WALGAU
Vorarlbergs Städte und Talschaften | Unterrichtsmaterial
Stadt: | Bludenz |
Marktgemeinden: | Frastanz, Nenzing |
Gemeinden: | Bludesch, Bürs, Düns, Dünserberg, Göfis, Lorüns, Ludesch, Nüziders, Röns, Satteins, Schlins, Schnifis, Thüringen |
siehe Brandnertal: | Brand, Bürserberg |
siehe Montafon: | Lorüns |
im Bezirk Bludenz: | Bludenz, Bludesch, Brand, Bürs, Bürserberg, Lorüns, Ludesch, Nenzing, Nüziders, Thüringen |
im Bezirk Feldkirch: | Düns, Dünserberg, Frastanz, Göfis, Röns, Satteins, Schlins, Schnifis |
Bevölkerung: | 55.737 (2023) |
Fläche: | 250 km2 |
Hauptfluss: | Ill |
Material
Bilder und Videos
Videos
Vorarlberg von oben, Bürs
2:01 min | 2017
Vorarlberg von oben, Bürserberg
2:20 min | 2017
Vorarlberg von oben, Gais | Bludesch
1:16 min | 2017
Vorarlberg von oben, Dünserberg
2:29 min | 2017
Vorarlberg von oben, Frastanz
2:22 min | 2017
Vorarlberg von oben, Gais/Bludesch
2:29 min | 2017
Der Blonser Engel (Albert Dünser)
Lawinenkatastrophe 1954
15:58 min | 2021 | Mittel- und Oberstufe
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Walgau im Überblick
- Übersicht
Übersicht Der Walgau liegt zwischen den Städten Bludenz und Feldkirch, in deren Bezirken die Orte des Walgaus. Die Talebene hat eine Länge von etwa 20 km lang und erreicht eine größte Breite von etwa 4 km.
Es ist das Trogtal vom Unterlauf der Ill ab Lorüns bis zur oberen Illschlucht bei Feldkirch. In den Walgau münden vier besiedelte Seitentäler: Klostertal, Montafon, Brandnertal und das Große Walsertal. Im Westen grenzt der Walgau an das Rheintal.Zahlen und Daten Orte: Bezirk Bludenz: Bludenz, Bludesch, Bürs, Ludesch, Nenzing, Nüziders, Thüringen Bezirk Feldkirch: Düns, Dünserberg, Frastanz, Göfis, Röns, Satteins, Schlins, Schnifis Bevölkerung: 55.737 (2023) Fläche: 250 km2 Länge_Breite: 20 km 4 km Bezirke: Bludenz | Feldkirch Besiedelung Archäologische Ausgrabungen zeigen, dass der Walgau bereits von urgeschichtlichen Menschen genutzt wurde. Besonders günstige Siedlungsbedingungen herrschten auf den Felsplateaus und Terrassen oberhalb des Überschwemmungsgebietes der Ill. Dies bezeugen Funde seit der frühen Bronzezeit (Heidenburg bei Göfis, Montikel bei Bludenz, Rappenkopf bei Nüziders).
Die Wohnbevölkerung stieg in den letzten 20 Jahren vor allem am Talboden kontinuierlich an, wodurch die Grünflächen zwischen den Siedlungsgebieten immer kleiner werden. Die letzten Auwälder und die landwirtschaftlich genutzten Flächen stehen unter einem hohen Nutzungsdruck, da auch Industrie, Verkehr und Hochwasserschutz immer mehr Flächen benötigen.Namensgebung Um das Jahr 1000 wurde der Walgau als Vallis Drusiana oder Val Druschauna bezeichnet. Ab dem 13. Jahrhundert bürgerte sich der Name Walgau ein, das auf Gau der Wälschen zurückzuführen ist. Bis in das 16. Jahrhundert hier im Walgau rätoromanisch gesprochen.
Urkundlich steht fest, dass um 945 ein rätischer Adeliger namens Adam bei Kaiser Otto I. in Ungnade fiel. Er flüchtete ins sogenannte Drusental. Er diente als Vorlage zur Gerold-Legende.Regio im Walgau Im Jahr 2011 haben sich 14 Gemeinden zum Verein „Regio Im Walgau“ zusammengeschlossen. Sie wollen die regionale Zusammenarbeit ausbauen und verbessern. Sieben angrenzende Gemeinden (Lorüns, Stallehr, Bürserberg, Brand, Thüringerberg und die Städte Feldkirch und Bludenz) gehören diesem Verein als außerordentliche Mitglieder an.
Es wird versucht, die Identität als „Walgau“ zu stärken, ein inhaltliches und räumliches Entwicklungskonzept (REK) zu konkretisieren und die regionale Wertschöpfung anzukurbeln. In verschiedenen Arbeitsgruppen findet ein reger Informationsaustausch statt.Brandnertal Das Brandnertal wird dem Walgau zugerechnet. Im schulischen und touristischen Kontext wird es als eigene Talschaft geführt. Unterlagen dazu finden Sie hier.
- Städte, Marktgemeinden und Gemeinden
Die Orte im Walgau Auf einer Fläche von etwa 250 km2 leben im Walgau etwa 55.000 Personen in einer Stadt, zwei Marktgemeinden und dreizehn Gemeinden (Stand 2022).
- Bludenz
Stadt Bludenz Die südlichste Stadt Vorarlbergs liegt am Fuße des Lechquellengebirges, auf den Schuttflächen des Galgentobelbaches. Sie ist Bezirkshauptstadt. Bludenz liegt am Schnittpunkt der Täler Montafon, Klostertal, Brandnertal und Walgau und bildet damit einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt in dieser Region.
Bludenz steht am Beginn der Westrampe der Arlbergbahn. Dies erklärt die Größe des Bahnhofsgeländes mit Rangierflächen und Werkstätten.
Weitere Informationen zu Bludenz finden sie in der Bilderreihe ‚Stadt Bludenz‘.Bludenz in Zahlen und Daten Bevölkerung: 15.119 (2023) Fläche: 29,92 km2 Lage: 570 m ü.A. Bezirk: Bludenz Wappen von Bludenz In einem silbernen Schilde erscheint ein schwarzes, steigendes, gegen rechts gewendetes Einhorn. Auf dem Hauptrand des Schildes ruht eine silberne Mauerkrone mit fünf sichtbaren Zinnen.
Der erste Nachweis zur Verleihung des Wappens an Bludenz geht auf das Jahr 1329 zurück. Die Verleihung wurde am 8. Februar 1929 durch die Landesregierung bestätigt.- Frastanz
Marktgemeinde Frastanz Frastanz liegt 480 m ü.A. Das Gemeindegebiet reicht bis in eine Höhe von 2.198 m bei den Drei Schwestern. Von der Einwohnerzahl her gesehen ist Frastanz nach Bludenz die größte Gemeinde im Walgau. Zu Frastanz gehören vier Parzellen: Amerlügen, Fellengatter, Frastafeders und Gampelün. Im Jahr 1993 erfolgte die Erhebung zur Marktgemeinde.
Im 20. Jh. entwickelte sich Frastanz zu einem wichtigen Wirtschaftsstandort im Walgau. Rund 115 Industrie- und Wirtschaftsbetriebe mit 2.000 Arbeitsplätzen sind derzeit in Frastanz angesiedelt.Zahlen und Daten Bevölkerung: 6.691 (2023) Fläche: 32,3 km2 Lage: 509 m ü.A. Bezirk: Feldkirch Wappen von Frastanz In Blau oben eine goldene Sonne, unten ein nach links gewendetes silbernes Hifthorn mit schwarzen Beschlägen und schwarzer Schnur.
Die Verleihung des Wappens erfolgte am 2. Mai 1969.- Nenzing
Marktgemeinde Nenzing Nenzing ist flächenmäßig die viertgrößte und eine der waldreichsten Gemeinden des Landes. Die Marktgemeinde bietet zahlreiche Naherholungsmöglichkeiten wie Nenzinger Himmel, Alpe Gamp oder das Walgaubad. Sie stellt gleichzeitig einen wichtigen Wirtschaftsstandort dar. Bei der Anzahl der Bewohner ist Nenzing nach Bludenz und Frastanz die drittgrößte Gemeinde im Walgau.
Ortsteile von Nenzing: Beschling, Latz, Gurtis, Rossnis, Halden, Rungelätsch, Motten, Mariex und Heimat. Die hohe Zahl an Ortsteilen stellt für die Dorfentwicklung und die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur besondere Herausforderungen an die Gemeinde. So gibt es in Nenzing fünf Kindergärten, vier Volksschulen, eine Mittelschule, drei Feuerwehren und drei Musikkapellen.Zahlen und Daten Bevölkerung: 6.421 (2023) Fläche: 110,34 km2 Lage: 630 m ü.A. Bezirk: Bludenz Wappen von Nenzing In Silber zwei nach rechts schreitende, goldgekrönte rote Leoparden.
Die Wappenurkunde wurde am 6. Februar 1968 ausgestellt.
- Bludesch
Bludesch Bludesch zählt mit Thüringen, Thüringerberg und Ludesch zu den vier Blumenegg-Gemeinden. Das Dorf bietet ländlichen Lebensraum und ist gleichzeitig auch Standort verschiedener Betriebe (u.a. Vögel Transporte und Verzinkerei Collini) sowie der Walgau Kaserne.
Die Einwohnerzahl hat sich in den vergangenen 50 Jahren mehr als verdoppelt.Zahlen Bevölkerung: 2.624 (2023) Fläche: 7,59 km2 Lage: 530 m ü.A. Bezirk: Bludenz Wappen von Bludesch Ein durch einen schwarzen Faden geteilter Schild. In der oberen silbernen Schildhälfte verschränken sich zwei natürliche abgehauene gestümmelte Äste in Form eines Andreaskreuzes. Die untere Hälfte ist von Sturzwolkenfeh in zwei Reihen durchzogen. Den Schild umgibt eine ornamentierte steinfarbene Randeinfassung.
Die Verleihungsurkunde ist auf den 13. August 1947 ausgestellt.- Bürs
Bürs Am Fuße des Rätikons, gegenüber der Alpenstadt Bludenz, liegt Bürs. Zwischen diesen beiden Orten bildet die Ill eine natürliche Grenze. Die Gemeinde hat in den vergangenen Jahrzehnten einen starken wirtschaftlichen Aufschwung erfahren. Es entstand u.a. das Industriegebiet Bremschl, ein Gewerbepark, die Einkaufszentren Lünserseefabrik und Zimbapark. Bürs war lange Zeit geprägt von der Landwirtschaft.
Die Häuser des alten Dorfkerns mit der alten St. Martinskirche, dem Wahrzeichen, stehen nah am Felsen und der Bürser Schlucht auf dem Schwemmkegel des Alvierbachs.
Zahlen Bevölkerung: 3.435 (2023) Fläche: 24,65 km2 Lage: 570 m ü.A. Bezirk: Bludenz Wappen von Bürs Ein von Silber über Rot geteilter Schild. Im oberen Felde ist ein schwarzes, blau bordiertes Tatzenkreuz zu sehen, im unteren Felde erscheinen drei silberne Ringe, zwei über einen gestellt. Der Schild umgibt eine ornamentierte bronzefarbige Randeinfassung.
Die Verleihung des Wappens an Bürs erfolgte am 15. April 1931.- Düns
Düns Auf der nächsthöheren Anhöhe über Schnifis liegt das „Sunnadorf“ Düns. Düns ist eine Wohngemeinde. Da es im Ort wenige Arbeitsplätze gibt, pendeln viele Erwerbstätige zur Arbeitsstelle. Seit 1987 wird in Düns wieder Wein angebaut.
Die drei Gemeinden Schnifis, Düns und Dünserberg haben sich zur Dreiklangregion zusammengeschlossen.Zahlen Bevölkerung: 427 (2023) Fläche: 3,46 km2 Lage: 752 m ü.A. Bezirk: Feldkirch Wappen von Düns Geteilt von Gold und Grün, oben drei grüne Efeublätter ohne Stiel, eins zu zwei gestellt; unten ein nach links gewendetes silbernes Hifthorn mit goldenen Beschlägen und goldener Schnur.
Am 22. Dezember 1970 wurde Düns das Wappen verliehen.- Dünserberg
Dünserberg Die Häuser der Walsersiedlung Dünserberg liegen über mehrere Kilometer verstreut am Hang. Die Erstellung und Erhaltung der Infrastruktur für Wasserversorgung, Kanalnetz und Straßen stellen eine große Herausforderung für die Kleingemeinde dar. Kindergartenkinder, Volksschülerinnen und Volksschüler besuchen die Einrichtungen in Düns.
Einwohnermäßig ist Dünserberg der kleinste Ort Vorarlbergs.Zahlen Bevölkerung: 147 (2023) Fläche: 5,55 km2 Lage: 1.270 m ü.A. Bezirk: Feldkirch Wappen von Dünserberg Ein silberner Schild mit einem blauen, nach rechts aufsteigenden Steinbock mit schwarzer Bewehrung.
Dünserberg wurde am 18. Februar 1969 die Wappenurkunde ausgestellt.
- Göfis
Göfis Die Gemeinde Göfis liegt auf der Sonnenseite des Walgaus nahe der Stadt Feldkirch. Die Bewohnerinnen und Bewohner leben verstreut in 13 Parzellen. Die an der Ill liegende Parzelle Schildried wurde nach dem Jahrhunderthochwasser von 2005 „abgesiedelt“.
Vor mehr als hundert Jahren gab es in Göfis noch Weingärten. Im Gemeindegebiet liegen die Burgruinen Siegberg und Heidenburg.Zahlen Bevölkerung: 3.311 (2023) Fläche: 9,07 km2 Lage: 558 m ü.A. Bezirk: Feldkirch Wappen von Göfis In gespaltenem Schild rechts in goldenem Feld eine grüne entwurzelte Linde, links in rotem Feld ein nimbierter König mit silbernem Gewand und silbernem Mantel, goldener Krone, Zepter und Reichsapfel.
Die Verleihung des Wappens an Göfis erfolgte am 21. Juli 1969.- Ludesch
Ludesch Ludesch liegt östlich der Lutz und am Eingang zum Großen Walsertal. Hier haben sich zahlreiche Industrie- und Handwerksbetriebe angesiedelt.
Früher war der Ort ein Zentrum für Landwirtschaft und Gemüseanbau.Zahlen Bevölkerung: 3.723 (2023) Fläche: 11,26 km2 Lage: 555 m ü.A. Bezirk: Bludenz Wappen von Ludesch Im geteilten Schild oben auf silbernem Grund zwei blaue Wolkenbalken und unten auf goldenem Grund ein nach unten verlaufender schwarzer Sparren von einem waagrechten schwarzen Balken gekreuzt.
Am 30. April 1968 wurde Ludesch die Wappenurkunde verliehen.- Nüziders
Nüziders Die Gemeinde Nüziders liegt am Fuße des Muttersbergs auf der Sonnenseite des Tales. In der Sonnenberggemeinde haben sich Gewerbe- und Industriebetriebe angesiedelt. Die Nähe zur Alpenstadt Bludenz und die gute Verkehrsanbindung bereichern den Standort.
Ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist der Muttersberg, auf den von Bludenz aus eine Seilbahn führt. Im Gemeindegebiet liegt die Burgruine Sonnenberg.
Zahlen und Daten Bevölkerung: 5.005 (2023) Fläche: 22,09 km2 Lage: 560 m ü.A. Bezirk: Bludenz Wappen von Nüziders Auf blauem Grund ein schwarzer Dreiberg, darüber eine goldene Sonne mit abwechselnd sechs geraden und sechs geflammten Strahlen.
Verleihung: 10. Juni 1969- Röns
Röns Röns liegt am Sonnenhang oberhalb von Schlins. Am Standort einer ehemaligen Sägerei haben sich in den letzten Jahren einige Gewerbebetriebe angesiedelt. Röns kooperiert stark mit seiner Nachbargemeinde Schlins. Am Magnusplatz befindet sich ein Gebäudekomplex, in dem Gemeindeamt, Volksschule, Kindergarten, Veranstaltungssaal und Feuerwehr untergebracht sind.
Flächenmäßig ist Röns mit 1,44 km2 die kleinste Gemeinde des Landes.Zahlen Bevölkerung: 385 (2023) Fläche: 1,44 km2 Lage: 610 m ü.A. Bezirk: Feldkirch Wappen von Röns In Silber ein senkrechter rot-brauner Abtstab von grüner Rebe mit zwei Blättern und zwei Trauben umrankt.
Verleihung: 9. September 1969
- Satteins
Satteins Satteins liegt auf der Sonnenseite des Walgaus auf der Schuttfläche des Pfudidätschbachs in einem Schutzkessel unterhalb des Muttkopfes. Westlich ist die Gemeinde durch den Waldrücken beim Schwarzen See und östlich durch das Hügelgelände Richtung Röns geschützt.
Die Gemeinde gehört zu den ältesten Siedlungsgebieten des Walgaus. Reste einer urgeschichtlichen Fluchtsiedlungsanlage aus der Bronzezeit wurden auf der Vatlära oberhalb des Schwarzen Sees gefunden.Zahlen Bevölkerung: 2.771 (2023) Fläche: 12,7 km2 Lage: 495 m ü.A. Bezirk: Feldkirch Wappen von Satteins In einem roten Schilde drei Kugeln, zwei über einer; jede der beiden oberen Kugeln ist mit der unteren durch einen Rundstab verbunden; diese Rundstäbe werden in der oberen Hälfte durch einen dritten, quergelegten Rundstab vereinigt; dies alles ist silberfarben. Den Schild umgibt eine ornamentierte bronzefarbene Randeinfassung.
Verleihung: 20. Februar 1929- Schlins
Schlins Schlins liegt am Talboden auf der Nordseite des Walgaus. Hier befinden sich mit Erne Fittings oder der Stiftung Jupident einige größere Arbeitgeber sowie die Burgruine Jagdberg.
Die Gemeinden Schlins, Satteins, Schnifis, Röns, Düns und Dünserberg haben sich zum Sprengel Jagdberg zusammengeschlossen. Einige Aufgaben werden gemeinschaftlich erfüllt: Mittelschule, Hauskrankenpflege, Sozialzentrum, Abwasserverband, Forstbetriebsgemeinschaft, u.a.Zahlen Bevölkerung: 2.561 (2023) Fläche: 6,07 km2 Lage: 502 m ü.A. Bezirk: Feldkirch Wappen von Schlins Ein durch einen schrägrechten blauen Bach von Silber über Gold geteilter Schild. In dem oberen Felde erscheint eine schwarze Kirchenfahne mit zwei Zinnenschnitten und drei Ringen am Hauptrande. Das untere Feld zeigt ein quergestelltes grünes Hifthorn mit schwarzem Tragriemen. Den Schild umgibt eine ornamentierte bronzefarbene Randeinfassung.
Verleihung: 23. Oktober 1911 durch Kaiser Franz Joseph I.- Schnifis
Schnifis Schnifis liegt auf der ersten Höhenstufe auf der Sonnenseite desTales. Handwerksbetriebe und Vereinsleben prägen die Gemeinde. Im Zentrum befindet sich eine Sportanlage mit Fußball-, Tennis-, Beachvolleyball- und Kinderspielplatz.
Bekannt sind der Schnifner Bergkäse und die Seilbahn Schnifis. Mit Düns und Dünserberg bildet Schnifis die Dreiklangregion.
Zahlen Bevölkerung: 806 (2020) Fläche: 4,87 km2 Lage: 657 m ü.A. Bezirk: Feldkirch Wappen von Schnifis In Gold unten ein blauer Schild belegt mit silbernem Jagdhorn mit Beschlägen und Schnur in Gold, darüber die wachsende Figur des Laurentius von Schnifis in schwarzer Kutte, in der Rechten eine silberne Schalmei, in der Linken ein silbernes Buch.
Verleihung: 24. November 1970- Thüringen
Thüringen Der Ort Thüringen liegt am Fuße des Walserkamms auf dem Talboden und ist mit dem Dienstleistungszentrum Blumenegg und der Musikmittelschule ein wichtiger Standort in der Blumeneggregion. Die Fa. Werkzeugbau Hilti betreibt hier ein großes Werk.
In Thüringen befindet sich die Villa Falkenhorst und mit dem Mantjola-Weiher ein kleines Naherholungsgebiet.Zahlen Bevölkerung: 2.363 (2023) Fläche: 5,67 km2 Lage: 573 m ü.A. Bezirk: Bludenz Wappen von Thüringen Ein fünfmal von Silber und Blau geteilter Schild. In jedem der drei blauen Streifen erscheinen nebeneinander vier stilisierte graue Wolken. Den Schild umgibt eine ornamentierte bronzefarbene Randeinfassung.
Verleihung: 1. Februar 1929
- Landschaft und Landwirtschaft
Gebirge Der Walgau wird im Südwesten vom Rätikon begrenzt. Der höchste Berg ist die Schesaplana mit einer Höhe von 2.964 m. Im Nordosten begrenzen Walserkamm und Lechquellengebirge.
Über den Sarojasattel zwischen den Drei Schwestern und dem Hinterälpele verläuft die geologische Grenze zwischen den Triaskalken und der Flyschzone. Fast auf der gesamten nördlichen Talseite ist der Flysch dominierend. Er baut die ganze Bergflanke auf und sorgt für eine sanfte, bis oben hin grüne Gratlinie, von der sich die einzelnen Berggipfel kaum abheben. Da das Flyschgestein zu tiefgründigen, fruchtbaren Böden verwittert, entstanden zahlreiche kleinere, fruchtbare Hangverflachungen, die besonders günstige Plätze für die Besiedlung darstellten.Berge Höhe Gebirge Löffelspitz 1.962 m Walserkamm Hoher Fraßen 1.979 m Lechquellengebirge Hochgerach 1.985 m Walserkamm Tälispitz 2.001 m Walserkamm Panüler Kopf 2.859 m Rätikon Schesaplana 2.964 m Rätikon Saminatal Über Frastanz liegen Gurtis, der Bazorahang und der Ortsteil Amerlügen. Dahinter erheben sich die Drei Schwestern. Dazwischen befindet sich das Saminatal. Die Samina entspringt in Liechtenstein, ist etwa 10 km lang und mündet bei Frastanz in die Ill.
Am Unterlauf der Samina erzeugen die E-Werke Frastanz in drei kleinen Kraftwerken elektrische Energie.Nenzinger Himmel Der Talkessel am Ende des Gamperdonatales südlich von Nenzing auf etwa 1.350 m Seehöhe wird „Nenzinger Himmel“ genannt. Er beherbergt auf sieben Alpen bis zu 1.100 Stück Vieh. Die fast 200 Hütten werden vorwiegend als Feriendomizile genutzt. Es steht auch ein gastronomisches Angebot zur Verfügung.
Das Gamperdonatal ist mit einer Länge von 18 km das zweitlängste Tal im Rätikon und wird von der Meng durchflossen. Es grenzt im Westen an Liechtenstein und im Süden an die Schweiz. Der höchste Punkt ist der Panüler Kopf mit 2.859 m. Beim Naafkopf treffen die Staatsgrenzen von Österreich, der Schweiz und Liechtenstein aufeinander.Alpwirtschaft Für viele landwirtschaftliche Betriebe in Vorarlberg ist die Alpwirtschaft von entscheidender Bedeutung. Sie dient der Erweiterung der Futterbasis der “Heimgüter” und der Entlastung während der sommerlichen Arbeitsspitze am Hof. Überdies wird die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der gealpten Tiere gestärkt.
Viele Bergbauernfamilien sind auf einen Nebenerwerb angewiesen. Land und EU gewähren für ihre Arbeit als Landschaftspfleger Fördergelder.Landwirtschaftlicher Aussiedlerhof in Nenzing Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verringert. Die Betriebe sind jedoch deutlich größer geworden. Da ein Betrieb innerhalb des beengten Siedlungsraumes kaum möglich ist, wurden so genannte Aussiedlerhöfe errichtet. Diese Höfe liegen außerhalb der Ortschaften und sind meist Familienbetriebe. Etwa 1.200 Betriebe bestreiten ihr Einkommen im Haupterwerb, ca. 2.400 im Nebenerwerb.
- Gewässer
Ill Die Ill fließt aus dem Montafon kommend von Bludenz bis zur Talgrenze bei Feldkirch durch den Walgau. Der ebene Talgrund ist Aufschüttungsgebiet der Ill. Dort liegen die größten Siedlungsgebiete.
Die Ill wurde nach den großen Überschwemmungen von 1910, 1999 und 2005 über weite Strecken durch Dämme und andere Verbauungsmaßnahmen reguliert.Nebenflüsse der Ill Die Flüsse Alvier, Meng, Galina und Samina fließen aus dem Rätikon nordwärts zur Ill. Vom Walserkamm her fließt die Lutz aus dem Großen Walsertal der Ill zu. An der Grenze zwischen Bludenz und Stallehr erreicht die Alfenz aus dem Klostertal die Ill und somit den Walgau.
Montjola-Weiher (Thüringen) Die Montjola-Seen auf einer Hochebene oberhalb von Thüringen sind ein Naherholungsgebiet. Besonders wandern und angeln stehen im Vordergrund. Über einen tosenden Wasserfall stürzt das Wasser von den Seen in Richtung Dorf hinunter.
Vor über hundert Jahren waren die beiden Montjola-Weiher als Wasserspeicher für das Kraftwerk der ehemaligen Douglass-Textilwerke angelegt worden.Naturbad Untere Au (Frastanz) Der Badesee mit einer Wasserfläche von 14.000 m² wird im Sommer viel besucht. Das Naturbad verfügt über großzügige Liegeflächen. Der Grundwasserstrom, der den See speist, weist eine ausgezeichnete Wasserqualität auf.
Außerhalb der Badesaison ist das Gelände rund um den See zum Spaziergehen geöffnet.Walgaubad (Nenzing) Im Sommer stellt das Walgaubad einen regionalen Treffpunkt dar. Das Erlebnisbecken ist über 900 m² groß. Alle Becken sind beheizt.
Beim Walgaubad hat die „Regio Im Walgau“ in beispielgebender Kooperation aller Walgaugemeinden durch finanzielle Mitbeteiligung ihren Anteil für die Modernisierung und den Erhalt des Bades beigetragen.
- Wirtschaft
Übersicht In den Auwäldern an der Ill sind von Frastanz bis Bürs etliche Gewerbegebiete mit einem bunten Mix aus Handwerk und Industrie entstanden. Dadurch verfügt die Region über ein reiches Angebot an Arbeitsplätzen.
Die Erweiterungspläne vieler Betriebe benötigen weitere Flächen und erhöhen den Druck auf die Gemeinden zur Umwidmung. Die Region versucht mit einer vorausschauenden Raumplanung die Flächennutzungskonflikte gemeinsam zu lösen und vorausschauend zu agieren.Lünerseepark (Bürs) Im Lünerseepark findet man in verschiedenen Geschäften Lebensmittel, Sport- und Modeartikel. Unweit des Lünerseeparks liegt mit dem Zimbapark ein weiteres Einkaufszentrum.
Die ehemalige Spinnerei und Weberei der Firma Getzner, Mutter & Cie wurde als sechsgeschossiges Industriehochgebäude am Ortseingang von Bürs errichtet. Nachdem der Textilbetrieb stillgelegt werden musste, wurde das Gebäude zu einem Gewerbepark umgebaut. Der alte Fabrikschornstein blieb erhalten.Wirtschaftspark Walgau (Nenzing) Das ehemals als Spinnerei genutzte Gebäude wurde in den 1980er-Jahren renoviert und zum Wirtschaftspark Walgau umgebaut. Dieser bietet mehr als 30 Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen Platz und sorgt damit für ein vielfältiges Arbeitsangebot.
Über hundert Jahre lang, von 1882 bis 1983, arbeiteten die Mitarbeiter der Spinnerei Getzner wirtschaftlich erfolgreich in diesem Industriegebäude.Werkzeugbau Hilti (Thüringen) Das Hilti-Werk in Thüringen war die erste Niederlassung der Maschinenbaufirma außerhalb Liechtensteins. An diesem Standort arbeiten 600 Personen. Mit 80 Auszubildenden ist es einer der größten Lehrbetriebe der Region.
Hier werden vor allem Bohr- und Abbruchgeräte sowie Diamant-Kernbohrer und -Sägen sowie Direktbefestigungsgeräte gefertigt. 2010 wurde die Endmontage von Mauren (Liechtenstein) nach Thüringen verlegt.Maschinenbau Liebherr (Nenzing) Die weltweit tätige Firmengruppe Liebherr ist auf die Produktion von Baumaschinen spezialisiert. Sie ist größter Arbeitgeber in der Region. Im Werk in Nenzing sind mehr als 1.600 Personen (2017) beschäftigt.
Hier werden v.a. Raupenkrane, Seilbagger sowie Ramm- und Bohrgeräte hergestellt.Papier- und Wellpappehersteller Rondo Ganahl AG (Frastanz) Die Papierfabrik in Frastanz ist die erste und einzige Papierfabrik in Vorarlberg. Von rund 230 Beschäftigten (2017) werden vor allem Verpackungen erzeugt.
Sie wurde 1911 von Philipp Ganahl gegründet. Zur Rondo Ganahl AG zählen sieben weitere Standorte von Deutschland bis in die Türkei.Aludosenhersteller Ball Beverage Packaging Ludesch GmbH Die amerikanische Ball Corporation ist Weltmarktführer in der Getränkedosenherstellung. Das Werk in Ludesch wurde 2007 ursprünglich von der englischen Firma Rexam gegründet. Rund 200 Beschäftigte erzeugen ca. neun Millionen Aludosen pro Tag, die vom benachbarten Getränkehersteller befüllt weden. Diese Dosen sind recycelbar.
Stromerzeugung im Walgaukraftwerk Dieses Wasserkraftwerk wird von den Vorarlberger Illwerke-AG errichtet. Ein 21 km langer Stollen verbindet die Becken in Rodund im Gemeindegebiet Vandans mit dem Walgaukraftwerk in Beschling. So kann das Wasser mehrmals zur Stromerzeugung genutzt werden. Im Gemeindegebiet Nenzing wird ein Teil der Meng eingeleitet und ebenfalls dem Walgauwerk zugeführt.
Bereits zuvor baute die Vorarlberger Kraftwerke AG in der Region Walgau/Großwalsertal die Lutz aus. In Bludesch ging die Unterstufe und in Ludesch die Oberstufe des Lutzkraftwerkes in Betrieb.- Verkehr
Übersicht Die Bahnlinie und die wichtigsten Straßenverbindungen von Vorarlberg nach Tirol führen durch den Walgau. Die Arlbergbahn zählt zu den bedeutendsten Verkehrsstrecken Europas. Autobahn und Eisenbahn verlaufen nahe der Ill. Die Landesstraße L190 folgt teilweise alten Verkehrswegen.
Bludenz liegt am Schnittpunkt der Täler Montafon, Klostertal, Brandnertal und Walgau und bildet damit einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt in dieser Region.Seilbahn Schnifis Von Schnifis gelangt man mit der Seilbahn auf den Hensler in Dünserberg in eine Höhe von 1.320 m. Die Bergstation ist Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen. In knapp zwei Stunden ist der Aussichtsberg Hochgerach (1985 m) erreichbar. Für Familien bietet sich ein Sagenwanderweg an. Für Paragleiter eignet sich die nostalgische Seilbahn als Startort für Flüge ins Tal.
- Kirchen und Kapellen
Pfarrkirche St. Georg (Satteins) Die unter Denkmalschutz stehende Pfarrkirche wurde 1822 bis 1824 erbaut und stellt ein Wahrzeichen von Satteins dar. Die Kirche wurde dem heiligen Georg geweiht und gehört zum Dekanat Feldkirch.
Das Gebäude ist ein mächtiger klassizistischer Kirchenbau mit einem Fassadenturm. Einige Bilder im Inneren der Kirche stammen vom Satteinser Maler Martin Häusle (1903-1966).Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere (Bludesch) Der barocke Kirchenbau stellt das erste bekannte Werk des Bregenzerwälder Baumeisters Michael Beer dar und wurde um 1651 errichtet. Der Hochaltar mit einem Aufbau aus Bingser Marmor mit sechs Säulen stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Die Seitenaltäre und die Kanzel sind Stuckarbeiten aus dem 18. Jahrhundert. Das Fresko am Chorbogen aus dem Jahre 1901 stellt Christus als Weltenrichter dar.
Erwähnenswert ist die Orgel, die in Bauweise und Klang französischen Einfluss aufweist. Sie stellt ein begehrtes Instrument für Orgelkonzerte dar.St. Martinskapelle (Ludesch) Die alte Pfarrkirche St. Martin ist das Wahrzeichen der Gemeinde Ludesch. Die erstmalig 830 erwähnte Kirche steht auf einer Anhöhe. Der größte spätgotische Flügelaltar des Landes zeigt ein Halbrelief von St. Martin und dem Bettler sowie Teile des Passionsgeschehens in vier Bildern.
Ein Beinhaus mit Schädel- und aufgestapelten Knochen befindet sich im unteren Geschoss.Kapelle Kühbruck (Nenzing) Auf halbem Weg auf der für den öffentlichen Verkehr gesperrten Straße zum Nenzinger Himmel liegt die Kapelle Kühbruck, ein alter Wallfahrtsort.
- Kunst und Kultur
Musikschule Walgau Die Musikschule Walgau wurde von elf Gemeinden aus dem Walgau als „Wandermusikschule“ gegründet. Die Kinder werden von den Lehrpersonen vorwiegend in ihren Heimatgemeinden unterrichtet. Die Gemeinden sind Träger des Vereins ‚Musikschule Walgau‘.
Die Musikschule hat sich zu einer großen und wichtigen Bildungseinrichtung in der Region entwickelt. Die Schülerzahlen sind von rund 300 im Jahr 1977 auf über 1.000 im Jahr 2019 angewachsen. Die Musikschule arbeitet eng mit anderen Kulturträgern und Bildungseinrichtungen zusammen und leistet einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben in der Region.Vorarlberger Museumswelt In einem früheren Fabrikgebäude der Textilfirma Ganahl gibt es in der Vorarlberger Museumswelt in Frastanz auf einer Fläche von rund 2500 m² Ausstellungen zu folgenden sechs Themen: Elektro-, Landesfeuerwehr-, Jagd-, Rettungs-, Tabakmuseum und Grammophonicum.
Villa Falkenhorst (Thüringen) Die Villa Falkenhorst mit dem dazugehörenden 10.000 m² großen Park wird vor allem kulturell genutzt. Hier finden Konzerte, Ausstellungen, Seminare, Lesungen oder Trauungen statt. Die Gemeinde Thüringen hat die Villa 1997 samt Park gekauft und renoviert.
Der aus altem schottischen Adel stammende John Douglass gründete 1834 die Baumwoll-Spinnerei und Weberei in Thüringen und ließ die stattliche Villa in der Nähe der Fabrik als Wohnsitz für die Familie errichten. 1909 erwarb der Unternehmer Rudolf Kastner Fabrik und Villa.Laurentius von Schnifis Mitten im Dreißigjährigen Krieg wurde Johann Martin als Kind einfacher Bauersleute am 24. August 1633 in Schnifis geboren. Nach seiner Schulausbildung in Hohenems und Feldkirch zog er mit einer Komödiantentruppe durch die Lande, bis sie am Innsbrucker Hof fest engagiert wurden.
1665 trat er in den Kapuzinerorden ein und erhielt den Ordensnamen “Laurentius". Im Jahre 1702 starb er als einer der bedeutendsten Barockdichter Österreichs in Konstanz. Er veröffentlichte acht Bücher.- Bsundrigs
Walgaukaserne (Bludesch) Im Bludescher Ortsteil Gais befindet sich die Walgaukaserne. Dort ist das Jägerbataillon 23 des österreichischen Bundesheeres stationiert. Die Soldaten werden für Einsätze im alpinen Hochgebirge und in schwierigem alpinem Gelände ausgebildet. Viele junge Vorarlberger absolvieren in der Kaserne Bludesch ihren Präsenzdienst.
Vor allem bei Naturkatastrophen hilft das Bundesheer und stellt damit eine wichtige Katastropheneinsatzgruppe dar.Mittelflurhaus (Bludesch) Im Walgau haben rätoromanische Einflüsse auch die Hof- und Hausformen in Bezug auf die Baustoffe und Grundrissanlagen wesentlich mitbestimmt. Beim steingebauten Bauernhaus wird über einem gewölbten Keller aus starkem Mauerwerk Wohn- und Schlafstock in feuersicherer Steinbauweise ausgeführt. Dem Haus angeschlossen war der Wirtschaftsteil in Form eines gemauerten Stalls. Zwischen Stall und Wohnteil lag die breite Tenne.
Stützpunkt des Rettungshubschraubers (Nenzing/Galina) Der Notarzthubschrauber Christophorus 8 der Bergrettung ist ganzjährig in Betrieb und startet vom Stützpunkt Galina aus. Der Hubschrauber steht ausschließlich für Flüge im Zusammenhang mit Rettung und Sicherheit zur Verfügung. Es ist immer ein Team aus Flugretter, Notarzt und Pilot anwesend. Der zweite Notarzthubschrauber Gallus 1 mit Stützpunkt in Zürs/Lech ist bedarfsorientiert während den Wintermonaten und seit 2017 auch in den Sommermonaten in Betrieb.
Fernsehturm (Dünserberg) Der 89 m hohe Fernsehturm auf 1.554 m stellt ein Orientierungspunkt im Walgau dar. Durch seine exponierte Lage ist er weithin sichtbar. Er wurde vom ORF errichtet.
Die von hier ausgestrahlten Programme versorgen hauptsächlich Bludenz, das Montafon und die südlichen Teile des Walgaus.Dreiklangregion Die drei Gemeinden Schnifis, Düns und Dünserberg haben sich zur Dreiklangregion zusammengeschlossen.
Ziel ist die Weiterentwicklung der drei Gemeinden zu einer lebenswerten Kleinregion. So sollen gemeinsame Initiativen den inneren Zusammenhalt stärken und einen sichtbaren Auftritt nach außen ermöglichen.
- Burgen und Herrschaften
Herrschaften im Hochmittelalter Das Bild zeigt einen Ausschnitt der Blumenegger Landschaftstafel von 1685. Die drei gezeichneten Wappen stellen die drei Herrschaften Jagdberg, Blumenegg und Sonnenberg dar. Im Hochmittelalter war der Walgau in diese drei Herrschaftsbereiche unterteilt. In die Zeit des Hochmittelalters fallen die ersten Erwerbung der Habsburger in Vorarlberg. Die erste war 1360 die Burg Ramschwag bei Nenzing. 1397 wurde die Herrschaft Jagdberg durch die Habsburger erworben.
Herrschaft Jagdberg (Satteins, Schlins, Röns, Düns, Dünserberg und Schnifis)Grafschaft Sonnenberg (Frastanz, Nenzing, Bürs, Bürserberg, Brand, Nüziders und das Klostertal)
Grafschaft Blumenegg (Bludesch, Thüringen, Thüringerberg, Ludesch und dem Großen Walsertal mit Ausnahme von St. Gerold und Fontanella)
Herrschaft Blumenegg Das Bild zeigt das Wappen der Herrschaft Blumenegg am Volksschulgebäude in Thüringen. Die Herrschaft Blumenegg umfasste im Wesentlichen das Gebiet der Gemeinden Bludesch, Thüringen, Thüringerberg und Ludesch sowie das Große Walsertal (mit Ausnahme von St. Gerold und Fontanella).
Die Abtmitra soll wohl auf die rund zweihundertjährige Zugehörigkeit zum Benediktinerstift Weingarten hinweisen. Dieses Wappen führt jetzt die Gemeinde Thüringen.Burgruine Sigberg (Göfis) Die Ruine Siegberg befindet sich auf einem Hügel im Göfner Ried, oberhalb der alten Frastanzer Illbrücke. Sie scheint erstmals 1319 urkundlich auf. 1355 wurde sie vom Grafen Rudolf IV. von Montfort erobert, achtzig Jahre später vom Schweizer Grafen von Toggenburg belagert und eingenommen. 1616 ist sie bereits verfallen.
Heute lassen sich im ehemaligen Innenhof nur noch Spuren des Bergfrieds und der Ringmauer finden. Seit 2001 wird die Burganlage restauriert.Ruine Jagdberg (Schlins) Inmitten des Ortes Schlins erhebt sich die Ruine Jagdberg. Die Burganlage wurde im 13. Jh. von den Grafen von Montfort erbaut. Später kam sie in den Besitz der Habsburger. Sie wird 1405 von aufständischen Walgauern während des Appenzellerkriegs und 1499 nach der Schlacht bei Frastanz von Eidgenossen niedergebrannt. Trotz Instandsetzung und Erweiterung Anfang des 17. Jhs. war sie hundert Jahre später wieder eine Ruine.
In der Nähe befinden sich sozialpädagogische Einrichtungen des Landes, im Burghof eine Freilichtbühne.Herrschaft Jagdberg Zur Herrschaft Jagedberg gehörten die Orten Satteins, Schlins, Röns, Düns, Dünserberg und Schnifis mit insgesamt rund 1.250 Bewohnerinnen und Bewohnern.
Ruine Sonnenberg (Nüziders) Auf einem Felsen über Nüziders wurde die Burg Sonnenberg im 13. Jh. errichtet. Sie war Wohnsitz und Verwaltungszentrum der Sarganser Werdenberger, deren Herrschaftsgebiet von der Grenze gegen Liechtenstein bis zum Arlberg hin reichte. Im Verlaufe eines Streits mit den Habsburgern wurde die Burg 1473 gebrochen und nicht wieder aufgebaut.
Herrschaft Sonnenberg Zur Grafschaft Sonnenberg zählten die Ortschaften Frastanz, Nenzing, Bürs, Bürserberg, Brand, Nüziders und das Klostertal mit einer Gesamtbewohnerzahl von rund 2.500. Heute steht der Name noch in der Bezeichnung des Dekanats Bludenz-Sonnenberg in Verwendung.
Geschichte
Geschichte des Walgaus
- 500
530 In der Spätantike, noch unter der römischen Herrschaft, wird in Nenzing eine Kirche gebaut. Sie gilt als die älteste des Landes.
- 800
830 Die St. Martinskapelle in Ludesch wird erstmals urkundlich erwähnt. Sie ist die alte Pfarrkirche und das Wahrzeichen der Gemeinde.
842 Das Reichsurbar von Churrätien zählt eine ganze Reihe von Kirchen im Walgau auf. Von ihnen blieben St. Vinerios in Nüziders und St. Nikolaus in der Zitz zu Bludesch erhalten.
- 1000
um 1000 Der Walgau wird als Vallis Drusiana oder Val Druschauna bezeichnet.
- 1200
13. Jh. In Schlins wird die Burganlage Jagdberg von den Grafen von Montfort als eigenständiger Herrschaftssitz erbaut.
13. Jh. Auf einem Felsen in Nüziders wird Burg Sonnenberg errichtet. Sie war Wohnsitz und Verwaltungszentrum der Sarganser Werdenberger.
ab 13. Jh. Die Bezeichnung Walgau bürgert sich ein. Es ist auf Gau der Wälschen zurückzuführen.
um 1260 In Thüringerberg wird Burg Blumenegg errichtet.
- 1300
1313 Die Burg Siegberg scheint erstmals 1319 urkundlich auf. 1355 wurde sie vom Grafen Rudolf IV. von Montfort erobert, achtzig Jahre später vom Schweizer Grafen von Tog-genburg belagert und eingenommen.
- 1400
um 1470 Die Kirche zum hl. Martin in Ludesch wird errichtet. Sie dürfte auf den Fundamenten einer Kirche aus der Karolingerzeit stehen und weist in der Art der Mauerung romanische Züge auf. Sie besitzt einen ausgedehnten Pfarrsprengel. Sie ist die alte Pfarrkirche und das Wahrzeichen der Gemeinde.
1473 Burg Sonnenberg wird gebrochen und nicht wieder aufgebaut.
- 1500
bis ins 16. Jh. Bis ins 16. Jahrhundert wird im Walgau rätoromanisch gesprochen.
- 1600
1629 Auf der Rückseite des größten spätgotischen Flügelaltars des Landes in der Kirche zum Hl. Martin in Ludesch ist die Jahreszahl 1629 versehen. Er wurde nach dem Brand der Kirche 1594 errichtet.
1630 Auf der “Wies” im Nenzinger Himmel wird eine Kapelle zu Ehren des Pest- und Bauernheiligen Rochus erbaut.
1633 Der spätere Barockdichter Laurentius wird mitten im Dreißigjährigen Krieg als Johann Martin in Schnifis geboren (gest. 1702). Er wird von Kaiser Leopold in den Rang eines “poeta laureata” (Dichterfürsten) erhoben.
1651 Die barocke Kirche St. Jakobus der Ältere in Bludesch wird vom Bregenzerwälder Baumeister Michael Beer errichtet.
- 1800
frühes 19. Jh. Die Bauernhäuser des Walgaus werden ähnlich wie die des Rheintals als Blockbauten in Schwalbenschwanzstrick und mit Schindeln gebaut. Sie lösen die steingebauten Mittelflurhäuser ab (Bild).
frühes 19. Jh. Mit der Errichtung der ersten Textilfabriken im Walgau setzt die Industrialisierung ein. Fabriken wurden vor allem dort gebaut, wo Wasserkraft zur Verfügung steht.
1806 Im Schesatobel erfolgt die erste Hangrutschung. Der größte Murbruch Europas entsteht.
1806-1814 Die Bayern herrschen über Vorarlberg. Die 24 Gerichte werden aufgelöst, Vorarlberg in Gemeinden eingeteilt und sechs neue Landgerichte geschaffen.
1822-1824 In Satteins wird die Pfarrkirche St. Georg erbaut. Aktuell ist sie ein Wahrzeichen von Satteins und steht unter Denkmalschutz.
1836-1838 Für die Spinnerei und Weberei der Firma Getzner wird ein sechsgeschossiges Industriehochgebäude am Ortseingang von Bürs fertiggestellt.
1837 Der aus altem schottischen Adel stammende John Douglass lässt die Villa Falkenhorst in Thüringen in der Nähe seiner Fabrik als Wohnsitz für die Familie errichten.
1848 Anton Neyer aus Bludenz besteigt erstmals die Zimba.
1869 Der Deutsche Alpenverein wird gegründet, dem sich noch im Gründungsjahr die Sektion Vorarlberg anschließt. Als erste vom Alpenverein allein erbaute Schutzhütte der Ostalpen wurde 1871 die Hütte am Lünersee (1.949 m) errichtet. 1873 schließt sich der gesamte Österreichische Alpenverein dem Deutschen an.
1872 Die Bahnstrecke Vorarlbergbahn von Lindau bis Bludenz wird für den Zugverkehr freigegeben.
1882 Die Fa. Getzner nimmt die Spinnerei in Betrieb. Dies endet 1983. Das Industriegebäude wird zum Wirtschaftspark Walgau.
1884 Die Arlbergbahn von Bludenz nach Landeck wird fertiggestellt.
1885 Die Pfarrkirche Frastanz wird nach Plänen von Friedrich von Schmidt in neugotischem Stil errichtet.
1896-1897 Die Firma Getzner baut für ihre beiden Spinnereibetriebe in Nenzing das Mengbach-Elektrizitätswerk.
- 1900
1900 Mit der ersten Winterbesteigung der Schesaplana durch Victor Sohm und Gefährten wird am Neujahrstag im Walgau das Schizeitalter eingeleitet.
Anfang des 20. Jh. Die Ill und ihre Zuflüsse werden zwischen starke Dämme gezwängt und deren Flussläufe begradigt.
1907 Baumeister und Industrielle gründen in Lorüns die Vorarlberger Zementwerke.
1911 Die erste und einzige Papierfabrik Vorarlbergs wird in Frastanz von Philipp Ganahl gegründet.
1945-1955 Vorarlberg ist französische Besatzungszone und wird von Innsbruck aus verwaltet.
1949 Inmitten der Mauerreste der Burg Jagdberg in Schlins wird eine Freilichtbühne errichtet.
- 1950
1959 Die Unterstufe des Lutzkraftwerks in Bludesch nimmt seinen Betrieb auf.
seit 1960 Die Ausweitung im Nenzinger Himmel vom Alpdorf zur Feriensiedlung erfolgt im neuen Ortsteil “Löchera”.
1962 Ein neues Wellpappewerk der Firma Rondo Ganahl wird in Betrieb genommen.
1970 Hilti gründet das erste Produktionswerk außerhalb Liechensteins in Thüringen.
1976 In der Oberstufe des Lutzkraftwerkes in Ludesch wird die Arbeit aufgenommen.
1976 Die auf Baumaschinen spezialisierte Fa. Liebherr errichtetet ein Werk in Nenzing.
1977 Elf Walgaugemeinden gründen die Musikschule Walgau als „Wandermusikschule“.
1980-1985 Die Vorarlberger Illwerke-AG errichteten das Wasserkraftwerk in Nenzing-Beschling.
1982-1984 Bei Grabungen werden Mauerreste der wahrscheinlich ältesten Kirche Vorarlbergs in Nenzing freigelegt. Sie gehen auf die erste Hälfte des 6. Jh. zurück.
1986-1989 Im Bludescher Ortsteil Gais wird die Walgaukaserne errichtet.
1987 In Düns wird wieder Wein angebaut.
1997 Die Gemeinde Thüringen erwirbt die Villa Falkenhorst samt Park, renoviert sie und erfüllt das denkmalgeschützte Objekt mit kulturellem Leben.
1998 Als erster Teil der Vorarlberger Musumswelt in Frastanz eröffnet das Elektromuseum.
- 2000
ab Es wird damit begonnen die Burganlage Siegberg in Göfis zu restauriert.
2005 Die an der Ill liegende Göfner Parzelle Schildried wurde vom Hochwasser so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass sie nicht mehr bewohnbar war.
2007 Die englische Firma Rexam gegründet in Ludesch ein Werk zur Produktion von Aluminiumdosen. Es gehört seit 2016 zur Ball Corporation. Die Dosen werden in unmittelbarer Nähe durch die Fa. Rauch für Red Bull befüllt.
2011 14 Walgau-Gemeinden schließen sich zum Verein „Regio Im Walgau“ zusammen.
2011 Mit dem Verkauf der Zementwerke Lorüns endet deren Geschichte. Die Anlage wird abgebrochen.
- 2020
Impressum Diese Zusammenstellung basiert auf "Bilder aktuell" und dem Dokument Begleittext.pdf der Basisinformationen. Diese finden Sie inkl. des Impressums unter Material bzw. Multimedia, wo weitere Bilder und ergänzende Informationen enthalten sein können.