Wellenbalken, begleitet oben von einer goldenen Sonne, unten von zwei goldenen sechsstrahligen Sternen.
Pfarrkirche Lorüns Die Pfarrkirche Lorüns ist dem Hl. Johann Nepomuk geweiht. Sie wurde 1820 erbaut und 1959 neu ausgestattet. Seit 1969 wird Lorüns von Bludenz Hl. Kreuz mitbetreut.
- St. Anton
St. Anton im Montafon Ein kurzes Stück nach Lorüns, nachdem Bahn und Straße die Ill überquert haben, beginnt das Gemeindegebiet von St. Anton. Leicht lösliches Gestein brachte den Bergfuß der Davenna zum Einsturz. So bildeten Nachrutschungen den Kegel Prazalanz, auf dem sich der Ort entwickelt hat.
Zur Blütezeit der Erzgewinnung auf dem Bartholomäberg führte ein Saumweg am Fuße der Davenna entlang, auf dem das Erz nach Bludenz transportiert wurde. Früher war St. Anton eine bäuerliche Kleingemeinde. Heute ist es Wohngemeinde vieler Auspendler und touristisch interessant.
Historisch bemerkenswert ist das Gasthaus „Adler“. Im Jahre 1800 verstarb hier der Landammann Johann Josef Battlogg, der sich in den Franzosenkriegen ausgezeichnet hatte. Der Sage nach soll unter den Schuttmassen des Bergsturzkegels die Stadt Prazalanz liegen, die wegen ihrer Gottlosigkeit bestraft wurde.Zahlen und Daten Bevölkerung 714 (2023) Fläche 3,42 km2 Lage 651 m ü.A. Wappen von St. Anton Das Wappen wird St. Anton am 8. November 1966 verliehen.
In einem von Rot und Schwarz schräglinks geteilten Schild rechts ein gestürzter grüner Dreiberg am Oberrand, darunter eine schwarzbedachte, silberne Kirche, links ein gekreuztes goldenes Schlüsselpaar.Pfarrkirche St. Anton Die heutige Pfarrkirche soll auf den Grundmauern einer vermurten Kapelle aufgebaut worden sein. Doch die Siedlung um die ehemalige Kapelle wurde aufgelassen und in die Schutz bietende Mulde des „Mühlibaches“ (Graveser Baches) verlegt. Nach der Trennung von der Mutterkirche Bludenz wurde St. Anton 1646 eine eigene Pfarrei.
- Schruns
Marktgemeinde Schruns In dem weiten Talkessel liegt der Hauptort des Montafons, Schruns. Zur Marktgemeinde wurde er am 1. Juli 1928 erhoben. Nun zeigte sich eine sprunghafte Entwicklung. Dazu trugen vor allem die Vorarlberger lllwerke, die Montafonerbahn, die Hochjochbahnen sowie der Fremdenverkehr bei.
Kaiserin Maria Theresia erteilte am 1. Mai 1752 das Privileg jährlich zwei Viehmärkte abzuhalten. Ein eigenes, selbständiges Gericht bewilligte die Kaiserin am 4. April 1774. Schruns, als Standort des Viehmarktes und Gerichtes, wurde nun zum Hauptort des Tales und zum Mittelpunkt des Wirtschaftslebens.
1410 wird es als "Schiruns" erwähnt. Ab 1430 - nach der Übernahme des Montafons durch die Habsburger - scheint die Bezeichnung Schruns auf. Bis zum ausgehenden 16. Jh. gehörte Schruns zu Bartholomäberg. Nach der großen Überschwemmung im Jahre 1910 erhielt die lll ein ausgebautes Gerinne. Seither sind Schruns und Tschagguns vor Überschwemmungen sicher.Zahlen und Daten Bevölkerung 4.037 (2023) Fläche 18,06 km2 Lage 690 m ü.A. Wappen von Schruns Schruns wird am 10. Dezember 1927 das Wappen verliehen. Am 21. Oktober 1927 wird Schruns Marktgemeinde.
Ein von Gold über Blau erhöht geteilter Schild. In dem oberen Felde erscheint ein aufspringender schwarzer Stier mit gesenktem Kopfe. Aus dem Fußrande des unteren Feldes erhebt sich ein mit zwei gekreuzten goldenen Schlüsseln belegter grüner Dreiberg, hinter dem eine goldene Strahlensonne zu sehen ist.Kirche von Schruns In alten Dokumenten von 1410 wird erstmals eine Kirche zu St. Josen (Jodokus) in „Schiruns“ erwähnt. Die Kirche war zu dieser Zeit eine Filialkirche von Bartholomäberg. 1597 wurde Schruns eine selbständige Pfarrei. Nach einem Brand 1682 wird die Kirche bis 1683 im barocken Stil wieder aufgebaut, 1885 bis 1886 erneuert und vergrößert. Im 19. und frühen 20. Jh. wurden durch die Familie Bertle der Chor und das Langhaus mit Fresken bemalt. 2020 wird sie als erste Kirche Österreichs zum Münster erhoben.
- Silbertal
Silbertal Das Silbertal ist mit 88 km² Fläche und 20 km Länge das größte Seitental der Ill im Montafon. Es wird von der Litz entwässert, deren Ursprung am Silbertaler Winterjöchle (1.946 m) liegt.
Der Ort Silbertal ist eine typische Walsersiedlung, eine Streusiedlung mit kleinem Ortskern. Den Haupterwerb bildeten Jahrhunderte lang Wald- und Viehwirtschaft. Durch den 1988 erfolgten Ausbau der Kristbergbahn erlebte der Tourismus einen wesentlichen Aufschwung.Zahlen und Daten Bevölkerung 850 (2023) Fläche 88,60 km2 Lage 889 m ü.A. Wappen von Silbertal Der Gemeinde Silber wird am 12. Mai 1964 das Wappen verliehen.
In blauem Schild ein goldener Schlüssel gekreuzt mit einem silbernen Hammer. Das Schildhaupt ist von Rot und Weiß gespalten und mit drei fünfzackigen Sternen in wechselnden Farben belegt.Pfarrkirche Silbertal 1332 wird die Nikolauskirche geweiht. Seit 1375 ist Silbertal eine eigene Pfarre.
1892 erfolgt der Neubau im neugotischen Stil, der 1893 den Hll. Josef und Nikolaus geweiht wird. Die Ausmalung des Kircheninneren erfolgt 1896 durch Kunstmaler Hans Martin aus München.
- Stallehr
Stallehr Die Gemeinde Stallehr ist sowohl flächen- als auch einwohnermäßig eine der kleinsten Vorarlbergs.
Geografisch gesehen liegt sie am Eingang des Klostertals. Da sie Teil des Standes Montafons ist, wird sie zum Montafon gerechnet. Stallehr liegt am Fuße der Davenna. Die Gemeindegrenze zu Bludenz bildet die Alfenz, die das Klostertal durchfließt,Zahlen und Daten Bevölkerung: 293 (2023) Fläche: 1,64 km2 Lage: 600 m.ü.A. Wappen von Stallehr Die Verleihung des Wappens an Stallehr erfolgte am 15. Dezember 1964.
In Schwarz und Silber geteilter spitzer Schild, oben ein gekreuztes Bergwerkszeichen (Schlegel und Eisen), unten drei Ringe, 2:1, in gewechselten Farben.Expositurkirche Stallehr Die Kirche wurde um 1640 als Kapelle erbaut und als Marienwallfahrtsstätte verehrt. 1750 wurde sie neu- und umgebaut und im selben Jahr auf Mariä Geburt gewiehen. Sie ist Expositurkirche der Pfarre Bings-Stallehr.
- Tschagguns
Tschagguns Gegenüber von Schruns auf der linken lllseite liegt die Gemeinde Tschagguns am Talausgang des Gauer- und Gampadelstales. Tschagguns ist eine uralte Siedlung. Das Gemeindegebiet umfasst 57,7 km2. Neben der Nutzung der Wasserkraft spielt der Tourismus eine wichtige wirtschaftliche Rolle. Die Drei Türme, Drusenfluh und Sulzfluh sowie Lindauer und Tilisunahütte sind besondere Anziehungspunkte für Bergwanderer und Kletterer. Immer wieder hatte die Gemeinde unter den Überschwemmungen der Ill zu leiden. 1762 verlor sie durch Veränderungen des Flusslaufes ihre weiten Felder in der Zelfen, auch die heutigen Schrunser Auen waren einst ihr Besitz.
An die Zeit des Saumverkehrs erinnert das Gasthaus Löwen mit seinen weitläufigen Kellergewölben. Auch ein Bergknappenwirtshaus (Hnr. 214) stand im Ganzenahl, als man auf der Alpe Gweil Eisenerz im Tagbau förderte.Daten und Zahlen Bevölkerung 2.179 (2023) Fläche 57,64 km2 Lage 685 m ü.A. Ortsteile Kresta, Latschau, Ziegerberg, Zelfen, Bitschweil, Mauren Wappen von Tschagguns Am 13. Dezember 1965 wird Tschagguns das Wappen verliehen.
In einem gespaltenen Schild, vorne in Blau eine silberne Kirche mit schwarzem Dach und Turmhelm, hinten in Silber und Rot geteilt, oben ein gekreuztes schwarzes Schlüsselpaar, unten ein goldenes Schaufelrad.Pfarrkirche Tschagguns Tschagguns ist seit 1339 eine eigene Pfarre. Die Pfarrkirche wurde 1452 bis 1454 erbaut, 1598, 1751 bis 1752 und 1812 bis 1814 erweitert. Sie vereint mehrere Stilrichtungen, ist Mariä Geburt geweiht und das Wahrzeichen der Gemeinde.
Früher war Tschagguns der Wallfahrtsort des Montafons. Das Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes stammt aus den Jahren um 1450.Wasserkraft und Tschagguns Einen beachtlichen Aufschwung für die Gemeinde brachte die Nutzung der Wasserkraft. 1925 wurde das Gampadelswerk der Vorarlberger Kraftwerke in Betrieb genommen. In den Jahren 1938 und 1939 wurden von den Vorarlberger lllwerken das Staubecken Latschau und das Zwischenkraftwerk errichtet. Den größten Kraftwerksbau erlebte die Gemeinde in den Jahren 1953 bis 1958, als das Lünerseekraftwerk errichtet wurde.
- Vandans
Vandans Das Gemeindegebiet von Vandans umfasst 53,5 km2 und liegt auf den Schuttkegeln des Vensertobels, des Mustergiels, des Rellsbaches und des Aualatsch. Die Vandanser Grenzen reichen bis zum Schweizer Tor im Rätikon. Schesaplana und der Lünersee sind im Gemeindegebiet mit eingeschlossen.
Bis Verbauungen die größten Gefahren gebannt haben, hatte die Gemeinde immer wieder unter den Wildbächen zu leiden. 1988 wurde Vandans als schönstes Blumendorf Europas ausgezeichnet.Zahlen und Daten Bevölkerung 2.799 (2023) Fläche 53,44 Lage 648 m ü.A. Wappen von Vandans Am 26. Jänner 1965 wird Vandans das Wappen verliehen.
Ein von Rot über Grün gespaltener Schild mit goldenem Schlüssel in rotem und silbernem Blitz im grünen Feld.Alte und neue Pfarrkirche von Vandans Die alte Pfarrkirche von Vandans war eine Filialkirche von Tschagguns, bis Vandans 1651 eine selbstänige Pfarre wurde. Eine Kapelle von 1491 wird 1614 vergrößert und 1777 und 1792 erneuert. Die Kirche ist geschlossen und ohne Einrichtung.
Die neue Pfarrkirche steht östlich der alten. Sie wurde 1959 erbaut und 1960 geweiht. Beide Kirchen sind dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht.Wasserkraft Wie in anderen Gemeinden des Montafons waren auch in Vandans die Vorarlberger lllwerke durch den Bau von Kraftwerksanlagen die Grundlage für eine stetige Aufwärtsentwicklung. Daneben hat auch der Fremdenverkehr die Infrastruktur der Gemeinde enorm beeinflusst.
- Innerfratte
Übersicht Hinter dem Schrunser Feld wird das Tal enger. Nach der Fratte, der Trennlinie zwischen dem äußeren und inneren Montafon, weitet sich das Tal wieder. Von der Zamangspitze aus erblicken wir von rechts unten nach links oben ziehend die Innerfratte. Auf der rechten Seite zeigt sich das Gargellental.
Die erste Gemeinde der Innerfratte ist St. Gallenkirch. Danach folgt deren Ortsteil Gortipohl. Vor dem Ausgleichsbecken Partenen, am Ende der Innerfratte, erkennt man die Gemeinde Gaschurn. Die Ortschaft Partenen gehört zu Gaschurn. Im Hintergrund erhebt sich die Silvretta-Gruppe mit dem Piz Buin.
Auf der Gebirgskette verläuft nach rechts die Staatsgrenze Österreich - Schweiz. Die rechte Bildseite zeigt das Gargellental. Am Ende des Tales, vor dem bewaldeten Gargellner Schafberg, liegt die Ortschaft Gargellen. Dahinter erstreckt sich bis zum Schlappiner Joch das Valzifenztal.- St. Gallenkirch
St. Gallenkirch St. Gallenkirch ist mit den Fraktionen Gortipohl und Gargellen mit einer Fläche von 127,83 km2 nach Gaschurn die zweitgrößte Gemeinde des Landes. Ab den 1950er Jahren vollzog sich in der Gemeinde ein Strukturwandel, als sich aus dem bäuerlichen Ort ein Fremdenverkehrsort entwickelte. Einen großen Beitrag dazu leistete die Erschließung des Garfrescha- und des Silvretta-Nova-Schigebietes 1969 und 1972.
Nach dem Niedergang des Bergbaus war die Landwirtschaft als Einnahmequelle zu wenig. Hunderte Bewohnerinnen und Bewohner zogen als Bauhandwerker, Krautschneider und Heuer in die Fremde. St. Gallenkirch als Zentrum der Auswanderer wurde Klein-Frankreich genannt, denn vor 1914 zogen jedes Frühjahr etwa 200 Burschen und Männer ins französische Elsass und kehrten erst gegen Weihnachten wieder heim.Zahlen und Daten Bevölkerung 2.243 (2023) Fläche 127,87 km2 Lage 878 m ü.A. Wappen von St. Gallenkirch Die Wappenurkunde für St. Gallenkirch ist auf den 19. April 1966 ausgestellt.
Ein in Göppelschnitt geteilter Schild, vorne in Gold eine rot bekleidete Mönchsgestalt (hl. Gallus) mit einem silbernen Wanderstab in der linken und einem silbernen Brot in der rechten Hand, vor einem kleinen silbernen Bären, hinten in Grün eine silberne schwarzbedeckte Kirche und unten in Schwarz zwei gekreuzte silberne Schlüssel.Pfarrkirche St. Gallenkirch 1307 wurde in St. Gallenkirch eine Kapelle als Filialkirche von Bludenz erbaut. 1483 kam es zur Gründung der eigenen Pfarre. Die Kirche wurde 1474 errichtet, 1669 der Turm erhöht und das Gebäude 1780 bis 1790 baulich verändert. Der gotische Chor wurde barockisiert. Dank der drei marmorierten Holzaltäre, der Kanzel und dem Orgelgehäuse zählt sie zu den schönsten Rokokokirchen Vorarlbergs.
Gargellen Das Maisäßdorf Gargellen wurde am Anfang des 20. Jhs. durch den Bau von Hotels rund um das barocke Kirchlein in der Dorfmitte zur Dauersiedlung. Die schneesichere Höhenlage macht Gargellen zu einem bekannten Wintersportort. Beliebt auch Wanderrouten wie die Rundtour um die Madrisa über Schweizer Gebiet. Ein Anziehungspunkt für Geologen ist das Gargellner Fenster. Der Suggandinbach hat das Kalkfundament freigelegt, auf dem das überschobene kristalline Gestein der Silvretta 1.500 m stark aufliegt.
Bevölkerung 128 (2019) Lage 1.424 m ü.A. - Gaschurn
Gaschurn Gaschurn ist mit einer Fläche von 176,79 km2 die größte und gleichzeitig südlichste Gemeinde Vorarlbergs. Sie besteht aus den Ortschaften Gaschurn und Partenen. Das Gemeindezentrum unweit der Pfarrkirche beherbergt Gemeinde- und Verkehrsamt, Bankfiliale, Café, Restaurant, Geschäfte und Appartements. Die Fremdenverkehrsgemeinde bietet etwa 2.000 Betten.
Gaschurn wird im Norden von den hohen steilen Wänden des Verwallgebietes und den Silvrettabergen im Süden umschlossen. Das Tal verengt sich hier so, dass die Siedlungen meist auf den Hanglagen liegen.Zahlen und Daten Bevölkerung 1.479 (2023) Fläche 176,79 km2 Lage 979 m ü.A. Wappen von Gaschurn Die Wappenurkunde für Gaschurn ist auf 17. August 1965 ausgestellt.
Ein in Silber und Gold gespaltener Schild mit roter eingebogener Spitze, vorne schwarze gekreuzte Schlüssel, hinten ein schwarzes Wasserrad und in der Spitze eine silberne Hellebarde.Pfarrkirche Gaschurn In Gaschurn stand spätestens im 15. Jh. eine Kapelle. 1587 löste sich Gaschurn von St. Gallenkirch und wurde eine eigene Pfarrei. Die Pfarrkirche wurde 1631 erbaut und dem Hl. Erzengel Michael geweiht. In Partenen wurde 1728 eine Kirche errichtet, die 1789 als Expositur eingerichtet wurde. 1867 wurde die Pfarrkirche abgebrochen und im neuromanischen Stil wieder aufgebaut.
Im Querschiff links befindet sich eine Glasmalerei, die den aus Partenen stammenden Linzer Bischof Rudigier mit der Hl. Maria zeigt. Sie wurde um 1900 angefertigt.Alte Gaschurner Tanzlaube Neben der Pfarrkirche steht die alte Gaschurner Tanzlaube. Hier vergnügte man sich an Sonntagen und bei festlichen Anlässen. Hier wurden im Zuge des sonntäglichen Kirchgangs auch Handel abgeschlossen und vor allem Meinungen und Erfahrungen ausgetauscht.
Tanzlauben Tanzlauben waren auch Versammlungsort. Nach dem Sonntagsgottesdienst verlas hier der Dorf-Vorsteher seine Kundmachungen oder die Anordnungen des Vogteiamtes in Bludenz. Auch die Verordnungen des Richters und Landammannes im Montafon wurden hier kundgemacht.
Partenen Partenen liegt auf 1.051 m ü.A. Hier verengt sich das Tal. So entstand es als Straßensiedlung. In Partenen beginnt die Silvretta-Hochalpenstraße. Das Vermuntwerk, ein Hochdruck-Speicherwerk, liegt unweit des Zentrums. Es wurde 1930 als erstes Kraftwerk der Vorarlberger Illweke fertiggestellt. Der Vermuntsee wurde 1931 fertiggestellt. Der Bau der Kraftwerksanlagen brachte Partenen wirtschaftlichen Aufschwung.Im Ortsgebiet liegt auch das Pumpspeicherwerk Kops II, das 2008 in Betrieb genommen wurde.
In Partenen ist Franz Josef Rudigier geboren, der als Bischof den Dom zu Linz erbauen ließ. Ein Dorfbrand wütete im Jahre 1800. Eine 1926 bis 1927 errichtete Schmalspurbahn verband bis 1961 Partenen mit Tschagguns und so mit der Montafonerbahn.
- Gebirge
Übersicht Gebirge Gebirge Berg Pass Höhe Ort Rätikon Drei Türme 2.830 m Tschagguns Rätikon Madrisa 2.770 m St. Gallenkirch Rätikon Sulzfluh 2.818 m Tschagguns/Graubünden (CH) Rätikon Zimba 2.643 m Vandans/Bürs Rätikon Schweizertor (Schweiz) 2.137 m Vandans Verwall Hochjoch 2.520 m Schruns/Silbertal Verwall Maderer 2.769 m Gaschurn/St. Gallenkirch/Silbertal Verwall Itonskopf 2.089 m Bartholomäberg Verwall Zeinisjoch (Tirol) 1.842 m Gaschurn Silvretta Silvrettahorn 3.244 m Gaschurn Silvretta Dreiländerspitze 3.197 m Gaschurn Silvretta Piz Buin 3.312 m Gaschurn Silvretta Bielerhöhe (Tirol) 2.037 m Gaschurn Ochsentaler Gletscher und Piz Buin In der Mitte des Bildes erkennt man eine vom Ochsentaler- und Vermuntgletscher aufgeschobene Moräne. Dahinter befinden sich das gewaltige Felsmassiv des Piz Buin (3.312 m), des höchsten Berges von Vorarlberg. Am Ochsentaler Gletscher entspringt die lll, die das Tal entwässert. Unterhalb des Gletschers befindet sich die Wiesbadner Hütte. Bis ins 17. Jh. war der Weg über den Vermunt Pass eisfrei.
Geologie Für den Geologie-Interessierten bietet sich der geologische Wanderweg um das sogenannte Gargellener Fenster an, einem Gebiet, in dem durch Faltung und Erosion aus dem Kristallin Kalkschichten zu Tage treten.
Lawinenverbauung am Sennigrat Zur Sicherung von Siedlungen und Schigebieten im Montafon müssen umfangreiche Lawinenverbauungen durchgeführt werden.
Das Bild zeigt Stahlschneebrücken unterhalb des Bergstationsbereiches Sennigrat in Schruns.Wildbachverbauung in Gaschurn, Geschieberückhaltesperren am Valschavielbach Starkregen in Verbindung mit lockerem Boden und Gestein sind oft Auslöser von Murenabgängen und in der Folge Zerstörungen von Wirtschaftsflächen oder Siedlungsgebieten. Um die Gefahren im Gebirge zu entschärfen, wurden auch im Montafon umfangreiche Verbauungen durchgeführt.
Die Sperre ist der in der Wildbachverbauung am weitesten verbreitete Bauwerkstyp. Sie wird quer zur Fließrichtung gebaut. Konsolidierungssperren werden meist als Staffelung gebaut, wenn Bäche steiler abfließen. Wo das Gefälle geringer ist, werden Rückhalte- oder Filtersperren errichtet. Hier werden Geschiebe, größere Äste, Baumstämme oder -stümpfe zurückgehalten.- Gewässer
Ill Die Ill hat das Tal geformt. Sie entspringt beim Ochsentaler Gletscher am Fuße des Piz Buins. Sie durchfließt den Silvretta- und den Vermuntstausee, bevor sie Partenen erreicht. Von da an fließt sie in einem nahezu geradlinigen Lauf dem Ausgang des Montafons zu.
- Wirtschaft
Übersicht Das Montafon ist als internationales Wintersportzentrum bekannt. Auch der Wandertourismus und der Alpinismus sind wichtige Erwerbsmöglichkeiten. Die Land- und Forstwirtschaft ist ein wichtiger Erwerbszweig, der zur Erhaltung der Kulturlandschaft im Montafon beiträgt.
Im 14. Jh. wurde am Bartholomäberg mit Silberabbau begonnen. Er erreichte unter den Fuggern im 15. Jh. seinen Höhepunkt. Vom 17. bis 20. Jh. war der Hauptwirtschaftszweig die Landwirtschaft, insbesondere die Viehzucht (Montafoner Braunvieh). Der Ackerbau diente dem Eigenbedarf. Da es an Erwerbsmöglichkeiten mangelte, kam es besonders im 19. Jh. zu Saisonauswanderung.
In der ersten Hälfte des 20. Jh. brachten die Vorarlberger lllwerke und vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg der Fremdenverkehr wirtschaftlichen Aufschwung.Saisonauswanderung Harte Lebensbedingungen, Missernten, Umweltkatastrophen und Verschuldung führten zu Armut und Not. Ein zusätzlicher Erwerb war nur außerhalb des Montafons möglich. Dies führte insbesondere im 19. Jh. zu Saisonauswanderung. Männer zogen als Maurer, Stukkateure und Verputzer hauptsächlich nach Frankreich und in die Schweiz, während sich die Frauen als Ährenleserinnen und die Kinder als Hütekinder im Schwabenland verdingten.
Bielerhöhe mit Silvrettastausee Der Silvretta-Stausee liegt auf der Bielerhöhe (2.037 m) im Gemeindegebiet von Gaschurn. Er dient als Speichersee zur Energiegewinnung in den Obervermuntwerken. Das Einzugsgebiet des Speichers beträgt 45 km2. Dieses ist um den Piz Buin teilweise vergletschert. Die Hauptmauer ist eine Betongewichtsmauer mit einer Kronenlänge von 432 m und der höchsten Höhe von 80 m. Der Bielerdamm, ein Erddamm, ist am Fuß 121 m breit, die Höhe misst 25 m, die Kronenlänge 733 m.
Im Jahre 1938 wurde mit dem Bau des Silvrettaspeichers begonnen. Dazu wurde im Bereich des Madlenerhauses das Silvrettadorf als Unterkunftslager für die bis zu 1.000 Bauarbeiter errichtet. Ein Teil dieser Häuser dient heute dem österreichischen Bundesheer als Stützpunkt für die hochalpine Ausbildung.Rodundwerk I und II, Lünerseewerk Auf dem Gemeindegebiet von Vandans liegen die drei Speicher- und Ausgleichsbecken Rodund mit den Kraftwerken Rodund I und Rodund II. Etwas höher liegt der Speicher Latschau mit dem Lünerseewerk auf Tschaggunser Gebiet. Dieses Wasser kommt vom Kops- und Vermuntwerk durch einen 19 km langen Stollen. Dieses Wasser wiederum entnehmen die Rodundwerke I und II als Betriebswasser. Das Staubecken Latschau ist auch Unterbecken und Pumpwasservorratsbecken für das Lünerseewerk.
Das Rodundwerk I steht seit 1943 in Betrieb. Es ist mit Francis-Spiralturbinen ausgestattet.
Das Rodundwerk II, das seit 1976 Strom erzeugt, ist als Schachtkraftwerk ausgebaut. Die hydraulische Maschine ist als Pumpturbine konstruiert worden. In der einen Drehrichtung arbeitet sie als Turbine, in der anderen als Pumpe. Als Unterbecken dienen die Ausgleichsbecken von Rodund, die das Wasser in den Walgaustollen weitergeben, damit es im Walgauwerk in Nenzing ein letztes Mal zur Stromerzeugung genutzt wird.
Das Lünerseewerk liefert seit 1958 Strom. Es nutzt den Höhenunterschied von 984 m zwischen dem Lünersee und Latschau.Alpwirtschaft Alpwirtschaft wurde schon zur Zeit der Besiedlung des Tales betrieben. Die ersten Alpurkunden um 1400 regeln die Nutzung der Alpen, die im Montafon meistens einer Genossenschaft mit Weiderechten gehören.
Alpe Spora im Gauertal Die Alpbewirtschaftung entstand aus einer Notwendigkeit. In den Gebirgstälern bedeckte der Schnee mitunter ein halbes Jahr lang die Weideflächen. Um ausreichend Futter für den Winterfutter beschaffen zu können, wurde das Vieh während des Sommers auf grasbewachsene Flächen in Hochlagen und über der Waldgrenze zur Sommerweide getrieben. So konnte das Heu der Wiesen in Talnähe gemäht und gelagert werden. Bald fand man heraus, welche Alpen sich für Kühe (Melkalpe), Jungvieh (Galtalpe) oder Schafe (Schfalpe) eigneten. Die Alpe Spora beispielsweise in Tschagguns ist eine Melkalpe.
- Tourismus
Schigebiet Gargellner Schafberg In einem Seitental des Montafons liegt auf 1.424 m Gargellen, ein Ortsteil von St. Gallenkirch. Das Schigebiet Schafberg zählt zu den schönsten und schneesichersten im Montafon. Die Bergbahnen fahren bis auf eine Höhe von 2.300 m.
Die Skigebiete Golm, Hochjoch-Zamang, Silvretta Nova und Gargellen bilden mit einigen kleineren Liftanlagen eines der größten Wintersportgebiete Vorarlbergs. Mit dem Skipass Montafon können Wintersportlerinnen und Sportler im ganzen Tal Liftanlagen benützen.Wandern Im Sommer ist das Montafon ein attraktives Urlaubsgebiet für Wanderer und Bergsteiger. Der so genannte Schmugglerpfad rund um das Madriser Horn spürt den damaligen Schmugglerwegen nach und ist heute ein beliebtes Wanderziel Gargellens. Jahrhunderte lang führten viel begangene Saumwege vom Montafon in die Schweiz.
Schutzhütten (Wormser Hütte) Das Bild zeigt die Wormser Hütte mit dem Weg zum Sennigrat gegen Norden. Im Hintergrund rechts ist die Rote Wand zu sehen. Wiederholt wurde die Hütte umgebaut, erweitert und erneuert. Der technische Fortschritt brachte Elektrizität und Wasserversorgung.
Die Sektion Worms des Deutschen Alpenvereins erwarb den Hüttenplatz mit Weiderecht für eine Kuh Anfang des 20. Jhs. Die Hütte war in einer Größe 8 x 9 m geplant. Sie wurde mit Schank-, Schlafstube und einer Küche im Erdgeschoß, fünf Schlafkabinen, einem Matratzenlager im Obergeschoß und einem Heulager für die Bergführer auf dem Dachboden ausgestattet.
- Verkehr
Montafonerbahn Die Montafonerbahn überwindet von Bludenz (561 m) nach Schruns (681 m) einen Höhenunterschied von 120 m. Mehr als 50 Personenzüge verkehren täglich auf der eingleisigen Strecke. Die Höchstgeschwindigkeit wurde durch den Ausbau der Gleisanlagen von 50 km/h auf 90 km/h erhöht. Seit einer Umstellung der Fahrleistungsspannung können auch Lokomotiven der ÖBB auf der Strecke der privaten Montafonerbahn AG verkehren.
Geschichte der Montafonerbahn Um dem Montafon einen Anschluss an die Arlbergbahn zu ermöglichen, erfolgte 1905 die Inbetriebnahme der ersten elektrisch betriebenen Normalspurbahn der österreichich-ungarischen Monarchie von Bludenz nach Schruns. Den Strom lieferte das Litzkraftwerk der Gebrüder Mayer in Schruns. 1938 erwarb die Bahn das Kraftwerk. Während der Sommersaison werden nostalgische Fahrten mit einer Dampflokomotive des österreichischen Bahnmuseums aus dem Jahre 1909 durchgeführt.
Von Tschagguns nach Partenen führte von 1927 bis 1961 eine Material-Schmalspurbahn. Sie wurde von den Vorarlberger Illwerken im Zuge des Baus der Kraftwerke Vermunt und Obervermunt errichtet.Silvretta-Hochalpenstraße Die Silvretta-Hochalpenstraße zählt zu den bekanntesten Passstraßen Österreichs. Von Juni bis Oktober kann sie befahren werden. Sie wurde von den Vorarlberger Illwerken als Mautstraße errichtet. Sie erschließt die Hochgebirgslandschaft der Silvretta und bildet über die Bielerhöhe (2,032 m) eine Verbindung zwischen Vorarlberg und Tirol. Auf einer Länge von 22,3 km verläuft sie von Partenen nach Galtür (Tirol). Diese Sommerverbindung verhalf dem Montafon und dem Tiroler Paznauntal zu Aufschwung im Sommerfremdenverkehr.
Geschichte der Silvretta-Hochalpenstraße Das erste Straßen-Teilstück zwischen Vermuntsee und Bielerhöhe entstand 1938 zum Bau des Obervemuntkraftwerks. Zum Bau des Vermuntwerks wurde bereits in den 1920 Jahren eine Materialbahn von Partenen zur Bielerhöhe errichtet. Der Zweite Weltkrieg verhinderte vorerst den weiteren Ausbau. 1952 ließen die Vorarlberger Illwerke die Straße vom Kraftwerk Obervermunt bis zum Silvretta-Stausee ausbauen. Beim unteren, schwierigsten und kostspieligsten Teilstück Partenen - Vermunt mussten auf einer Strecke von 7,5 km in steilem Gelände rund 580 Höhenmeter überwunden werden. Ein Bagger, der beim Bau des Silvretta-Stausees im Einsatz war und zerlegt ins Tal hätte befördert müssen, ermöglichte den weiteren Ausbau der Straßenverbindung nach Galtür.
1954 wurde die Silvretta-Hochalpenstraße einspurig für den Verkehr freigegeben. Seit 1961 kann sie zweispurig befahren werden. Dieser Ausbau erfolgte für den Schwertransport-Verkehr zum Bau der Staumauer des Stausees Kops.Saumwege In früheren Zeiten kam den Säumern, die den Waren- und Viehtransport über die Pässe besorgten, eine besondere Bedeutung zu. Es war vor allem der Wein, der von Oberitalien in die Länder nördlich der Alpen gebracht wurde. Vor Jahrhunderten bestand zwischen Montafon und Paznauntal ein reger Saumverkehr und Viehtrieb über das Zeinisjoch.
Ein viel begangener Saumweg führte von Bludenz über Vandans, Tschagguns und Galgenul ins Gargellental und von dort über das Schlappiner Joch in den Prätigau nach Klosters und Davos und weiter nach Süden.
In alten Urkunden wird von einem regen Verkehr über den bis ins 17. Jh. gletscherfreien Vermuntpass berichtet. Nach Guarda im Engadin führte ein befahrbarer Weg, der von den Graubündnern im Jahre 1622 zerstört wurde. Pass und Weg vergletscherten später.
- Bsundrigs
Montafoner Trachten Die Montafoner Festtagstracht der Frauen besteht aus einem schwarzen Kleid, der Juppa. Darüber wird die Schoß gebunden. Besonders wertvoll sind die Stickereien. Das Brosttuach wird vorne im Mieder eingeschnürt. Der geschweift geschnittene Glögglitschopa hat enge, lange Ärmeln. Die Schlutta ist eine Brokatjacke. Als Kopfbedeckungen werden Pelzkappa, eine schwere Otterfellmütze, das Mäßli, ein nach oben weiter werdender Zylinder, oder der Sanderhut, ein schwarzer Strohhut mit Goldverzierung und großer, schwarzen Masche getragen.
Der Herr trägt eine schwarze Loden-Kniebundhose, weiße Schafwollstutzen, ein weißes Hemd und eine rote Weste, das Lieble. Darüber wird ein dunkelblaues Sakko, der Tschopa, getragen. Als Kopfbedeckung tragen die Männer einen schwarzen Zylinder.
Die Montafoner Mädchen werden als Schäpplmaigana bezeichnet, weil sie als Kopfbedeckung den Schäppel, eine silberne oder goldene Krone tragen. Zum Schäppel gibt es keine Überbekleidung. Die Mädchen tragen eine weiße Bluse mit langen Ärmeln.D's Manga Hüsli in Vandans Die Rätoromanen, die vermutlich als erste feste Wohnsitze im Tale errichteten, bevorzugten das Steinhaus. Die Walser, die etwa im 14. Jh. einwanderten, erbauten Holzhäuser. Aus diesen beiden Bauweisen entwickelte sich am Ende des 15. Jh. das Montafoner Haus. Dabei wurden die Vorteile des feuersicheren Steinhauses und die Wohnlichkeit des Holzhauses vereinigt.
Montafoner Haus Der Eingang des Montafoner Hauses, das Vorhaus und die Küche mit der Feuerstelle wurden mit Steinen gemauert. Die Wohn- und Schlafräume wurden aus übereinandergelegten und behauenen Balken „gestrickt“. An der Wetterseite steht der Schopf, ein bretterverschaltes Fachwerk. Alle Holzteile stehen zum Schutz gegen die Feuchtigkeit auf einem steingemauerten Sockel. An steilen Hängen ist die Rückwand zum Schutz gegen abrutschende Schneemassen gemauert. Beim Montafoner Haus ist ein Pfettendachstuhl mit Sparren üblich.
Rätoromanisches Bauernhaus (Sandrellhaus) Das spätmittelalterliche Bauernhaus wurde in der Blütezeit des Montafoner Bergbaues 1457 errichtet und stellt eine Montafoner Paarhofanlage dar, deren Bauweise auf einen rätoromanischen Einfluss hinweist. Das Gebäude besitzt Dekorationsmalereien aus verschiedenen Epochen.
Sandrellhaus (innen) Das innere Raumgefüge mit Flur, Küche, Stube und Kammer ist in beiden Geschoßen weitgehend original erhalten geblieben. Die getäfelten Stuben aus dem 18. Jh., die offene Flurküche mit der aus Lehm gemauerten Herdstelle und den originalen Türen und Fenstern zeugen von wohlhabenden Besitzern.
Montafoner Schanzenzentrum In Tschagguns steht das Montafoner Schanzenzentrum. Die Sprunganlage besteht aus einer kleinen, zwei mittleren und einer Normal-Schanze. Sie sind mit Matten belegt und können sowohl im Sommer als auch im Winter genutzt werden. Die Eröffnung erfolgte 2014. Im selben Jahr fanden die ersten Wettkämpfe statt.
Silberpfad am Kristberg Die Montafoner Bergbaugeschichte wird am Forschungslehrpfad Silberpfad am Kristberg erlebbar. Auf einer Länge von 2,5 km bringen zwölf zum Teil interaktive Stationen die Faszination des Bergbaus näher. Die Thematik dieses Forschungsvorhabens reicht von der Archäologie, Geschichtswissenschaft, Geologie und Lagerstättenkunde über geographische, ethnologische und anthropologische Aspekte bis hin zur Vegetations- und Klimageschichte.
Geschichte
Geschichte des Montafons
- Bronzezeit
archäologische Grabungen Archäologische Grabungen um eine prähistorische Siedlung in Bartholomäberg belegen, dass das Montafon in der Bronzezeit besiedelt war.
- 850
um 850 Silberer werden im rätischen Reichsurbar erwähnt. Es müssen dies wohl Bergknappen gewesen sein, die der Bergbau nach Bartholomäberg und Kristberg gezogen hatte.
- 1000
vor 9. und 10. Jh. Schon vor der Besiedlung im 9. und 10. Jh. wurde das Montafon als Alp- und Maisäßgebiet genutzt. Bronzezeitliche Funde deuten auf eine Nutzung schon in vorgeschichtlicher Zeit hin. Die ersten Siedler dürften Rätoromanen ohne grundherrliche Bindung gewesen sein.
Ende des 11. Jh. | Kapelle in St. Gallenkirch Es wird vermutet, dass eine Kapelle in St. Gallenkirch erbaut wurde.
- 1100
1150 | Vortragekreuz Das romanische Vortragskreuz aus Bartholomäberg wird gefertigt.
- 1200
Ende des 13. Jh. | Pfarre Bartholomäberg Vermutlich war Bartholomäberg schon vor Ende des 13. Jh. eine eigene Pfarrei. Die Mutterkirche St. Peter bei Bludenz war weit entfernt.
- 1300
1305 | Priester in St. Gallenkirch In einer Urkunde vom 13. März 1305 gestattet der Bischof von Chur der Ortschaft „St. Galli in Vallile“ einen eigenen Priester für ihre Kapelle.
1319 | Silberbergwerk Das erste Silberbergwerk wird schriftlich genannt.
1355 | Bevölkerung In einer Urkunde werden mehrere Gruppen der Bevölkerung erwähnt: die „hofjunger ze Sanct Peteren“, die „frigen“ (Freien), die „Gottshußleüth“, die „Silberer“ und die „Walliser“. Die Hofjünger waren Hofleute des Reichshofes St. Peter bei Bludenz. An diesem Hof wurde später für das Montafon Gericht gehalten. Die Silberer müssen Bergknappen gewesen sein. Die Walser siedelten sich in der ersten Hälfte des 14. Jh. im Montafon an.
1382 | Hofbrief Der Hofbrief des Grafen Albrecht von Werdenberg d.Ä. gewährte den Hofjünger des Reichshofes St. Peter bei Bludenz weitgehende Freiheiten an Leib und Besitz.
1394 | Verkauf an Habsburg Graf Albrecht von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz verkaufte die Grafschaft Bludenz mit dem Montafon an die Habsburger. Diese gingen mit seinem Tod 1420 an das Haus Habsburg über.
- 1400
um 1400 | Alpurkunden Die ersten Alpurkunden regeln die Nutzung der einzelnen Alpen, die im Montafon meistens einer Genossenschaft mit Weiderechten gehören.
15. Jh. | Bevölkerung Im 15. Jh. wuchsen die einzelnen Bevölkerungsgruppen zu einer Einheit zusammen, als nämlich die Walser (1447) „als freyleüth und Walliser“ auf ihre Sonderrechte verzichteten und danach als Hofjünger galten. 1479 wurden die Sonnenberger und 1494 die Gotteshausleute im Montafon den Hofjüngern nach einheitlichem Landsbrauch gleichgestellt.
1405 | Bund ob dem See Das Montafon schließt sich dem Bund ob dem See an.
1408 | Siegel Im Zuge des Appenzellerkrieges wird für den Stand Montafon das Siegel bestehend aus zwei gekreuzten Schlüsseln verwendet. Die gekreuzten Schlüssel erinnern an das päpstliche Wappen. 1639 wird es von Kaiser Ferdinand III. als Wappen erstmals erwähnt.
1410 | Kirche in Schruns In alten Dokumenten wird erstmals eine Kirche zu St. Josen (Jodokus) in „Schiruns“ erwähnt. Ab 1430 scheint die Bezeichnung Schruns auf.
1457 | Rätoromanisches Bauernhaus Ein spätmittelalterliches Bauernhaus, das Sandrellhaus, wurde in der Blütezeit des Montafoner Bergbaues errichtet. Es stellt eine Montafoner Paarhofanlage dar, deren Bauweise auf einen rätoromanischen Einfluss hinweist.
- 1500
1517 | St. Anna-Kaplanei 1517 wird in Bartholomäberg eine St. Anna-Kaplanei gegründet. Einer Jahreszahl auf dem spätgotischen Altar entsprechend entstand er um 1525. Von 1644 ist eine Weihebrief zur Altarweihe erhalten.
1534 | Alpbrief Der erste Alpbrief der Alpe Spora im Gauertal, Tschagguns, stammt aus dem Jahr 1534.
1597 | Pfarre Schruns Die Kirche in Schruns war eine Filialkirche von Bartholomäberg, bis Schruns eine selbständige Pfarrei wurde.
Ende des 16. Jh. | Schruns Bis zum ausgehenden 16. Jh. gehörte Schruns zu Bartholomäberg.
- 1600
1607 | Schruns Am 24. Juli 1607 gewährte Erzherzog Maximilian dem Montafon einen Viehmarkt in Schruns. Zudem erhielten sie ein eigenes Gericht. Bereits am 24. Oktober desselben Jahres wurden diese Privilegien wieder aufgehoben.
1622 | Vermuntpass Der befahrbare Weg über den Vermuntpass wird on den Graubündnern zerstört. Er führte nach Guarda im Engadin. Pass und Weg vergletscherten später.
erste Hälfte des 17. Jh. | Ende des Bergbaus Der Zerfall der Bergwerksbetriebe durch die Erschöpfung vieler Gruben und die Einfuhr von Edelmetallen aus der neuen Welt sind nicht mehr aufzuhalten.
16. Jh. | Landsbrauch Mit dem Hofbrief von 1382 und dem Landsbrauch verfügte das Montafon sehr früh über ein Landrecht. Der Stand Montafon bezeichnete die Talschaft in Dokumenten als "Land".
17. - 20. Jh. | Landwirtschaft Vom 17. bis 20. Jh. war der Hauptwirtschaftszweig die Landwirtschaft, insbesondere die Viehzucht (Montafoner Braunvieh).
um 1620 Die Pest wütet auch im Montafon.
1621 - 1625 Zur Zeit der Religionskriege kam es zwischen dem Montafon und den Prätigauern mehrfach zu Kriegshandlungen, die Not und Elend durch Viehraub und Brandschatzung hinterließen.
1631 | Kirche Gaschurn Die Kirche St. Michael in Gaschurn wird erbaut. Bis 1587 gehörte Gaschurn zur Pfarre St. Gallenkirch.
1646 | Pfarre St. Anton Nach der Trennung von der Mutterkirche Bludenz wurde St. Anton eine eigene Pfarrei.
bis 1651 | Vandans Bis 1651 gehörte Vandans mit dem Rellstal zu Tschagguns, einer uralten Siedlung.
1689 Im Raum Schruns gehen zahlreiche Lawinen ab, die große Schäden anrichten. Etwa 100 Personen kamen dabei ums Leben.
- 1700
um 1700 Die Rebellion des "Gemeinen Mannes" ging in Vorarlberg vom Montafon aus. Die arme Bevölkerung sollte mehr Rechte erhalten.
18. Jh. Mit Bergsteigern hält auch im Montafon der Tourismus Einzug.
1743 | Barockkirche Bartholomäberg Die Barockkirche in Bartholomäberg wird über einer alten gotischen erbaut.
1752 | Viehmarkt Das Montafon erhält von Kaiserin Maria Theresia das Recht in Schruns jährlich zwei Viehmärkte abzuhalten. Dieser wurde bis dahin in Bludenz abgehalten.
1762 | Hochwasser Nach großen Hochwasserschäden wird beschlossen die Ill bei Schruns auf die andere Talseite zu verlegen.
1774 | Gericht Kaiserin Maria Theresia bewilligt dem Montafon ein eigenes Gericht in Schruns. Da es auch den Viehmarkt beherrbergt, wird es zum Hauptort des Tales.
1796 | Reformen In Bludenz wurde Kreishauptmann Indermauer und mit zwei Beamten von Montafoner Bauern getötigt. Dies geschah in Folge der Reformen, die Joseph II. beschlossen hatte.
1796 - 1806 | Koalitionskriege In den Napoleonischen Kriegen waren die Montafoner mit einer Schützenkompanie unter ihrem Hauptmann Johann Josef Battlogg aktiv beteiligt. Battlogg stirbt 1800.
- 1800
1806 - 1814 | Bayernherrschaft Die Bayern herrschen über Vorarlberg. 1806 werden die 24 Gerichte aufgelöst, Vorarlberg in Gemeinden eingeteilt und sechs neue Landgerichte geschaffen, eines davon im Montafon.
19. Jh. | Saisonauswanderer Das Montafon stellte wie der Bregenzerwald und das Klostertal zahlreiche Saisonauswandererinnen und -auswanderer. 1835 waren es insgesamt rund 6.000 Personen, die z.B. als Krautschneider, Maurer, Stukkateure, Verputzer, Ährenleserinnen oder Hütekinder im Ausland ihr Geld verdienten. In St. Gallenkirch waren es mehr als die Hälfte der arbeitsfähigen Männer.
- 1900
20. Jh. | Tourismus In der ersten Hälfte des 20. Jh. brachten die Vorarlberger lllwerke und später, vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg, der Fremdenverkehr wirtschaftlichen Aufschwung.
1905 | Montafonerbahn Die Montafonerbahn nimmt als erste elektrisch betriebene Normalspurbahn der österreichich-ungarischen Monarchie ihren Betrieb von Bludenz nach Schruns auf.
1907 | Wormser Hütte Die Sektion Worms des Deutschen Alpenvereins eröffnet die Wormser Hütte in Schruns.
1910 | Überschwemmung Nach der großen Überschwemmung im Jahre 1910 erhielt die lll ein ausgebautes Gerinne, um Schruns und Tschagguns vor Hochwasser zu schützen.
1925 | Gampadelswerk In Tschagguns wird das Gampadelswerk der Vorarlberger Kraftwerke (VKW) in Betrieb genommen.
1928 | Marktgemeinde Schruns wird als erste Montafoner Gemeinde zur Marktgemeinde erhoben.
1938 | Silvrettaspeicher Auf der Bielerhöhe (2.010 m) wird mit dem Bau des Silvrettaspeichers begonnen.
1938 - 1939 | Latschau Von den Vorarlberger lllwerken werden in Tschagguns das Staubecken Latschau und das Zwischenkraftwerk errichtet.
1938 | 1952 bis 1954 | Silvretta-Hochalpenstraße Zum Bau des Silvrettaspeichers wird 1938 eine Baustraße zwischen Vermuntsee und Bielerhöhe errichtet. Die Vorarlberger Illwerke lassen 1952 die Straße vom Kraftwerk Obervermunt bis zum Großspeicher Silvrettabecken ausbauen. 1953 wird die Strecke von Partenen nach Vermunt dem Verkehr übergeben. Auf nur 7,5 km werden damit 580 Höhenmeter überbrückt. 1954 wird die Strecke zwischen Partenen und Galtür freigegeben und 1961 zweispurig ausgebaut.
1943 | Das Rodundwerk I nimmt mit Francis-Spiralturbinen ausgerüstet seinen Betrieb auf.
1945-1955 | Besatzungszone Vorarlberg ist französische Besatzungszone und wird von Innsbruck aus verwaltet.
- 1950
1953 - 1958 | Lünerseekraftwerk Den größten Kraftwerksbau erlebt die Gemeinde Tschagguns, als das Lünerseekraftwerk errichtet wird.
1969 | Kopssee Die Vorarlberger Illwerke stellen den Kopssee fertig.
1969 | 1972 | Schigebiete In Tschagguns werden das Garfrescha- und das Silvretta-Nova-Schigebiet erschlossen.
1972 | Montafonerbahn Mit der Umstellung der Fahrleistungsspannung können auch Lokomotiven der ÖBB auf der Fahrstrecke der privaten Montafonerbahn verkehren.
1976 | Rodund II Das Rodundwerk II geht ans Netz. Es erzeugt Strom als Schachtkraftwerk.
1988 | Kristbergbahn Durch erfolgten Ausbau der Kristbergbahn erlebte der Tourismus im Silbertal einen wesentlichen Aufschwung.
1988 | Blumendorf Vandans wird als schönstes Blumendorf Europas ausgezeichnet.
- 2000
ab 2001 | Sagen-Festspiele Auf einer 20 000 m² großen Freilichtbühne in Silbertal werden die Montafoner Sagen-Festspiele aufgeführt.
2008 | Kops II In Gaschurn wird das Pumpspeicherkraftwerk Kops II der Kraftwerksgruppe Obere Ill – Lünersee in Betrieb genommen.
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