LATERNSERTAL
Vorarlbergs Städte und Talschaften | Unterrichtsmaterial
Gemeinde: | Laterns | Gemeinde-Webseite |
Bevölkerung: | 698 (2023) | Gemeindestatistik |
Fläche: | 60 km2 | Wappenurkunde |
im Bezirk: | Feldkirch | Daten und Fakten |
Hauptfluss: | Frutz |
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Laternsertal im Überblick
1. Übersicht | 4. Kirchen | 7. Wirtschaft | |
2. Gemeinde Laterns | 5. Berge und Geologie | 8. Verkehr | |
3. Bildung | 6. Flüsse | 9. Geschichte des Laternsertals |
- Übersicht
Übersicht Das Laternsertal ist Teil des Rheintals und zählt zu den Rheintal-Hanggemeinden. Es besteht zum größten Teil aus dem Gemeindegebiet von Laterns. Der Hauptfluss ist die Frutz. Bevor die Frutz in die Rheintalebene austritt, ist das Laternsertal schluchtartig verengt. Bedingt durch diese Enge war das Bergtal jahrhundertelang nur schwer erreichbar.
Das Tal ist beidseitig von Bergen umgeben. Diese fallen auf der linken Talseite schroff, auf der rechten Seite weniger steil ab. Das Trogtal wurde vom Rheintalgletscher geformt, bevor die Frutz sich teilweise tief ins Gestein eingeschnitten hat.Zahlen und Daten Gemeinden: Laterns (flächenmäßig größte Gemeinde des Bezirks Feldkirch) Teile von: Dünserberg, Rankweil, St. Gerold, Übersaxen, Zwischenwasser Alle Nachbargemeinden: Blons, Damüls, Dornbirn, Dünserberg, Rankweil, St. Gerold, Satteins, Schnifis, Übersaxen, Zwischenwasser Nur Laterns und Damüls grenzen an Orte aller vier Bezirke des Landes. Bevölkerung: 698 (2023) Fläche: 60 km2 Länge: 16 km Hauptfluss: Frutz Bezirk: Feldkirch Besiedelung Die älteste noch erhaltene Urkunde über die Walserbesiedlung in Vorarlberg stammt aus dem Laternsertal. Aus ihr geht hervor, dass im Jahre 1313 die Grafen Rudolf und Berthold von Montfort das Gut Glatterns und die Alpe Gapfohl an sechs Walser Siedlerfamilien als Erblehen verliehen haben.
Namensgebung Der Name der Gemeinde Laterns leitet sich von Gut Glatterns ab, das Walser Familien 1313 zur Besiedelung zugewiesen wurde.
Wappen Die Wappenurkunde ist auf den 22. Juli 1938 ausgestellt.
Ein von Silber und Rot gespaltener Schild wird senkrecht von einer blauen Spitze durchzogen. In dieser erhebt sich eine golden befruchtete Wäldertanne (für den Waldreichtum) aus einem grünen Dreiberg. Außerdem sind 11 fünfzackige "Walser"-sterne aus dem Walliser Kantonswappen zu sehen. Den Schild umgibt eine schwarze Randeinfassung.
- Gemeinde Laterns
Gemeinde Die Parzellen Laterns-Thal, Bonacker und Innerlaterns bilden die Gemeinde Laterns. Bad Laterns, wo ein Gasthof mit Fischteich betrieben wird, gehört zu Innerlaterns. Der Weiler Wies ist nicht mehr besiedelt.
Die Gemeinde Laterns ist mit 43,8 km² die flächenmäßig größte Gemeinde des Bezirks Feldkirch und mit Damüls die einzige Gemeinde des Landes, deren Nachbargemeinden in allen vier Bezirken liegen.Laterns-Thal | Vorderlaterns Die Ortschaft Laterns-Thal wird auch Vorderlaterns genannt. Sie liegt auf 921 m ü.A.
Hier befinden sich neben der Pfarrkirche das Gemeindeamt und die Volksschule.Bonacker Die Ortschaft Bonacker liegt auf 995 m ü.A. Ihre Bergwiesen, die Bergmähder, sind oft als Viehweide in Verwendung.
Innerlaterns Innerlaterns liegt auf 1.048 m ü.A.
Hier befindet sich neben der Expositurkirche auch der Kindergarten der Gemeinde.Bad Laterns Zwischen der Ortschaft Innerlaterns und dem Furkapass liegt Bad Laterns auf 1.200 m ü.A.. Es gehört zur Parzelle Innerlaterns. Der Gasthof, das „Bädle”, dient vor allem im Sommer dem Fremdenverkehr. Oberhalb der Straße steht die Kapelle Bad Laterns.
Im alten Badehaus wurde die kalte Eisen-Schwefelquelle seit dem 17. Jh. für Heilzwecke genutzt.
- Bildung
Bildungseinrichtungen Der Kindergarten der Gemeinde befindet sich in Innerlaterns, die Volksschule in Laterns-Thal. Die nächstgelegene Mittelschule kann in Zwischenwasser besucht werden. Fraxern, Laterns, Meiningen, Rankweil, Röthis, Sulz, Übersaxen, Viktorsberg, Weiler und Zwischenwasser bieten musikalischen Unterricht in der Musikschule Rankweil-Vorderland an.
- Kirchen
Pfarrkirche Laterns-Thal Ursprünglich gehörte Laterns zur Pfarre Rankweil. 1411 wird eine Kapelle geweiht, die 1502 vergrößert wird. 1529 wird Laterns eine eigene Pfarre. 1673 wird die Kapelle erweitert und baockisiert. 1892 bis 1893 wird die Kirche vergrößert, entbarockisiert und dem neugotischen Stil angepasst. Sie ist dem hl. Nikolaus geweiht.
Kirche Innerlaterns Die Expositurkirche Innerlaterns wird 1908 im neugotischen Stil fertiggestellt und als „Unsere Liebe Frau Mariahilf“ der hl. Maria geweiht. Sie wird unweit einer Kapelle errichtet, die den hll. Theodul und Rochus geweiht war und seit dem 18. Jh. nachweisbar ist. Diese Kapelle wurde 1832 und 1862 erweitert,
Kapelle in Bonacker Die Kapelle Maria Schnee wird 1614 erbaut und 1902 umgebaut.
Kapelle Bad Laterns Die Kapelle in Bad Laterns, oberhalb der Straße gegenüber dem Gasthaus, wird 1870 fertiggestellt. Sie ist den hll. Magdalena und Anonius (von Padua) geweiht und gehört zur Expositurkirche Innerlaterns.
Hausaltar aus dem Laternsertal Das bedeutendste sakrale Kunstwerk aus dem Laternsertal ist der kleine gotische Hausaltar von der aufgelassenen Hauskapelle des einstigen Vorderbades, das am linken Frutzufer unterhalb der Parzelle Wiesle stand. Das kostbare Werk, das heute im Vorarlberger Landesmuseum in Bregenz aufbewahrt wird, trägt die Inschrift “Ulrich Geser maler ze Bregentz 1499”. Im mittleren Teil des Altares sind (von links nach rechts) die Statuen der Heiligen Leonhard, Martin, Georg und Sebastian dargestellt, auf den Altarflügeln die Walserheiligen Nikolaus (links) und Theodul (rechts).
- Berge und Geologie
Hoher Freschen Der Hohe Freschen ist mit 2.004 m die höchste Erhebung des Freschenstocks. Er begrenzt mit seinen südlichen Ausläufern das Laternsertal im Norden. Die Schutzhütte des österrischen Alpenvereins unterhalb des Gipfels wurde 1972 errichtet. Dort befinden sich eine Kapelle, ein Alpengarten und mit der Großen Freschenhöhle ein Naturdenkmal. Die Kapelle ist dem Hl. Bernhard, dem Patron der Bergsteiger, geweiht. Der Hohe Freschen liegt nicht im Einzugsgebiet der Frutz. Er liegt an der Laternser Gemeindegrenze.
Schlucht Unterhalb der Ortschaft Laterns-Thal befindet sich die wildromantische Üble Schlucht. Das Wasser formte sie über Jahrhunderte hinweg. Hauptsächlich besteht sie aus Kieselkalk.
Sie wurde durch einen Steig, der nur im Sommer bei nicht zu hohem Wasserstand der Frutz begehbar ist, erschlossen. Ursprünglich war der Steig als Wegverbindung ins Rheintal in Verwendung. Heute ist dieser Weg nur noch ein Wandersteig.
- Flüsse
Flüsse Der Hauptfluss ist die Frutz. Ihre Quelle liegt unweit des Furkapasses. Sie hat sich teilweise tief ins Gestein eingeschnitten und so die Üble Schlucht geformt. An der Grenze zwischen Koblach und Meiningen mündet sie in den Rhein.
Das Bild zeigt den Garnitzbach. Er entspringt in der Nähe des Freschenhauses und mündet bei Bad Laterns in die Frutz. Die Garnitza- und die Saluveralpe liegen am Garnitzabach.
- Wirtschaft
Bis 1920 Bis zum Einsetzen des Fremdenverkehrs bildeten jahrhundertelang Viehzucht und Holzwirtschaft den Haupterwerb der Bewohner des Laternsertals. Letztere ist auf den Waldreichtum im Tal zurückzuführen. Vier Jahrhunderte lang wurde die Küblerei als Hausindustrie betrieben. Deren Erzeugnisse, Holzgefäße aller Art, waren begehrte Handelsartikel. Mit dem Aufkommen der Kunststoffe war dieses Handwerk kaum mehr gefragt.
Tourismus Das Schigebiet in Laterns-Gapfohl lockt im Winter Gäste mit über 27 Pistenkilometern ins Tal, im Sommer die dazugehörige Sommerrodelbahn. Zahlreiche Wandermöglichkeiten auf die umliegenden Berge oder in die wildromantische Üble Schlucht sind besonders im Sommer touristisch interessant. Gern befahren wird die Straßenverbindung über den Furkapass nach Damüls.
- Verkehr
Verkehr Laterns ist über eine Landesstraße mit Rankweil verbunden. Die Landbuslinie bietet regelmäßige Fahrten v.a. ins Rheintal. Der Furkapass, auch Furkajoch genannt, bildet die Verbindung vom Laternsertal in den Bregenzerwald und von dort über das Faschinajoch in das Große Walsertal.
Furkapass Der Furkapass liegt auf 1.761 m ü.A. 1970 wurde der Güterweg auf den Furkapass, der nach dem Zweiten Weltkrieg angelegt wurde, zur Landesstraße ausgebaut. Im Winter wird die Straße nicht vom Schnee befreit und bleibt gesperrt. Im Sommer ist sie stark frequentiert.
Jahrhundertelang führte ein Saumpfad über den Pass, bestanden doch zwischen den Walsern des Laternsertals und jenen von Damüls enge Beziehungen.
Geschichte
Geschichte des Laternsertals
1177 Erstmals wird ein Ort im Laternsertal urkundlich als Montem Clauturni erwähnt. Bis ins 17. Jh. wird es als Glatterns bezeichnet.
1313 Die Grafen Rudolf und Berthold von Montfort verleihen das Gut Glatterns und die Alpe Gapfohl an sechs Walser Siedlerfamilien als Erblehen. Diese Walser Familien besiedeln als erste ganzjährig das Tal. Bis dahin wird es nur im Sommer landwirtschaftlich genutzt.
1499 Im Vorarlberger Landesmuseum in Bregenz wird ein Hausaltar aus dem Laternsertal aufbewahrt. Er trägt die Inschrift “Ulrich Geser maler ze Bregentz 1499”. Er zeigt die Heiligen Leonhard, Martin, Georg und Sebastian, auf den Altarflügeln die Walserheiligen Nikolaus und Theodul.
um 1500 Anstelle einer Kapelle wird in Laterns-Thal die Pfarrkirche erbaut und dem hl. Nikolaus geweiht. Im 17. Jh. wird sie erweitert. 1892 erhält sie die heutige Gestalt.
1529 Laterns löst sich kirchlich von Rankweil und wird eine eigene Pfarre.
ab 14. Jh. Die Küblerei wird als Hausindustrie betrieben. Die Erzeugnisse sind vor allem Holzgefäße aller Art. Das Aufkommen von Kunststoffen nach dem Zweiten Weltkrieg setzt diesem Handwerk ein Ende.
ab 17. Jh. In Bad Laterns werden Heilbäder angeboten. Die kalte Eisen-Schwefelquelle soll heilende Wirkung zeigen.
1909 Das Laternsertal ist durch eine Fahrstraße erschlossen. Die größten Gefahrenstellen im vorderen Teil des Tales wurden mit Tunnels und Galerien beseitigt.
1970 Der Güterweg auf den Furkapass wird zu einer befestigten Straße ausgebaut und zur Landesstraße erklärt. Jahrhundertelang führt nur ein Saumpfad über den Pass.
1972 Das Freschenhaus, eine Schutzhütte des österreichischen Alpenvereins, wird fertiggestellt. Daneben steht eine Kapelle, die dem hl. Bernhard, dem Patron der Bergsteiger, geweiht ist.
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